FondsAnalyse: SJB FondsEcho. Stabilitas Silber + Weissmetalle P (WKN A0KFA1, ISIN LU0265803667). SJB-MiFID-Risikoklasse: 5.

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Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

SJB | Korschenbroich, 13.08.2014.

SJB FondsEchoRohstoff aktien, darunter die wichtigsten Gold- und Silber produzenten, gehören im Börsenjahr 2014 bislang zu den größten Gewinnern. Während die internationalen Aktienmärkte zunehmend in eine Schwächephase eintreten, können Minenbetreiber und Explorationsunternehmen weiterhin oft zweistellige Kursgewinne verzeichnen.

Nicht nur der Goldpreis ist seit Jahreswechsel in einen neuen Aufwärtstrend eingeschwenkt, auch sein „kleiner Bruder“ Silber hat zuletzt eine Aufschwungphase erlebt und sich nach den Anfang Juni erreichten Tiefstständen wieder oberhalb der 20-USD-Marke gefestigt.

„Nachdem das weiße Metall im Jahresverlauf von den Anlegern vernachlässigt wurde, hat es nun endlich den Schwung des großen Bruders aufgenommen und ihn sogar überflügelt“, berichtet Edelmetallexperte Martin Siegel. In der Konsequenz hätten die Aktien der Minengesellschaften ihre Konsolidierungsphase beendet und werden von der Gold- und Silberpreisrallye mitgerissen. „Dabei haben die Aktien deutlich stärker als die physischen Metalle abgeschnitten und im Schnitt etwa 15 Prozent zugelegt“, sagt Siegel, zugleich FondsManager des ersten deutschen Fonds, der sich ganz dem Bereich der Silberaktien verschrieben hat.

Der im September 2006 aufgelegte Stabilitas Silber + Weissmetalle P (WKN A0KFA1, ISIN LU0265803667) deckt den gesamten Sektor der Silberminenaktien ab. Rohstoffspezialist Siegel investiert sowohl in die großen und liquiden Marktführer als auch in mittlere Silberproduzenten und rundet sein Portfolio durch ausgewählte Silberexplorationswerte ab. Des Weiteren werden Minenaktien aus dem Platin- oder Palladiumbereich erworben. Im Fokus von FondsManager Siegel stehen die Aktien von primären Silberproduzenten. Damit fallen alle Aktien von Bergbauunternehmen aus, die Silber als Nebenprodukt fördern, aber vorrangig auf Gold und andere Edelmetalle spezialisiert sind. Rund 80 Prozent der weltweiten Silberförderung geht auf diese Minengesellschaften zurück. Siegel favorisiert hingegen die reinen Silberminenbetreiber, die über Lagerstätten von hochsilbrigem Erz verfügen und dort eine Förderung aufgebaut haben. Sie sind die Hauptprofiteure eines anziehenden Silberpreises, steigende Gewinne beim Silberverkauf spiegeln sich unmittelbar in ihren Aktienkursen wider. Geographisch ist das FondsPortfolio sehr ausgewogen; von Mexiko bis China sind alle wichtigen Förderregionen abgedeckt, die größte Gewichtung besitzen Minenunternehmen aus Kanada und den USA. Als Vergleichsindex dient der NYSE Arca Gold BUGS Index (HUI), dessen Wertentwicklung im laufenden Jahr klar geschlagen werden konnte. Einer Performance des Fonds von +28,19 Prozent auf Eurobasis steht ein Plus von +24,96 Prozent auf Seiten der Benchmark gegenüber. Der Stabilitas Silber + Weissmetalle weist aktuell ein FondsVolumen von 28,4 Millionen Euro auf und konnte im Juli trotz eines nachgebenden HUI-Index eine positive Wertentwicklung von +2,77 Prozent verzeichnen. Mit welcher Strategie wird diese überzeugende Performance erzielt?

FondsStrategie. Stockpicking. Favorisiert.

Ziel der Anlagestrategie des Stabilitas Silber + Weissmetalle ist es, einen langfristigen Wertzuwachs durch Investitionen in Aktien von Unternehmen zu erzielen, deren Gegenstand die Gewinnung, Verarbeitung und Vermarktung von Silber ist. Dabei wird eine weltweite geographische Streuung der Anlagen vorgenommen. Der Fonds deckt den gesamten Silbermarkt ab und investiert in die weltgrößten Silberproduzenten, kleinere Silberminenbetreiber wie auch in Silberexplorationswerte. Aktien aus dem Bereich der Weissmetalle wie Platin und Palladium werden dem Portfolio beigemischt. FondsManager Siegel legt großen Wert darauf, aus jedem Segment die fundamental am günstigsten bewerteten Titel auszuwählen. In seiner Strategie verfolgt er einen Best of Class-Ansatz. Hierbei werden aus jeder Kategorie die aussichtsreichsten Einzelaktien ausgewählt. Besonderes Augenmerk wird auf die nachhaltige Profitabilität der Minen, das Explorationspotenzial, die Managementfähigkeiten sowie das regionale politische Risiko gelegt. Die Value-Strategie von Rohstoffexperte Siegel zeichnet sich durch aktives Stock-Picking fundamental unterbewerteter Aktien mit gutem Chance-Risiko-Profil aus. Im FondsPortfolio wird eine ausgewogene Diversifikation nach Ländern, Währungsräumen, Branchen und Marktkapitalisierung vorgenommen. Siegels besonderes Interesse gilt dem Nebenwerte-Bereich des Rohstoffsektors. Bei kleineren und mittleren Werten findet er oft Aktien von Unternehmen, die die Kursentwicklung großer Produzenten deutlich übertreffen. Siegel betreibt ein aktives Portfoliomanagement und achtet auf eine ausgewogene Risikostruktur innerhalb des Fonds. Zuletzt wurde der Anteil der Weissmetall-Aktien leicht erhöht, obwohl der Fonds fast ausschließlich in Silberaktien investiert bleibt. Wie sieht die Portfoliostruktur im Detail aus?

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FondsPortfolio. Kanada. Bevorzugt.

In der Länderallokation des Stabilitas Silber + Weissmetalle liegt Kanada mit großem Abstand auf dem ersten Platz. 67,0 Prozent des FondsVolumens sind hier investiert, wo viele der international tätigen Minengesellschaften ihren Geschäftssitz haben. In den USA sind 12,0 Prozent des FondsVermögens angelegt, Rohstofftitel aus Großbritannien machen 8,0 Prozent des Portfolios aus. Kleinere Bestände in Südafrika, wo 4,0 Prozent der Titel beheimatet sind, runden das FondsPortfolio ab.

Die Sektorengewichtung des Fonds hat die Schwerpunkte klar gesetzt: Silberminenaktien stellen mit 87,0 Prozent den Löwenanteil dar. Platinaktien vertreten mit einem Anteil von 4,0 Prozent den Bereich der Weissmetalle, kommen aber über den Status einer Beimischung nicht hinaus. Hinzu kommt ein Cashbestand, der per Ende Juli 9,0 Prozent des FondsVolumens beträgt. Unter den fünf größten Einzelpositionen des Fonds findet sich die gewinn- und wachstumsstarke Pan American Silver Corp. genau wie der Marktführer Silver Wheaton, für Siegel ein Standardwert mit relativ überschaubaren Risiken und einem guten Kurspotenzial. Die mittelgroßen Silberproduzenten werden unter den Top-Holdings des Fonds durch die vorwiegend in Mexiko aktive First Majestic Silver Corp. vertreten. Die auf Peru fokussierte Fortuna Silver Mines  sowie die Coeur d’Alene Mines Corp. aus den USA komplettieren die Key-Holdings des Stabilitas-Fonds.

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FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.

Als Vergleichsindex unserer SJB FondsAnalyse des Stabilitas Silber + Weissmetalle haben wir den NYSE Arca Gold BUGS Index (HUI) und damit die vom Fonds selbst genutzte Benchmark ausgewählt. Die Korrelation liegt über drei Jahre bei 0,78, auf ein Jahr gesehen steigt sie auf 0,85 an. Damit ist die Parallelität des Kursverlaufs von Fonds und Index deutlich ausgeprägt, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,61, über ein Jahr fällt sie mit 0,73 noch höher aus. Damit haben sich mittelfristig 39 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 27 Prozent. FondsManager Siegel hat demnach seine Unabhängigkeit von der Benchmark zuletzt etwas zurückgefahren. Der Tracking Error fällt mit 25,46 Prozent über drei Jahre deutlich aus und ist auch auf Jahressicht mit 18,11 Prozent stark ausgeprägt. Der hohe Grad an Individualität bei der Titelselektion macht sich hier bemerkbar. Wie ist die Risikostruktur des Silberaktienfonds zu beurteilen?

FondsRisiko. Volatilität. Kräftig.

Der Stabilitas Silber + Weissmetalle weist über drei Jahre eine Volatilität von 40,06 Prozent auf, die merklich oberhalb der jährlichen Schwankungsbreite von 30,70 Prozent liegt, die der NYSE Arca Gold BUGS Index zu verzeichnen hat. Hier bestätigt sich die Aussage von FondsManager Siegel, dass die hohe Preissensibilität von Silber zwar ein stärkeres Wertsteigerungspotenzial als bei Goldaktien verspricht, jedoch auch eine höhere Volatilität bewirkt. Über ein Jahr stellt sich das Szenario ähnlich dar: Mit 49,00 Prozent fällt die Schwankungsneigung des Stabilitas-Fonds deutlich höher als die Volatilität des HUI-Vergleichsindex aus, der mit 35,55 Prozent auskommt. Auf kräftige Kursschwankungen muss sich der Investor also einstellen, der in den Silberaktienfonds investiert; ein langfristiger Anlagehorizont ist aus diesem Grunde unerlässlich.

Aufgrund höherer Volatilitätswerte liegt das Beta des Fonds bei 1,12 für drei Jahre und damit klar über Marktniveau. Im Einjahreszeitraum ist die Risikokennziffer mit 1,29 noch stärker ausgeprägt und weist auf um 29 Prozent erhöhte Wertschwankungen gemessen am HUI-Referenzindex hin. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte zeigt, dass das Stabilitas-Produkt mehrheitlich über Perioden mit einem unterdurchschnittlichen Risikoprofil verfügt. In 24 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume wird ein Beta über 1,00 erreicht, wobei das Maximum bei 1,52 liegt. Dem stehen 12 Einjahresperioden mit einem vergleichsweise günstigen Beta-Wert von zutiefst 0,73 gegenüber. Insgesamt ist eine erhöhte Risikoneigung des Fonds im Vergleich zur gewählten Benchmark nicht von der Hand zu weisen. Die Kursschwankungen des Stabilitas-Fonds liegen im oberen Bereich, auch wenn FondsManager Siegel sein Portfolio über Länder, Sektoren und Marktkapitalisierung breit gestreut hat. Mit welchen Renditewerten kann seine Anlagestrategie aufwarten?

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FondsRendite. Alpha. Generiert.

Per 4. August 2014 hat der Stabilitas Silber + Weissmetalle über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von -58,34 Prozent in Euro bzw. eine Rendite von -25,30 Prozent p.a. aufzuweisen. Nach dem Preisverfall von Rohstoffaktien insbesondere im Jahre 2013 ein unvermeidbares Minus, das das hohe antizyklische Aufwärtspotenzial des Fonds unterstreicht. Etwas besser als Martin Siegels Silberminenfonds schneidet der NYSE Arca Gold BUGS Index ab, der im selben Zeitraum auf eine Gesamtrendite von -53,15 Prozent bzw. -22,31 Prozent p.a. auf Eurobasis kommt. Auf Jahressicht gelingt es dem aktiv gemanagten Stabilitas-Fonds, einen Performancevorsprung gegenüber dem passiven HUI-Index zu erzielen: Mit +1,56 Prozent liegt die Rendite des Stabilitas-Fonds knapp im grünen Bereich, während die Benchmark mit einem Minus von -1,72 Prozent weiter in den roten Zahlen verharrt. Kurzfristig zahlt sich die individuelle Titelselektion von Rohstoffexperte Siegel damit aus – ein positives Zeichen für die weitere Entwicklung des Fonds in Zeiten steigender Notierungen von Minenwerten.

Die Alpha-Werte des Silberminenfonds präsentieren sich erfreulich. Über drei Jahre liegt das Alpha bei 0,44, für den Einjahreszeitraum fällt die Renditekennzahl mit 1,05 nochmals besser aus. Hier wird deutlich, dass das aktive Portfoliomanagement von Edelmetallspezialist Siegel sehr wohl dazu in der Lage ist, eine Mehrrendite zur Benchmark zu erwirtschaften. In die gleiche Richtung weist die Analyse der Alpha-Werte im rollierenden Zwölfmonatsvergleich. Dort zeigt sich, dass FondsManager Siegel in 24 der letzten 36 Einjahreszeiträume ein positives Alpha generieren konnte, das zudem mit Werten von 4,01 in der Spitze überzeugt. In zwölf Perioden hingegen liegt das Alpha im negativen Bereich und nimmt einen Wert von zutiefst -1,81 an. Letztlich befindet sich die Renditeleistung des Silberaktienfonds in etwa auf Marktniveau, wie die knapp negative Information Ratio von -0,06 auf Dreijahressicht beweist.

SJB Fazit. Stabilitas Silber + Weissmetalle.

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Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

Von einer weiteren Beschleunigung der seit Jahresbeginn laufenden Aufwärtsbewegung bei Goldminenaktien dürfte der Stabilitas Silber + Weissmetalle überproportional profitieren, da der Silberpreis klassischerweise schneller als der Goldpreis anzieht. Der von Rohstoffexperte Manfred Siegel sehr kenntnisreich gemanagte Fonds deckt den gesamten Markt der Silberaktien ab und bildet mit seinem Fokus auf fundamental unterbewertete Einzeltitel die ideale Ergänzung für ein chancenorientiertes, antizyklisch ausgerichtetes FondsDepot.

 

IP Concept. Hintergründig.

IPConcept_F1580IPConcept Fund Management S.A. wurde von der DZ BANK International als 100-prozentige Tochter im Jahr 2001 gegründet. Fonds: 172. Verwaltetes Vermögen: 4,9 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn macht die FondsGesellschaft keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 20. Geschäftsführer: Nikolaus Rummler und Michael Borelbach. Stand: 31.12.2013. SJB Abfrage: 07.08.2014.

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Siehe auch

FondsAnalyse: SJB FondsEcho. Magna New Frontiers Fund G EUR (WKN A1W8A6, ISIN IE00BFTW8Z27).

Aktien aus den Grenzmärkten starteten überwiegend erfolgreich ins neue Jahr, wobei sich die Börsen in Vietnam sowie in Saudi-Arabien positiv hervortaten – beides Länder, die im Magna New Frontiers Fund von FondsManager Stefan Böttcher überdurchschnittlich hoch gewichtet sind. Als Folge dieser geographischen Positionierung konnte der Grenzmärkte-Fonds eine Outperformance zum MSCI Emerging Markets von 8,1 Prozent …

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