Das Investment: Frontier-Markt mit Potenzial: Vietnam

sjb_werbung_das_investment_300_200SJB | Korschenbroich, 10.08.2015. Anlage-Beschränkungen für ausländische Investoren fallen noch in diesem Jahr: Jetzt startet der Vietnam durch, prognostiziert Stefan Böttcher, Frontier-Market-Spezialist und Portfoliomanager bei Charlemagne Capital. Was das Land internationalen Anlegern zu bieten hat.

Nun öffnet sich auch der vietnamesische Aktienmarkt. Am 26. Juni unterzeichnete Premierminister Nguyen Tan Dung ein lang erwartetes Dekret, wonach die Investitionsbeschränkungen für ausländische Investoren deutlich erleichtert werden.

Bisher durften international Anleger nur bis zu 49 Prozent an börsennotierten Unternehmen halten. In Zukunft wird die Schwelle für die meisten Unternehmen deutlich angehoben – die Umsetzung des Dekrets wird noch vor Jahresende erwartet. Die bisherigen Beschränkungen hatten zur Folge, dass die Liquidität des Marktes nur sehr gering ist. ETFs konnten beispielsweise nur begrenzt in den Markt investieren und die Berücksichtigung Vietnams in den internationalen Indizes war bisher auch sehr limitiert.

Auf Grund dieser strukturellen Hindernisse hat sich der Markt in den letzten Jahren nur sehr bedingt entwickelt. Im Verhältnis zu den regionalen Börsen hat Vietnam mit 30 Prozent die geringste Marktkapitalisierung im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt. Thailand und Malaysia liegen beispielsweise deutlich über 100 Prozent.

Das erwartet Anleger

Gemessen an den fundamentalen Entwicklungen sollte das Interesse internationaler Anleger groß sein. Das Wirtschaftswachstum wird in diesem Jahr auf etwa 6 Prozent geschätzt, die Inflationsrate ist mit 2 Prozent auf einem moderaten Niveau und der Vietnamesische Dong ist stabil. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Vietnam in den letzten Jahren enorm von ausländischen Direktinvestitionen profitiert hat. So hat beispielsweise die koreanische Firma Samsung kürzlich ein Investment von 2,75 Milliarden Euro bekanntgegeben, nachdem der Elektronik-Riese bereits vorher 1,8 Milliarden Euro in eine Fabrik investiert hatte. Heute werden etwa 50 Prozent der Samsung Smartphones in Vietnam hergestellt.

Des Weiteren sollte Vietnam einer der Hauptbegünstigten des Trans Pacific Partnerships (TPP) werden. Sollte es zum Abschluss kommen, würde dies beispielsweise bedeuten, dass sämtliche Textilexporte in die USA steuerfrei sein werden. Vietnamesische Exporte in die Vereinigten Staaten beliefen sich im letzten Jahr auf circa 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Der Aktienmarkt ist aus unserer Sicht mit einem KGV von 12 attraktiv bewertet. Für besonders interessant halten wir Konsumwerte im Bereich der Nahrungsmittel, wie den größten Michproduzenten Vinamilk oder das Pharma-Unternehmen DHG. Beide Unternehmen handeln mit deutlichen Abschlägen, weil Ausländer zurzeit keine weiteren Anteile erwerben können.

Investoren, die sich vor der Öffnung positionieren wollen, können bereits heute über spezialisierte Fonds teilhaben. Der Magna New Frontiers Fund hat eine Vietnamgewichtung von 15 Prozent.

Einzelhandelsumsatz in Vietnam
in Milliarden Dong (1.000 Vietnamesische Dong = 0,042 Euro)

Von: Stefan Böttcher

Quelle: DAS INVESTMENT.

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