Pressemitteilung Fidelity International: Warum 5G das Problem der „letzten Meile“ lösen kann

Fidelity | Kronberg, 31.08.2017.

Jamie Lewis, Analyst für US-Technologie-/Medien- und Telekommunikations-Aktien bei Fidelity International, analysiert den US-Breitbandmarkt: 5G-Breitband-Technologie extrem kostengünstig. Anleger sollten diese Technologie langfristig betrachten. Verizon hält Hauptanteil des für 5G benötigten 28-GHz-Spektrums.

Schnelle Glasfaserkabel verbinden das Basisnetz des Internet-Ökosystems. Aber bis dato kommt diese Technik auf den durchschnittlich letzten 300 Metern bis zu den privaten US-Haushalten nicht zum Einsatz. Stattdessen kriechen die Daten durch die zweiadrigen Kupferkabel der Telekommunikationsanbieter oder durch Koaxialkabel, auf die die Kabelbetreiber setzen. Vor der explosionsartigen Zunahme der internetbasierten Kommunikation waren annehmbare Geschwindigkeiten für den Internetzugang über Kupfer- und Koaxialkabel kein Thema. Aber im Zeitalter von Netflix und Co. stoßen die alten Netze an ihre Grenzen.

Internetdienstleister wie Telekommunikationsfirmen und Kabelbetreiber können aufrüsten, indem sie die alten Kupfer- und Koaxialkabel durch Glasfaserleitungen ersetzen und so die letzte Meile bis ans Haus ihrer Kunden überbrücken. Jedoch ist dies sehr material- und arbeitsintensiv.

Verizons „Cantenna“ floppte – vorerst

Verizon Communications, einer der Mobilfunkriesen in den USA, hat zwischen 2004 und 2010 große Summen in den Ausbau seines Glasfasernetzes gesteckt. Innerhalb von sechs Jahren verband das Unternehmen etwa 14 Prozent der amerikanischen Haushalte über Hochgeschwindigkeits-Glasfaserkabel.

Allerdings ist das Verlegen dieser Kabel mit rund 3.000 Dollar je Haushalt ein kostspieliges Unterfangen. Daher begann Verizon, mit kabellosen Breitbandanschlüssen zu experimentieren. Dazu installierten ausgewählte Kunden außen an ihrem Haus eine Farbeimer große Antenne, auch „Cantenna“ genannt. Sie empfängt 4G-Signale von den umliegenden Funkmasten und speist diese in das heimische WLAN ein. Theoretisch können mittels 4G-Technologie Geschwindigkeiten wie bei Glasfaserkabeln erreicht werden. Aber „Cantenna“ war ein Flop. Während die 4G-Technologie problemlos schnelle Verbindungen zwischen Smartphones und dem Internet herstellen kann, scheitert sie bei Breitbandanschlüssen für Privathaushalte angesichts des weitverbreiteten Video-Streamings an Kapazitätsproblemen.

Warum 5G erfolgreich sein könnte, wo 4G gescheitert ist

Bei der 5G-Technologie wird sowohl die Bandbreite als auch die Stärke des Funksignals verbessert, die beide einen erheblichen Einfluss auf die Übertragungsgeschwindigkeit haben.

Zur Übertragung von Informationen nutzt die neueste Mobilfunkgeneration sehr hohe Frequenzen und eine große Bandbreite zwischen der höchsten und der tiefsten zugelassenen Frequenz. So können durch diesen breiteren Kommunikationskanal gleichzeitig mehr Daten fließen. Darüber hinaus können die Regulierer der 5G-Technologie größere Bandbreiten zuteilen, weil in diesem Spektrum weniger Anwendungen um Frequenzen konkurrieren.

Zudem lässt sich mit neuen Techniken die Energie oder das Funksignal verstärken. Dadurch erhöht sich bei besserem Empfang die Übertragungsgeschwindigkeit. Der Knackpunkt ist die strahlenförmige Aussendung der Signale genau in die Richtung, in die die Übertragung gewünscht wird. Bisher senden Antennen ihre Signale gleichförmig in alle Richtungen.

Darüber hinaus sind aufgrund der hohen Frequenzen bei 5G die Wellenlängen kompakter. Damit können die Antennen kleiner sein und die Mobilfunkbetreiber mehr Antennen an einem Mast befestigen. Mit der Anzahl der Antennen steigt die Sendeleistung, und pro Sekunde können so mehr Informationen übertragen werden.

Analysten und Anleger denken zu kurzfristig

Mit dem Fehlschlag des „Cantenna“-Projekts hat sich die Einschätzung durchgesetzt, dass Funklösungen kabelgebundene Breitbandtechnologien nicht so schnell ersetzen werden.

Wir halten dies jedoch für kurzsichtig und vor allem der Fixierung der Anleger auf schnelle Gewinne geschuldet. Verizon testet zurzeit seine 5G-Breitbandtechnologie in elf Städten der USA. Kann das Unternehmen nachweisen, dass seine 5G-Technologie vergleichbar oder besser als Kabel, kostengünstiger und in weiten Teilen der USA einsetzbar ist, dann sollte einer Neubewertung seiner Aktie nichts im Wege stehen. Es braucht nicht viel, damit Investoren ihre Fixierung auf Kabel überdenken, sollte sich 5G als technologisch und wirtschaftlich überlegen erweisen.

Der Kampf um den amerikanischen Breitbandmarkt wird mit schnellerem und kostengünstigerem Internet gewonnen. Das Anbringen einer 5G-Antenne am Haus ist um einiges billiger als den Vorgarten aufzugraben, um Glasfaser- oder Koaxialkabel zu verlegen.

Erschwerend kommt hinzu, dass es den Kabelgesellschaften an Expertise und noch viel wichtiger an den Nutzungsrechten für das erforderliche Frequenzspektrum fehlt, um eigene 5G-Dienste zu entwickeln. Verizon verfügt heute über den Löwenanteil des Spektrums im 28-GHz-Bereich, der sich von den zwei möglichen Spektren (28-GHz- und 39-GHz) am besten für die neuste Mobilfunkgeneration eignet.
Das Frequenzspektrum um 39 GHz ist für die Übertragung mit 5G kostenintensiver, weil bei höheren Frequenzen die Ausbreitung der Radiowellen durch die Luft bei gleicher Energie abnimmt. Deshalb müssten Betreiber, die das 39-GHz-Spektrum nutzen, ein viel dichteres Netz aus Funkmasten mit leistungsfähigerer Ausrüstung aufbauen. Ihre Investitions- und Betriebskosten würden damit rasant steigen. Unsere Branchenexperten schätzen die Kosten für das 39-GHz-Spektrum auf das Anderthalbfache der Kosten für das 28-GHz-Pendant bei gleichzeitig längerer Umsetzungsphase.

Startet 5G durch, sähen sich die Kabelbetreiber gezwungen, ihren Netzausbau zu forcieren. Ihre ohnehin schon hohen Investitionen von gegenwärtig 15 bis 20 Prozent des Umsatzes müssten sie weiter hochfahren.

 

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Fidelity International bietet erstklassige Investment- und Altersvorsorgelösungen an. Das unabhängige Unternehmen in Privatbesitz verwaltet 265,8 Milliarden Euro (Assets under Management) für Anleger in Europa, Asien, Australien und Südamerika. Zu den Kunden von Fidelity gehören Privatanleger, Finanzberater, Vermögensverwalter, Family Offices, Banken, Versicherungen, Altersvorsorgeeinrichtungen, Unternehmen und Staatsfonds. Neben hauseigenen Fonds können Anleger in einigen Ländern auf Fondsplattformen von Fidelity auch Anlageprodukte anderer Anbieter erwerben und verwahren. Diese Assets under Administration betragen 82,4 Milliarden Euro.

Fidelity International wurde 1969 gegründet und befindet sich im Besitz des Managements und der Gründerfamilie. Fidelity ist davon überzeugt, dass ein aktives Fondsmanagement und die Einzeltitelauswahl auf Grundlage fundierter Unternehmensanalysen Anlegern echten Mehrwert liefern. Daher verfügt Fidelity über eines der größten Research-Netzwerke mit mehr als 400 Anlageexperten weltweit. Sie nehmen jährlich an rund 17.000 Gesprächen mit Unternehmen teil, um sich ein umfassendes Bild über deren Situation und Aussichten machen zu können. Darüber hinaus testet Fidelity neue Publikumsfonds zuerst mit eigenem Geld, bevor sie auf den Markt kommen. Zahlreiche Auszeichnungen für Fidelity und seine Produkte sind ein Beleg dafür, dass der verfolgte Investmentansatz erfolgreich ist.

In Deutschland ist Fidelity International seit 1992 tätig, beschäftigt rund 300 Mitarbeiter und betreut ein Kundenvermögen von 35,3 Milliarden Euro. Fidelity vereint hierzulande unter seinem Dach eine der führenden Fondsgesellschaften und mit der FFB eine der größten unabhängigen Fondsbanken. Die FFB konzentriert sich auf Dienstleistungen rund um Anleger und ihre Vermögensziele. Sie richtet ihre Services an Finanzberater, Investmentgesellschaften, Versicherungen und Banken, die über die Plattform unter anderem mehr als 8.000 Fonds und 375 ETFs von über 200 in- und ausländischen Anbietern kaufen und verwahren können. Die FFB betreut ein Vermögen von 17,7 Milliarden Euro in rund 575.000 Kundendepots. In der Asset Management-Sparte verwaltet Fidelity in Deutschland ein Fondsvolumen von 20 Milliarden Euro (davon werden 2,4 Milliarden Euro durch die FFB administriert). Fidelity International bietet in Deutschland 154 Publikumsfonds an, die über mehr als 1.000 Kooperationspartner vertrieben werden. Darüber hinaus können Anleger sowohl Fonds von Fidelity als auch von Drittanbietern direkt bei Fidelity erwerben.

Alle Angaben per 30.06.2017. Weitere Informationen finden Sie unter www.fidelity.de und unter www.ffb.de

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