Das Investment: „Gold-Investments profitieren auch in Zeiten der Gier“

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Mark Burridge ist in diesem Jahr als Fondsmanager zur Londoner Bakersteel Capital Management gewechselt. Davor war der Geologe ist mehr als 25 Jahren lang in der internationalen Rohstoffbranche tätig. Im Interview erklärt er, wie er diese Erfahrung in die Aktienauswahl einbringt.

DAS INVESTMENT: Nach der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen gab der Weltmarktpreis für Gold deutlich nach. Die Investoren sind in der Hoffnung auf Sieg Emmanuel Macrons wieder stärker ins Risiko gegangen. Brauchen Anleger auch angesichts der jüngsten Dax-Rekordjagd derzeit überhaupt noch einen sicheren Hafen für ihr Geld?

Mark Burridge: Aber ja. Selbst wenn Herr Macron die Stichwahl am 7. Mai gewinnt, drohen weiterhin geopolitische Risiken für die Kapitalmärkte – zum Beispiel durch die noch unklare Umsetzung des Brexits oder die noch nicht gelöste Schuldenkrise des griechischen Staates. Eine weitere große Unsicherheit besteht in der weiteren Politik Donald Trumps, vor allem hinsichtlich Nordkorea. All diese Krisenherde bleiben auch nach der Frankreich-Wahl eine Gefahr für die Aktienmärkte.

Wie können Anleger das eigene Depot gegen solche Risiken absichern?

Gold-Investments zum Beispiel stellen einen sinnvollen Stabilitätsanker in einem gemischten Portfolio dar, weil sie nicht nur in Zeiten der Angst vom hohen Vertrauen der Anleger profitieren. Sie gewinnen auch in Zeiten der „Gier“ von der Spekulation auf steigende Goldpreise. Aktuell zum Beispiel befindet er sich in einer Rally, die noch etwa drei Jahre lang anhalten könnte.

Und bei welchem Niveau sehen Sie den Goldpreis dann?

Wir erstellen keine Prognosen über den Goldpreis zu einem bestimmten Stichtag. Aber wir sind uns sicher, dass der Goldpreis im aktuellen Aufschwung den im vorherigen Aufschwung erreichten Höchststand von knapp 1.900 US-Dollar je Feinunze überschreiten wird.

Aber unabhängig von diesen Kursgewinnen können Gold-Anleger mit keinen laufenden Erträgen rechnen.

Richtig. Aber trotz leichter Zinssteigerungen in den USA und möglicherweise bald auch in der Eurozone, bleiben die Realzinsen nach wie vor niedrig. Einen negativen Effekt auf den Goldpreis erwarten wir erst bei einem heute unvorstellbar erscheinenden Realzins von 6 Prozent. Und richtig ist zwar auch: Gold zahlt keine Zinsen. Aber einige börsennotierte Goldminenbetreiber zahlen attraktive Dividenden. Im Übrigen stellen Goldaktien hier nicht nur einen Hebel auf den Goldpreis dar, sondern oft Beteiligungen an gut geführten, profitablen Unternehmen.

Von diesen Ausschüttungen profitieren Anleger zum Beispiel durch Investments in ETFs für entsprechende Branchen-Aktienindizes.

Ja, aber mit Indexfonds investieren Anleger nicht notwendigerweise in die am besten geführten Unternehmen mit den besten Minen, sondern eher eine bestimmte Marktkapitalisierung repräsentieren. Bei einem geringerem Risiko versprechen wir uns eine mindestens genauso hohe Rendite mit unserem aktiv gemanagten Gold-Aktienfonds Bakersteel Precious Metals Fund.

Baker Steel Precious Metals Fund

Beim Portfolio-Management analysieren wir etwa 150 der weltweit mehr als 1.000 börsennotierten Goldminenbetreiber anhand von Kennzahlen unserer hauseigenen Datenbank und wählen etwa 30 Aktien aus, die wir in der Regel für mehrere Jahre im Fonds halten. Dabei meiden wir Firmen mit einer Marktkapitalisierung von weniger als 1 Milliarde US-Dollar beziehungsweise in Aktien mit einer geringen Liquidität. Denn 80 Prozent des Portfolios sollen innerhalb eines Tages gehandelt werden können, um im Ausnahmefall handeln zu können.

Wie würden Sie Ihren Investment-Stil beschreiben?

Als Value-Investing. Unser Ziel lautet: Gold im Boden günstiger einzukaufen als das Gold im Tresor wert ist. Wir verfolgen keine Growth-Strategie mit spekulativen Wetten auf verheißungsvoll erscheinende Small Caps. Wir suchen stattdessen unter den Etablierten der Goldbranche nach Qualitätsmerkmalen wie starkes Management, geringe Produktionskosten und hohes Eigenkapital. Wichtig ist uns außerdem, dass die Firma eine hohe Marge erzielt und eine Geschäftspolitik verfolgt, die diese Erträge an die Aktionäre weitergibt. Beim Investieren verfolge ich die folgenden vier Schritte:

1 .Die besten Minen identifizieren
2. Die Unternehmen finden, die aus diesen Minen Gold fördern
3. In dem Universum dann die Unternehmen sichten, die das beste Management, geringe Produktionskosten und so weiter haben
4. Aus dem Universum wiederum die Firmen identifizieren, die am meisten Shareholder Value – zum Beispiel als Dividenden – bieten

Von: 

Quelle: Das Investment

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