Das Investment: Die besten Fonds für Goldminenaktien

sjb_werbung_das_investment_300_200Vom Portfolioschreck zum Anlegerliebling: Goldminenaktienfonds zelebrieren in diesem Jahr ein grandioses Comeback. Der Crashtest liefert die passenden Fonds für die Party.

Ist der Einstieg verpasst? Nach jahrelangen Verlusten überraschten Goldminenaktien in diesem Jahr. Der Goldproduzentenindex NYSE Arca Gold Bugs, auch Hui-Index genannt, hat seit Jahresanfang bis Mitte Mai um rund 100 Prozent zugelegt – ein fulminantes Kursfeuerwerk in einer Zeit, in der sich die breiten Aktienmärkte so lala entwickelten. Angefeuert wurde die Rally zunächst von einem steigenden Goldpreis.

Aber auch als dieser Anstieg verebbte, ging es bei den Minenaktien weiter nach oben. „Wir haben eine Wende zur Gesundung der Branche gesehen“, sagt Felix Herrmann, Kapitalmarktstratege bei Blackrock. Viele Unternehmen haben in den vergangenen Jahren ihre Kosten reduziert. „Bei einem leicht steigenden oder auch nur stabilen Goldpreis sollte sich die Rally bei den Goldminen fortsetzen können“, so Herrmann.

Blackrock hat mit dem rund 4 Milliarden Euro schweren Blackrock World Gold den mit Abstand größten Goldminenaktienfonds in Deutschland im Angebot. Im Crashtest, für den die Münchner Analysegesellschaft FWW Kennziffern der vergangenen fünf Jahre von 23 Goldminenaktienfonds verglichen hat, liegt der Blackrock-Koloss auf Platz 2. In den ersten vier Monaten des Jahres bescherte Fondsmanager Evy Hambro Euro-Anlegern ein Plus von knapp 60 Prozent – durchaus ansehnlich, aber mehr als 20 Prozentpunkte weniger als der Referenzindex.

GRAFIK: Fakten rund ums Gold

Der Gewinner des Crashtests, der Investec Global Gold, war nicht nur langfristig überzeugender, sondern hat gegenüber dem Blackrock-Fonds mit einem Plus von 71 Prozent auch in diesem Jahr (bis Ende April) die Nase vorn. Die Fondsmanager George Cheveley und Hanré Rossouw investieren vornehmlich in Goldproduzenten, können aber mit bis zu einem Drittel des Fondsvermögens Aktien von Firmen kaufen, die andere Edelmetalle, Mineralien und Metalle abbauen.

Die beiden gehen davon aus, dass der Goldpreis Ende 2015 einen Tiefpunkt erreicht hat und nun eine Trendwende ansteuert. Entsprechend haben sie den Anteil der Goldaktien auf über 90 Prozent im Portfolio aufgestockt und im Gegenzug Produzenten von Platin oder Diamanten reduziert. Basis der Titelauswahl ist ein selbst entwickeltes Analysemodell. Die Schwergewichte der Branche überwiegen zwar leicht im Portfolio, aber etwa 40 Prozent des Vermögens stecken in mittelgroßen Unternehmen. Der Investec-Fonds liegt nicht nur in der Gesamtwertung vorn, sondern auch im Unterbereich Performance. Hier teilt er sich den ersten Platz mit dem in Deutschland gemanagten Stabilitas Pacific Gold+Metals.

Martin Siegel berät den Fonds seit Auflegung 2007. Das Besondere ist sein Schwerpunkt auf Gesellschaften, die ihren Sitz in Australien haben und in Australien und dem pazifischen Raum Gold fördern. Hinzu kommen fundamental unterbewertete australische Produzenten von Basismetallen. Siegels Fokus liegt auf kleinen und mittelgroßen Produzenten, er kauft aber auch die Marktführer. Zudem investiert er außerhalb Australiens. Zurzeit stecken 24 Prozent in kanadischen und 16 Prozent in südafrikanischen Firmen. Goldaktien machen 83 Prozent des Portfolios aus, der Rest entfällt auf Produzenten von Silber, Platin und Basismetallen.

GRAFIK: Die besten Goldminenaktienfonds

Aufgrund seines regionalen Schwer-punkts schnitt der Fonds schon 2015 gut ab. Auf Jahressicht (zu Mitte April) schaffte Siegel mit einem Plus von knapp 50 Prozent die mit Abstand beste Performance der Vergleichsgruppe, während andere Fonds noch im Minus verharren. „Die australischen Gesellschaften erzielen bereits seit Anfang 2015 wieder Gewinne, entsprechend sind auch die Aktienkurse angezogen“, erläutert Siegel.

Ebenfalls in Deutschland beheimatet ist der Sieger im Stresstest. Der DJE Gold & Ressourcen der Münchner Dr. Jens Ehrhardt Gruppe weist zwar mit 27 Prozent keine geringe Volatilität auf, sie ist aber deutlich niedriger als bei allen anderen Fonds der Kategorie. Das erklärt sich unter anderem aus der Titelauswahl. „Wir setzen vor allem auf Werte, die im Branchenvergleich eine niedrige Volatilität zeigen“, erklärt Fondsmanager Stefan Breintner.

Außerdem kauft er nicht nur Aktien von Gesellschaften, die in der Gewinnung, Verarbeitung und Vermarktung von Gold, sondern auch von anderen primären Ressourcen tätig sind, zum Beispiel Öl, Basis- und Buntmetallen oder Agrarrohstoffen. So zählt zum Beispiel der Chemiekonzern Lanxess zum Portfolio. Reine Goldaktien machen stets zwischen 30 und 100 Prozent des Fondsvermögens aus. Wenn Breintner will, kann er bis zu 10 Prozent physisches Gold beimischen.

Der DJE-Manager mag Unternehmen, die ihr Geschäft auf mehrere Minen streuen, dabei konstant wachsen und effizient ihre Kosten kontrollieren. „Wir prüfen mit unseren Bewertungsmodellen, ob die infrage kommenden Gesellschaften auch bei tieferen Goldpreisen in der Lage sind, einen positiven freien Cashflow zu erzielen“, erklärt Breintner. Die guten Risikokennziffern des Fonds gehen zeitweilig zulasten der Performance. In den ersten vier Monaten des Jahres mussten sich die Anleger mit 36 Prozent zufrieden geben. Der Stabilitas-Fonds schaffte fast das Doppelte.

Von: Sabine Groth

Quelle: DAS INVESTMENT.

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