FondsAnalyse: SJB FondsPortrait. Craton Precious Metal (WKN 964907, ISIN LI0016742681). SJB-MiFID-Risikoklasse: 5.

Gerd Bennewirtz Gesellschafter der SJB FondsSkyline OHG.
Gerd Bennewirtz, Gesellschafter der SJB FondsSkyline OHG

SJB | Korschenbroich, 19.11.2010.

teaser_fondsauswahl_150_1002003 gründete Markus Bachmann Craton Capital. Gleich mit dem Namen seiner FondsGesellschaft legte der Schweizer Eidgenosse sein Investitionsuniversum fest: Kraton ist ein Begriff aus der Geologie. Er bezeichnet einen festen, unbeweglichen Teil der Erdkruste, der seit mindestens 1,5 Milliarden Jahren stabil ist. Bis zu 200 Kilometer tief reichen die Kratone in den Erdmantel hinein. Ihre besondere Eigenschaft: Sie enthalten Edelmetalle, Edelsteine und andere natürliche Ressourcen. Daher sind sie nicht nur für Prospektoren und Bergbauunternehmen von größtem Interesse, sondern auch für Bachmann und seinen Craton Capital Precious Metal Fund (ISIN LI0016742681).

Seit dem 14. November 2003 schürft der Precious Metal weltweit nach Gold, Silber, Platin und Diamanten. Vor allem der gelbe Glanz des Goldes hat es dem Fonds angetan. Doch FondsInvestoren mussten trotz der Wertstabilität der edlen Gesteine in den vergangenen drei Jahren eine Volatilität von 37,98 Prozent verkraften. Grund: Bachmann kauft keine Goldbarren, Münzen oder Schmuck. Er investiert in Aktien von Minenunternehmen.

„Die Unterscheidung zwischen Goldpreis und Aktien ist ganz wesentlich. Reines Gold ist ein Sachwert und bares Geld. Eine Goldaktie ist im Prinzip ein Anrecht auf eine Firma, die das Metall produziert. Damit sind ganz andere Risiken verbunden“, erklärt der FondsManager. „Betriebs-, operationelle, Länder- und generelle Marktrisiken führten 2008 dazu, dass Goldaktien keinen Schutz vor den Turbulenzen boten.“ Dennoch erzielte der Fonds seit seiner Auflage eine Wertentwicklung von +15,61 Prozentp.a.

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FondsEntwicklung. Übersichtlich.

Glanz ohne Glamour. So lässt sich der FondsStart des Precious Metal am besten beschreiben. Zwar legte er in seinen ersten Monaten in der internationalen FondsLandschaft 2003 um +2,51 Prozent zu, gab im Jahresverlauf 2004 aber wieder -5,02 Prozent ab. „2004 schlossen die Edelmetallpreise negativ. Trotz eines um 2 Prozent schwächeren US-Dollars fiel der Goldpreis in Euro um 0,7 Prozent. Gleichzeitig reduzierte sich der Platinpreis um 0,7 Prozent, während auch der Palladiumpreis mit 183 US-Dollar deutlich unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 200 US-Dollar pro Unze blieb“, begründet Bachmann die durchwachsene FondsLeistung.

Erst 2005 startete der Precious Metal richtig durch: +47,55 Prozent. „Während der Goldpreis über das Jahr hinweg um 18 Prozent anstieg, stieg der Fonds um etwa 28 Prozent. Dies ergab einen Hebel zum Goldpreis von 1,55x“, blickt der FondsManager zurück. In den darauffolgenden Jahren setzte der Fonds seinen Aufwärtstrend fort. Zwischen 2006 und 2007 summierte sich die Wertentwicklung auf +19,10 Prozent p.a.

2008 war zwar das achte Jahr in Folge, in dem Gold an Wert gewann. Leider traf dies nicht in gleichem Maße auf die Wertentwicklung von Goldaktien zu. „Die Bewertung groß kapitalisierter Unternehmen war auf dem Niveau von 2004, während der Goldpreis im gleichen Zeitraum durchschnittlich um das Doppelte zulegen konnte“, kommentiert Bachmann. Schuld war die Finanzmarktkrise. Verunsichert über die drastischen Kurseinbrüche, flüchteten Investoren aus den Aktienmärkten in vermeintlich sichere Häfen. „Ich habe damals viele böse E-Mails bekommen. Die Leute haben gesagt, das Gold geht hoch, aber die Goldaktien nicht, Sie müssen ein Scharlatan sein“, erzählt der FondsManager. Dabei ließen die Investoren einen Faktor, der für die Bewertung von Aktien überaus wichtig ist, außer acht: Die Liquidität an den Kreditmärkten. „Wenn die Zinsen für Geld, das Sie beziehen können, hochgehen, und so hoch sind wie noch nie – wie das damals im Oktober 2008 der Fall war – gehen gleichzeitig alle Sachwerte in den Keller, weil die Risikoerwartung für Sachwerte sehr hoch ist“, so der diplomierte Ökonom. In diesem Marktumfeld musste der Precious Metal einen Verlust von -44,47 Prozent hinnehmen.

Schnell war das FondsMinus allerdings schon wieder vergessen. Mit einer Rendite von +73,48 Prozent meldete sich der Fonds 2009 zurück. Und das obwohl die Weltwirtschaft noch längst nicht wieder rund lief. „Die im Rahmen der lockeren Geldpolitik ergriffenen staatlichen Stimuluspakete hatten den Druck auf den Goldpreis ausgehend vom desinflationären Umfeld und der schwachen Nachfrage aus der Schmuckindustrie wettgemacht. Zudem schürte die in den Industrieländern gestiegene Staatsverschuldung die Angst vor künftigem Preisauftrieb und einer schwächeren US-Devise. Das machte Gold als alternative Währung noch attraktiver“, begründet der FondsManager. Im laufenden Jahr hat der FondsAufschwung nicht an Geschwindigkeit verloren. Bisher erzielte der Precious Metal eine Wertentwicklung von +64,60 Prozent. Renditemotor ist die quantitative Lockerung der US-Geldpolitik, die den Goldmarkt stützt.

FondsStrategie. Entschlüsselt.

Der Craton Capital investiert weltweit in Unternehmen, die Edelmetalle und Diamanten fördern. Allerdings fokussiert er dabei nicht die Platzhirsche der Branche. Bachmann wird eher bei kleineren und mittelgroßen Unternehmen fündig. Grund: Hier gibt es bessere Chancen, unterbewerte Titel zu finden. Große Werte werden von vielen Analysten beobachtet. „Hier ist es kaum möglich, sich einen Vorsprung zu erarbeiten. Auch ist nicht damit zu rechnen, dass sich so ein Unternehmen schnell einmal im Kurs verdoppelt“, so der FondsManager. Die Konzentration auf Nebenwerte verlangt von ihm ein hohes und präzises Maß an aktivem FondsManagement. Dabei steht ihm ein vierköpfiges Investmentteam zur Seite, darunter ein Metallurge und ein Bergbauingenieur. Dieses Fachwissen ist für den Fonds sehr wertvoll.

Der Großteil der Anlageentscheidungen wird auf der Grundlage einer „Bottom-Up“-Unternehmensanalyse getroffen. „Considered, Consistent, Value-driven“ – überlegt, beständig, wertorientiert, nennt das Bachmann: „Wir sind absolute Value-Investoren und agieren sehr konservativ. So kaufen wir in der Regel nur dann, wenn eine Aktie deutlich unter ihrem Nettoinventarwert gehandelt wird. So weisen unsere Positionen beim Kauf oft einen Abschlag von 40 bis 50 Prozent zum Nettoinventarwert auf.“ Weitere entscheidendeKriterien sind: Hohe interne Erträge, Gewinne oberhalb der Kapitalkosten, günstige strategische Platzierung innerhalb des Sektors und unternehmerische Aktivitäten, die den Firmenwert voraussichtlich steigern. Gleichzeitig spielen auch makroökonomische Rahmenbedingungen in den „Top-Down“-Parametern der FondsStrategie eine Rolle. Zum Beispiel Rohstoffpreise, Wechselkurse, Zins- oder Teuerungsraten.

Ende Oktober 2010 ist der Craton Capital 223,3 Millionen US-Dollar schwer. Mit 68,4 Prozent ist Kanada im FondsPortfolio eindeutiger Spitzenreiter der Länderallokation. Dahinter folgen die USA mit 12,9 Prozent. Australien kommt auf 9,0 Prozent.„Wir werden die Entwicklung der angekündigten australischen Minensteuer sehr genau im Blick haben“, so Bachmann. Ab 2012 droht dort eine Steuer von 40 Prozent auf die Unternehmensgewinne. „Würde diese Steuer tatsächlich so kommen wie angekündigt, bedeutet das eine starke Einschränkung der Profitabilität.“ Weiterhin fern hält sich Bachmann von Lateinamerika und Russland. „Zu viele politisch-regulatorische Risiken“, so sein Urteil. Bei den Branchen erhalten Goldminen mit 72,2 Prozent im Portfolio den Vorzug. Dahinter folgen Platin- und Silberförderer mit 15,4 und 5,7 Prozent. Besonders hervorzuheben bei den Goldwerten ist Extorre Gold. Der Wert erzielte im Oktober ein Plus von über 30 Prozent. Grund war die Veröffentlichung einer positiven wirtschaftlichen Machbarkeitsstudie“, erklärt der FondsManager. So wird das Cerro Morro-Projekt wie geplant Anfang 2011 mit dem Bau der Mine und im zweiten Halbjahr 2012 mit der Produktion beginnen.

SJB Fazit. Craton Precious Metal.

Gerd Bennewirtz im SJB Vortrag zu FondsPortraits.
Gerd Bennewirtz im SJB Vortrag zu FondsPortraits

Der Craton Precious Metal kratzt nicht an der Oberfläche. Er dringt tief in die Materie ein. Egal wie klein, fördert er nur wahrhafte Schätze ans Tageslicht. Dabei scheut das geologisch ausgebildete FondsTeam auch nicht, sich die Hände schmutzig zu machen. Bis in den letzten Winkel untersucht es vor Ort das Goldvorkommen jeder Mine. Ein Satellit, dessen Glanz langfristig jedes individuelle FondsDepot zum Strahlen bringt.

 

 

 

Craton Capital. Hintergründig.

CRATON_CAPITAL_F1580Die FondsGesellschaft Craton Capital wurde 2003 gegründet. Fonds: 3. Verwaltetes Vermögen: 239,2 Mio. US-Dollar. Zu Umsatz und Gewinn macht die FondsGesellschaft keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 9. Gründer und Geschäftsführer: Markus Bachmann. Stichtag 31.10.2010.

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Siehe auch

SJB Kurzportrait.

Die SJB FondsSkyline 1989 e.K. aus Korschenbroich bietet Anlegern drei aktiv gemanagte Vermögensverwaltungsstrategien mit offenen Investmentfonds an, die allesamt nach antizyklischen Investmentprinzipien gemanagt werden: SJB Substanz, SJB Surplus und SJB Nachhaltig. Der Ansatz der Antizyklik ist dabei so einfach wie wirkungsvoll. Der Braunbär als erfahrener Jäger dient als Vorbild und zeigt das Prinzip: Er wartet …

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