Das Investment: „Untätigkeit der Fed kommt fast einer Zinsstraffung gleich“

sjb_werbung_das_investment_300_200„Die Finanzmärkte gehen derzeit mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit davon aus, dass der Zinsschritt im Dezember kommen wird“, erklärt Daniel Stefanetti mit Blick auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Der Mischfonds-Manager nennt Fonds, die von der aktuellen Marktlage profitieren könnten.

In welchen Anleihesegmenten sehen Sie aktuell eindeutige Anzeichen einer Blase? Oder anders: Von welchen Segmenten sollten sich Investoren aufgrund eines signifikanten Rückschlagpotenzials auf absehbare Zeit fernhalten?

Daniel Stefanetti: Es ist unbestritten, dass das anhaltende, künstlich geschaffene Niedrigzinsumfeld die Gefahr von Blasenbildungen erheblich verstärkt. Die Notenbanken drücken die Renditen von Staatsanleihen durch ihre massiven Kaufprogramme immer weiter Richtung null und darüber hinaus. Dies gilt besonders für europäische Staatsanleihen. Dadurch steigt die Not der Anleger, geeignete Investitionsmöglichkeiten zu finden.

Durch die niedrigen Zinsen ist an den Märkten aber gleichzeitig Liquidität im Überfluss vorhanden. Um die angestrebte Rendite zu erreichen, müssen Anleger daher mehr Risiko eingehen. Anleihen der Emerging Markets und solche ohne Investment Grade geraten dadurch verstärkt in den Fokus. Hier gilt allerdings erhöhte Vorsicht, denn das Risiko eines Ausfalls wird bei Titeln der Emerging Markets nicht genügend kompensiert.

Darüber hinaus sind die Schwellenländermärkte stark schwankend und die Daten in Bezug auf ihre Verlässlichkeit nicht mit denen der OECD-Länder zu vergleichen. Bei Anleihen ohne Investment Grade kommt es vor allem darauf an, dass die Unternehmen sehr solide aufgestellt sind und hohe Cash-Flows sowie starke Bilanzen vorweisen.

Als Auslöser für einen möglichen Kursrutsch am Rentenmarkt gilt die Angst vieler Bond-Anleger vor einer baldigen Zinserhöhung durch die US-Notenbank Federal Reserve. Wann rechnen Sie mit einer Fortsetzung der Zinswende in den USA? Und welche Effekte erwarten Sie dadurch auf die Treasuries der Vereinigten Staaten sowie den weltweiten Anleihemarkt?

Wie erwartet wurde die Fed in ihrer November-Sitzung nicht tätig. Die Finanzmärkte gehen zum 8. November mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit davon aus, dass der Zinsschritt im Dezember kommen wird. Dem würde ich mich anschließen. Gleichzeitig sollte man jedoch nicht vergessen, dass vor dem Hintergrund der zusätzlichen Lockerungsmaßnahmen der anderen Zentralbanken, die Untätigkeit der Fed in gewissem Maße auch schon fast einer Zinsstraffung gleichkam.

Zudem trat im Oktober die neue Gesetzgebung über die Geldmarktfonds in Kraft. Seit drei Monaten ist der USD Libor in Antizipation drastisch gestiegen. Und last but not least, wenn die Fed sich zu einer Zinserhöhung durchringen kann, dann handelt es sich immer noch um einen tiefen Zins, da er von 0,25 bis 0,5 Prozent auf vermutlich 0,5 bis 0,75 Prozent erhöht würde.

Zum letzten Teil Ihrer Frage: Erstaunlicherweise sind in den letzten zwei großen Zinserhöhungszyklen der Fed die Renditen für zehnjährige Treasuries am Ende gefallen. Natürlich entsteht erst eine gewisse Volatilität, aber die Erwartung einer künftig tieferen Inflation sowie schwächeres Wachstum tragen dann dazu bei, dass die Zinskurve sich komplett abflacht.

Mit der jüngsten Wirtschafts- und Finanzkrise scheint vor acht Jahren eine neue Zeitrechnung begonnen zu haben: Es ist immer schwieriger geworden, mit Anleihen gute Renditen bei überschaubarem Risiken zu erzielen. Welche Fondskonzepte sind mittlerweile überholt bzw. bieten nicht mehr das klassische Rendite-Risiko-Profil, das Anleger Jahrzehnte lang „gelernt“ haben?

Als Kapitalanlagegesellschaft für aktiv gemanagte Mischfonds besteht unser Vorteil darin, dass wir innerhalb eines gleichbleibenden Produktmantels flexibel auf das jeweilige Marktumfeld reagieren können und jede uns zur Verfügung stehende Anlageklasse dementsprechend ausschöpfen können. Das ist gerade in Zeiten von QE wichtig.

Eine genaue Analyse des Marktes und somit die Auswahl der richtigen Titel auch insbesondere innerhalb des weiten Anleiheuniversums lohnt sich auf jeden Fall. In den USA finden wir zum Beispiel gegenwärtig attraktive Anleihen mit einem angemessenen Rendite-Risiko-Profil. Verglichen mit ihren europäischen Pendants bieten sie noch höhere Erträge für Staatsanleihen und auch höhere Risikoaufschläge für Unternehmensanleihen. Somit ist das Kreditrisiko besser bezahlt, bei gleich soliden Unternehmen. Teilweise handelt es sich sogar um dieselben Unternehmen.

Bei unserem Fondskonzept kommt hinzu, dass wir neben Anleihen auch in andere Anlageklassen investieren können und so einen zusätzlichen Mehrwert generieren können.

Bitte stellen Sie unseren Lesern einen Anleihefonds aus Ihrem Hause vor, der für die „neue Anleihewelt“ gerüstet ist und mit dem konservative Investoren in den kommenden Jahren vernünftige Renditen bei angemessenen Risiken erzielen können.

Der Ethna-Defensiv, mit dessen strategischer Ausrichtung ich gemeinsam mit Guido Barthels betraut bin, ist ein risikominimierter Mischfonds mit Schwerpunkt Anleihen. Der defensive Charakter des Fonds zeigt sich dabei in allen Anlageklassen, in die er investieren darf.

Im Zentrum der Anlagephilosophie steht der Kapitalerhalt bei einer gleichzeitig stabilen Rendite und einer geringen Volatilität. Dies erreicht das Fondsmanagement, indem es unnötige Risiken vermeidet.  Der Fonds bietet somit besonders konservativen Anleger, für die Stabilität und Werterhalt ausschlaggebend sind und die von den positiven Entwicklungen an den Märkten profitieren möchten, ein ansprechendes Rendite-Risiko-Profil. Dabei bilden die Länder der OECD den Anlageschwerpunkt des Fonds, da wir hier über zuverlässige Daten verfügen.

Vor dem Hintergrund seines hohen Anleiheanteils achten wir besonders auf die Liquidität der ausgewählten Titel. Eine hohe Liquidität ist eines unserer Hauptkriterien innerhalb des Anlageprozesses. Ebenso steuern wir die Duration sehr aktiv. Bei Unternehmensanleihen sind Geschäftsmodell, Bilanzen, Cashflow sowie Verschuldungsgrad der entsprechenden Unternehmen maßgeblich für unsere Investitionsentscheidungen. Die Asset Allocation erfolgt vollkommen unabhängig von einer Benchmark, was es uns ermöglicht, in diesem unsicheren und volatilen Umfeld sehr schnell zu reagieren. Wir kaufen Marktrichtung, keine Renditen.

Ethna-DEFENSIV (T)

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ISIN: LU0279509144

Performance 1 Jahr: 2,4%

Volatilität 1 Jahr: 2,2%

WEITERE INFORMATIONEN

 

 

Neben Anleihen können wir bis zu zehn Prozent in Aktien investieren und auch Geldmarktinstrumente nutzen. Darüber hinaus sichern wir Risiken hinsichtlich Wechselkursen und Events, wie zum Zeitpunkt des Brexit-Votums oder aber in Verbindung mit den anstehenden US-Wahlen, über verschiedene Derivate ab. Wir investieren sehr bedacht und sind sehr selektiv bei der Auswahl der einzelnen Titel, insbesondere angesichts der aktuell etwas strapazierten Bewertungen.

Mischfondskonzepte spielen ihre Stärken besonders auf lange Sicht aus, daher bietet sich ein mittel- bis langfristiger Anlagezeitraum an. Der Ethna-Defensiv ist somit ein passendes Basisinvestment, vor allem für private Anleger.

Welchen oder welche Rentenfonds aus Ihrem Hause vermarkten Sie derzeit nicht aktiv, weil dessen Manager aufgrund der festgeschriebenen Anlagebedingungen im aktuellen oder künftig erwarteten Marktumfeld nicht optimal agieren können?

Die drei Fonds der Ethenea sind allesamt vermögensverwaltende Mischfonds, denen ein aktiver Managementansatz zugrunde liegt. Der Ethna-Defensiv ist dabei der Fonds mit dem größten Anleiheanteil. Wie bereits erwähnt ermöglicht das aktive Management es uns, flexibel auf die jeweiligen Marktgegebenheiten zu reagieren. Wir können stets das Risiko minimieren und ebenso interessante Investitionsgelegenheiten nutzen.

Wir streuen das Gesamtrisiko breit und investieren in ein großes Wertpapierspektrum aus verschiedenen Branchen und Regionen. Diese große Vielfalt an Möglichkeiten und die Tatsache, dass wir unsere Anlageentscheidungen unabhängig von einer Benchmark treffen, führt dazu, dass das Portfolio für jede Marktphase optimal aufgestellt werden kann.

Quelle: Das Investment

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