Das Investment: Darum ist Indien für Langfristanleger interessant

sjb_werbung_das_investment_300_200SJB | Korschenbroich, 25.08.2015. Indien hat die besten Chancen, einer der Wachstumstreiber der Region, in einigen Jahren vielleicht sogar der Weltwirtschaft zu werden. Für Langfristanleger lohnt der Blick auf den Subkontinent, meint Jörg Horneber von der KSW Vermögensverwaltung.

Von solchen Daten können westliche Industrienationen nur träumen: Auf acht Prozent wird dasWirtschaftswachstum Indiens in diesem Jahr geschätzt, die Staatsverschuldung macht nur 65 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus, und das Durchschnittsalter der Inder beträgt gerade einmal 26,6 Jahre.

Hält die Entwicklung der vergangenen Jahre an, wird Indien in rund zehn Jahren China als bevölkerungsreichstes Land der Erde abgelöst haben. Die Zahl der Erwerbsfähigen wird bis dahin um ein gutes Viertel zulegen – und das bei jetzt bereits gut 500 Millionen Indern, die zum wirtschaftlichen Erfolg des Landes beitragen. Und dieser ist nicht zu knapp. Indien ist heute eine der wachstumsstärksten Demokratien der Welt.

2014 wurde der als Wirtschaftsfachmann geltende Narendra Modi mit großer Mehrheit zum Premierminister gewählt. Modi will ein nachhaltiges, vor allem binnenorientiertes Wachstum für sein Land erreichen. Auf ihrem Reformkurs will die neue Regierung die Wirtschaft weiter liberalisieren, das Bildungssystem verbessern und Direktinvestitionen für ausländische Anleger vereinfachen. Ein Schwerpunkt der Wirtschaftspolitik ist der Energiesektor. Indien ist einer der größten Importeure fossiler Brennstoffe. Das will Modi ändern. Ein großes Projekt ist der Ausbau erneuerbarer Energien. Hier investiert eine ausländische Unternehmensgruppe, unterstützt durch den indischen Staat, 20 Milliarden US-Dollar in Solarkraftwerke. Dadurch werden unter anderem erstmals 300 Millionen Menschen mit Strom versorgt.

Die Regierung Modi baut Subventionen ab und führte dafür Energie-Steuern ein. Die dadurch gewonnenen Haushaltmittel fließen in die Verbesserung der Infrastruktur; unteranderem in die Verkehrswege. Um rund 25 Milliarden US-Dollar haben zudem die starkgefallenen Ölpreise das Budget 2014 entlastet.

Sehr positiv: Die Inflation des Landes ist nicht zuletzt deshalb stark rückläufig. Die Teuerungsrate ist von über acht Prozent auf aktuell etwa fünf Prozent gesunken. Die indische Notenbank konnte die Leitzzinsen bereits auf sieben Prozent senken und es sollten noch weitere Reduzierungen folgen.

Die Landwirtschaft trägt in Indien circa 18 Prozent zum BIP bei, wobei knapp die Hälfte der Inder ihren Lebensunterhalt durch Landwirtschaft bestreitet. Ein Viertel des BIP stammt aus der Industrie und über die Hälfte aus Dienstleistungen, wobei hiervon IT und Banken die größten Anteile ausmachen. Die Gewichtung wird sich weiter in Richtung der wachstumsstärksten Sektoren Industrie, Pharmazeutik, IT und Banken verschieben. Die Voraussetzungen für eineerfreuliche wirtschaftliche Zukunft sind gut.

Politische Stabilität vorausgesetzt, ist Indien als strategisches Langfristinvestment sehr interessant. Der wichtigste Aktienindex Sensex konnte seit Anfang 2014 bereits um bis zu40 Prozent zulegen. Seit Januar 2015 befinden wir uns in einer Konsolidierungsphase, die durchaus einen guten Einstiegszeitpunkt darstellt, begründet durch das hohe Wachstum der indischen Wirtschaft. Die Bewertung der Aktien liegt bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16, was dem Durchschnitt der vergangenen Jahre entspricht.

Für Anleger aus dem Euroraum bietet Indien zudem interessante Währungsperspektiven, da die Prognosen eine Aufwertung der Rupie gegenüber dem Euro erwarten lassen. Eine Investition in Indien sollte der besseren Risikostreuung wegen mittels Exchange Traded Funds (ETF) erfolgen, die einen gesamten Index abbilden, oder über einen breitdiversifizierenden aktiv gemanagten Aktienfonds.

Von: Jörg Horneber

Quelle: DAS INVESTMENT.

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