Das Investment: Die besten defensiven Multi-Asset-Strategiefonds

sjb_werbung_das_investment_300_200Traditionelle Staatsanleihen sind in vielen Portfolios die defensive Variante. Bald könnte es schwer für sie werden, diese Funktion zufriedenstellend auszuführen. Defensive Strategiefonds bieten eine Alternative und sind ein weitgehend unkorrelierter Baustein im klassischen Anlageportfolio.

Unter Strategiefonds fasst der Fondsdatenanbieter FWW Produkte zusammen, die eine Strategie auf einzelne oder mehrere Asset-Klassen verfolgen. Die Fondsmanager nutzen hier nicht nur klassische Anlagemöglichkeiten, eine wichtige Rolle spielen meist derivative Instrumente. Ziel ist keine relative Performance zur Benchmark, sondern die Fonds sollen absolute Erträge liefern.

GRAFIK: DIE BESTEN DEFENSIVEN MULTI-ASSET-STRATEGIEFONDS

Bei den defensiven Multi-Asset-Varianten, die wir im Crashtest untersuchen, kommen mehrere – und nicht nur die traditionellen – Anlageklassen zum Einsatz. Die Fonds streben keine besonders hohen Renditen an, aber ein deutlicher Schnaps mehr als beim Tagesgeld sollte schon herausspringen. Das Fondssegment der Strategiefonds hat sich erst in den vergangenen Jahren entwickelt. 38 Fonds stellten sich dem Test. Allein zehn konnten nicht teilnehmen, da sie das Mindestalter von drei Jahren noch nicht erreicht haben.

GRAFIK: Crashtest Multi-Asset-Strategiefonds

Die Strategien der Fonds sind vielfältig, wie schon die drei besten Fonds zeigen. Der zweitplatzierte Assets Defensive Opportunities ist sehr rentenlastig, der drittplatzierte JPM Systematic Alpha kombiniert unkorrelierte Hedgefonds-Stile und der Gewinnerfonds First Private Wealth mixt klassische und Hedgefonds-Strategien.

Die drei Siegerfonds im Kurz-Porträt:

Platz 1: First Private Wealth

Die Kombination von defensiven und risikoreichen Investments, wie sie bei klassischen Mischfonds zu finden ist, reicht Fondsmanager Markus Brückner nicht. Für den Flaggschiff-Fonds der Frankfurter Investmentboutique diversifiziert er zudem über zahlreiche Strategien, die einen marktunabhängigen Mehrwert liefern sollen. Die Hedgefonds-ähnlichen Strategien nehmen gemessen am Risikobudget rund die Hälfte des Portfolios ein. In den ersten acht Monaten dieses Jahres lieferten sie allerdings rund 90 Prozent der Performance. Die andere Hälfte des Risikobudgets verteilt sich gleichmäßig auf defensive Anlagen wie Staatsanleihen und Risikoanlagen wie Aktien.

Unterstützung bei der Suche nach günstigen Anlagegelegenheiten liefert eine selbst aufgebaute Datenbank, mit deren Hilfe Brückner die Märkte überwacht. So erkennt er ungewöhnliche Entwicklungen, die er dann analysiert. Stuft er sie als vorübergehend ein, versucht er daraus Profit zu schlagen. Typische Strategien für den Fonds sind marktneutrale Trades. Zum Beispiel handelt er Rohstoffwährungen long gegen Short-Positionen in Rohstoffen oder ein Portfolio aus attraktiven europäischen Aktien gegen ein Portfolio aus unattraktiven europäischen Titeln.

Brückner strebt eine jährliche Performance von 5 bis 7 Prozent an. Kapitalerhalt steht dabei für den Absolute-Return-Fonds vor Kapitalmaximierung. Der maximale Verlust pro Jahr soll nicht höher als 5 bis 7 Prozent liegen. Seit Auflage der institutionellen Tranche 2008 – 2011 kam eine für Privatanleger hinzu – erzielte der Fonds in jedem Kalenderjahr ein Plus. Im Schnitt lag die jährliche Wertentwicklung bis Ende September bei 6 Prozent.

Platz 2: Assets Defensive Opportunities

Der bei Universal aufgelegte Fonds soll eine Alternative für Anleger bieten, die mittelfristig Liquidität anlegen wollen und den derzeit mit Tagesgeldanlagen unvermeidlichen realen Kapitalverlust verhindern wollen. Der Fonds ist das risikoärmste Produkt der Hamburger Vermögensverwaltung Lange Assets & Consulting. Gründer und Geschäftsführer Thomas Lange will sich auf attraktive verzinsliche Wertpapiere mit kurzer Restlaufzeit, Schuldscheindarlehen, defensive Zertifikatstrukturen und konservative Investmentfonds mit Absolute-Return-Ausrichtung fokussieren. Mit Finanzterminkontrakten kann er zusätzlich Risiken absichern.

Seine Leistung misst er am Tages-Interbankenzins Eonia plus 150 Basispunkte. Seit Auflage 2011 erzielte er bis Ende September eine jährliche Performance von 2,1 Prozent – und liegt damit klar vor der Benchmark (1,7 Prozent). Die Volatilität konnte er dabei auf knapp über ein Prozent begrenzen.

Lange erwartet weder im Euro-Raum noch in den USA in den kommenden sechs Monaten Zinserhöhungen. Bei der Duration geht er daher an sein oberes Limit von 1,5 Jahren. „Bei Neuanlagen haben wir uns auf USD-Emissionen konzentriert. Aufgrund der vom Markt eingepreisten Zinserhöhung können wir dort inklusive der Währungssicherungskosten bis zu 0,5 Prozent pro Jahr mehr Rendite im Vergleich zu entsprechenden Euro-Emissionen erzielen“, so Lange. Währungen sichert er grundsätzlich vollständig ab. Das kann auch eine zusätzliche Prämie einbringen wie jüngst die Absicherung einer Anleihe in schwedischen Kronen.
Saisonalität spielt im Anlageprozess eine große Rolle. „Daher haben wir die Risiken generell im zweiten und dritten Quartal reduziert“, so Lange. Jetzt wagt er wieder mehr, da er von einem risikofreundlichen Quartalsverlauf ausgeht.

Platz 3: JPM Systematic Alpha Fund

Die Strategie wird innerhalb von JP Morgan Asset Management im Bereich GIM Solutions – Multi Asset Solutions seit 2009 gemanagt, seit 2011 ist sie investierbar. Zielgruppe der komplexen Strategie ist nicht der breite Vertrieb, sondern Dachfonds und Privatbanken. Der Alternative-Beta-Fonds ist letztlich eine transparente und kostengünstigere Alternative zu einem Dach-Hedgefonds, die zudem täglich handelbar ist.

Der Fonds kombiniert eine Reihe unkorrelierter Hedgefonds-Strategien. Diese sind in drei große Bereiche eingeteilt: Global-Macro-Strategien, marktneutrale Aktienstrategien und zusammengefasst sind Merger Abitrage und Convertible Arbitrage. Die drei Bereiche sind gemessen an ihrem Risiko im Fonds gleichgewichtet. Das führt zum Beispiel dazu, dass absolut die volatilitätsarme Merger Arbitrage tendenziell einen relativ hohen Portfolioanteil hat.

Ziel des Fondsmanagers Yazann Romahi ist es, seine Geldmarkt-Benchmark, den Ein-Monats-Euro ICE Libor, zu schlagen und die Volatilität auf 5 Prozent zu begrenzen. Seit 2011 hat der Fonds in jedem Kalenderjahr positive Ergebnisse erzielt. Im Schnitt weist er seit Auflegung eine jährliche Performance von 2,4 Prozent auf. Bis Ende September liegt er in diesem Jahr knapp im Minus. Im August und September zeigte sich jedoch sehr deutlich die sehr geringe Korrelation mit traditionellen Asset-Klassen.

Von: Sabine Groth

Quelle: DAS INVESTMENT.

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