Das Investment: Darum sollen Anleger Gold kaufen

sjb_werbung_das_investment_300_200Gold glänzt noch immer, meint Thomas Buckard, Vorstand von Michael Pintarelli Finanzdienstleistungen (MPF) aus Wuppertal. Warum Anleger Gold-ETFs und physisches Gold ins Portfolio nehmen sollten.

Schaut man auf die Goldpreisentwicklung der vergangenen Jahre, man mag sich an den Dax erinnert fühlen. Von historischen Höhen ging es in einer Berg- und Talfahrt auf knapp 1.050 US-Dollar pro Feinunze im November 2015 herunter. Seitdem hat wieder eine Erholung um fast 20 Prozent (bis Mitte Mai) eingesetzt.

Das sollte aber Anleger nicht davon abhalten, Gold als absolutes Basis-Investment anzusehen. Denn das Edelmetall ist sehr gut geeignet, im Portfolio für Schutz im Sinne einer Crash-Reserve zu sorgen. Fünf bis zehn Prozent des liquiden Vermögens lassen sich durchaus strategisch in Gold platzieren, ganz gleich auf welchem Preisniveau es gerade notiert. Der Fokus liegt dabei eben nicht auf der Rendite, sondern auf der Sicherungsfunktion gegen Inflation. Gleichzeitig kann Gold das Auf und Ab in einem breit gestreuten Portfolio mildern, auch wenn der Kurs selbst wechselhaft ist.

Zurzeit überzeugt das Argument der Inflation nicht unbedingt viele Anleger. Die Geldentwertung ist laut dem offiziellen Wert historisch niedrig, sogar von Deflationstendenzen wird gesprochen. Aber in einigen Wirtschaftsbereichen sind bereits steigende Preise zu spüren, zum Beispiel bei der Energie – der Ölpreis ist zuletzt von 30 auf 50 US-Dollar pro Barrel gestiegen. Das treibt natürlich im ersten Schritt die gefühlte Inflation an und führt aufgrund des statistischen Basiseffektes zwangsläufig auch zu einer höheren Inflation. Dazu kommt die weltweite Geldmengen-Expansion.

Die extreme Liquiditätsversorgung durch die Europäische Zentralbank dürfte ebenso dazu führen, dass die Inflation generell wieder anzieht und ein Inflationsschutz im Portfolio benötigt wird. Ganz abgesehen von der wieder aufkommenden Staatsschuldenkrise in verschiedenen europäischen Ländern. Diese Problematik ist noch lange nicht gelöst, sodass die Europäische Notenbank die Kombination aus Reflationierung und gleichzeitig langfristig niedrigen Zinsen verstärken könnte, um regulierend einzugreifen.

Ein weiterer Vorzug von Gold als Alternative zu Cash ist auch, dass es keine Opportunitätskosten, also entgangene Erlöse, mit sich bringt. Der Zinsverzicht ist aufgrund der Situation im Rentenmarkt nahezu gleich null, sodass Anleger unter Renditegesichtspunkten keinen Nachteil in Kauf nehmen. Es lohnt sich also, gezielt in Gold zu investieren und damit eine Firewall ins Portfolio einzuziehen.

Doch wie gehen Anleger strategisch vor? Sie haben zwei Möglichkeiten, Gold zu erwerben. Natürlich ist es möglich, einen effektiven Besitz anzustreben. Dies gelingt zum Beispiel mit der kanadischen Maple Leaf-Münze, die einen Feingehalt von 99,99 Prozent hat und deren Verkauf in allen EU-Staaten sowie der Schweiz von der Mehrwertsteuer befreit ist.

Der andere Weg ist, einen börsennotierten Indexfonds (ETF) zu erwerben, der in physisches Gold investiert und dementsprechend damit unterlegt ist. Investoren sollten aber darauf achten, dass es bei dem ETF einen Auslieferungsanspruch auf das Edelmetall gibt.

Wer sich nun frei macht von der emotionalen Betrachtung der Tagesschwankungen, für den hat Gold an seinem Glanz nichts eingebüßt!

Von: Thomas Buckard

Quelle: DAS INVESTMENT.

Siehe auch

e-fundresearch: Gefahr einer Divergenz von Fed und EZB vergrößert Renditeabstand

EZB-Präsidentin Christine Lagarde macht eine künftige Lockerung von der Fortsetzung der Disinflation abhängig. Die dürfte nach Ansicht von Axel Botte, Chefstratege des französischen Investmenthauses Ostrum Asset Management, allerdings mit dem Anstieg der Ölpreise, dem anhaltenden Preisdrucks im Dienstleistungssektor und dem Rückgangs des Euro-Wechselkurses unsicherer geworden sein dürfte.

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