Managersichten SJB Liquidität Int, SJB Substanz: Invesco Balanced Risk Allocation Fund WKN A1CV2R Oktober 2014

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Scott Wolle. FondsManager des Invesco Balanced Risk Allocation Fund.

Ausgeglichenes Risiko, so lässt sich der Fondsname am Besten übersetzen. Und genau das hat unsere FondsEmpfehlung Invesco Balanced Risk Allocation Fund WKn A1CV2R auch bewirkt in den letzten Wochen.

Als Mitte Oktober der Dax um über 10% eingebrochen ist,  hielt sich der Fonds in den Verwaltungsstrategien SJB Liquidität Int und SJB Substanz tapfer und trug dazu bei, dass unsere Strategien den Rücksetzer gut überstanden haben.

Den Bericht des FondsManagers Scott Wolle für Oktober können Sie im Folgenden einsehen.

Markthintergrund

Im Oktober führten die Maßnahmen der Zentralbanken und die im Monatsverlauf veröffentlichten Konjunkturdaten in praktisch allen Anlageklassen zu einer erheblichen Volatilität. Die Anleihemärkte erzielten solide Zugewinne. Sie profitierten von der Flucht der Investoren vor der Volatilität, den Ängsten bezüglich einer Ebola-Epidemie und dem unsicheren Wirtschaftsausblick. An den Aktienmärkten fiel die Entwicklung durchwachsen aus.

Während europäische und britische Aktien deutlich nachgaben, konnten die Märkte in den USA und den asiatischen Industrieländern zulegen. An den Rohstoffmärkten war das Bild ebenfalls gemischt. Agrarrohstoffe und Industriemetalle notierten höher, während sich die Edelmetalle verbilligten. Klarer Verlierer des Monats waren die Energierohstoffe, die auf breiter Basis nachgaben.

Performanceanalyse

Im Berichtsmonat hat sich die Strategie etwas schwächer entwickelt als ihr Referenzindex. Den größten positiven Beitrag zur Wertentwicklung des Fonds leisteten die Anleihepositionen, da die Renditen in allen sechs Märkten, in denen die Strategie investiert ist, im Berichtszeitraum zurückgingen. In den USA sanken die Renditen infolge der höheren Volatilität von Risikoanlagen, eine Folge der Beendigung der quantitativen Lockerungsmaßnahmen (QE) der US-Notenbank (Fed) und der Sorgen bezüglich eines Übergreifens der Ebola-Epidemie auf die USA, nachdem aus Texas und New York erste Fälle gemeldet wurden.

In Europa, Australien und Großbritannien wurden die Anleihekurse von den schwachen Konjunkturdaten beflügelt. In Japan zogen die Anleihekurse vor allem gegen Ende des Berichtsmonats an, nachdem die japanische Notenbank ein neues massives QE-Programm eingeleitet hatte. Die taktische Positionierung in Anleihen stützte die Wertentwicklung des Fonds, da sich die übergewichteten Positionen in allen sechs Märkten auszahlten.

Die Aktienanlagen leisteten zum Teil ebenfalls einen positiven Wertbeitrag. US-amerikanische Large und Small Caps konnten sich von ihren zu Beginn des Berichtsmonats erlittenen Verlusten wieder erholen, nachdem die Fed eine mögliche Wiederaufnahme ihrer quantitativen Lockerungsmaßnahmen in Aussicht stellte, falls die Konjunkturdaten sehr schwach ausfallen sollten, und es keine Hinweise auf eine Ausbreitung des Ebola-Virus in den USA gab. Vor dem Hintergrund der weiterhin friedlichen „Regenschirm-Revolution“ erholte sich der Hongkonger Aktienmarkt ebenfalls kräftig.

Die europäischen Aktienmärkte hatten zu kämpfen, da Europa am Rande der dritten Rezession seiner jüngeren Geschichte stand. Dabei waren die schwachen Wirtschaftsdaten zumindest teilweise auf die Sanktionspolitik gegenüber Russland zurückzuführen. Der britische Aktienmarkt schloss den Monat ebenfalls im Minus. Die taktische Aktienpositionierung wirkte wertmindernd, da sich das Timing der untergewichteten Positionen in Hongkong und US-amerikanischen Nebenwerten als schlecht erwies.

Die Rohstoffpositionen lieferten im Oktober ein neutrales Ergebnis ab, wobei die Entwicklung der einzelnen Rohstoffkomplexe sehr unterschiedlich ausfiel. Die höchsten Wertsteigerungen verzeichneten die Agrarpositionen, die von der höheren Nachfrage gestützt wurden. Die Industriemetallpositionen wirkten sich ebenfalls positiv aus, da sich Aluminium und Kupfer im Berichtsmonat verteuerten. Beide Metalle profitierten von Spekulationen, dass China seine Stimulusmaßnahmen ausweiten würde, während Kupfer auch von der Andro-hung eines Minenstreiks in Indonesien profitierte.

Vor dem Hintergrund des stärkeren Dollars und der Sorgen über eine möglicherweise frühere Zinserhö-hung gaben die Edelmetalle weiter nach. Größter Verlierer des Monats waren die Energierohstoffe, da das Überangebot auf eine rückläufige Nachfrage traf. Saudi-Arabien sorgte für zusätzliche Komplikationen, indem es den Preis sei-ner Öllieferungen an die USA senkte. Der allgemeine Eindruck ist, dass Saudi-Arabien damit die Schieferölförderung weniger attraktiv machen will. Das Ergebnis der taktischen Rohstoffpositionierung war unverändert, da die Zugewinne aus dem untergewichteten Engagement in Energierohstoffen und Edelmetallen durch die Verluste aus den untergewichteten Positionen in Agrarroh-stoffen und Industriemetallen weitgehend aufgezehrt wurden.

Strategie und Ausblick

Im Oktober gab es zwei große Ereignisse mit potenziellen Auswirkungen auf die Kapitalmärkte. Zum einen beendete die Fed ihr QE3-Programm. In der Vergangenheit waren Phasen, in denen quantitative Lockerungsprogramme zurückgenommen wurden, typischerweise von einer erhöhten Marktvolatilität gekennzeichnet. Ob dem auch diesmal so ist, bleibt abzuwarten. Genauso fraglich ist, ob die von der Bank of Japan angekündigte massive Ausweitung des QE-Programms und die Spekulationen über eine Beteiligung der EZB an der „QE-Party“ Marktturbulenzen verhindern werden. Das zweite Ereignis waren die Midterm-Wahlen in den USA, in denen die Republikaner die Kontrolle über beide Kammern des Kongresses erlangten.

Das Ergebnis ist eine politische Pattsituation, da die Republikaner so in der Lage sind, alle Vorstöße von Präsident Obama zu blockieren, bereits verabschiedete Gesetze wieder außer Kraft zu setzen oder neue Maßnahmen wie eine Prüfung der Fed-Bücher einzuleiten. Sollten das Präsidentenbüro und der Kongress die Bereitschaft zur Zusammenarbeit signalisieren, dürfte das die Märkte etwas beruhigen. Eine politische Frontenbildung dagegen könnte die Märkte verunsichern. Im Berichtsmonat haben wir an unserer übergewichteten Position in Staatsanleihen festgehalten.

Im Zuge unseres konstruktiveren Ausblicks für Aktien haben wir zudem das untergewichtete Engagement in Hongkong und US-amerikanischen Nebenwerten aufgegeben und sind von einem neutralen zu einem positiven Ausblick für britische und US-amerikanische Standardwerte sowie zu einer stärker übergewichteten Position in Japan und Europa übergegangen. Den Ausblick für die Rohstoffmärkte sehen wir weiterhin vorsichtig.

Siehe auch

Managersichten SJB Substanz: ECP Strategic Selection Fund – European Value A (WKN A14YQK) Monatsbericht März 2024

SJB | Korschenbroich, 16.04.2024. Im März zeigten sich die europäischen Aktienmärkte von ihrer besten Seite und erreichten neue Höchststände. Nachlassender Inflationsdruck und die verstärkte Erwartung baldiger Zinssenkungen durch die EZB waren die Hauptgründe dafür. In diesem freundlichen Marktumfeld verzeichnete der ECP Strategic Selection Fund – European Value (WKN A14YQK, ISIN LU1169207518) eine Wertentwicklung von +4,43 …

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