Anleihennews zum OVID Infrastructure HY Income UI Fonds (WKN A112T8): Stena AB

Michael Gollits, FondsAdvisor des OVID Infrastructure HY Income UI

Der auf Anleihen aus dem Infrastruktursektor spezialisierte OVID Infrastructure HY Income UI (ISIN DE000A112T83, WKN A112T8) hat sich im bisherigen Jahresverlauf erfreulich entwickelt: 2017 legte das Hochzinsprodukt um +4,24 Prozent auf Eurobasis zu, im Dezember wird den FondsAnlegern eine attraktive Ausschüttung von 2,03 EUR gezahlt werden. Welche High-Yield-Anlagen bilden die Schwerpunkte des Portfolios, welche Infrastrukturtitel sind hier im Einzelnen vertreten? In den Anleihen-News des OVID Infrastructure HY Income UI berichtet FondsManager Michael Gollits über typische Einzeltitel aus dem FondsPortfolio. Heute stellt er die Stena AB vor, einen breit aufgestellten Infrastruktur-Konzern aus Schweden, der eine Reederei und eines der größten Fährunternehmen der Welt betreibt. Die Firma hat eine mit einem attraktiven Kupon ausgestattete USD-Anleihe emittiert. 

Traditionell finanziert die Stena AB ihr Geschäft auch mit Fremdkapital. So emittierte der Konzern vor gut drei Jahren eine Unternehmensanleihe (ISIN: USW8758PAK22) mit einem Volumen von 600 Millionen US-Dollar. Der Kupon beläuft sich auf sieben Prozent, Fälligkeit ist am 1. Februar 2024. Da der Kurs derzeit nur bei gut 92 Prozent notiert, liegt die laufende Verzinsung sogar über dem für sich genommen bereits attraktiven Kupon. Die Ratingagentur Standard & Poor`s bewertet die Anleihe mit B+. Das Rendite-/Risiko-Profil der Unternehmensanleihe bewertet der Anlageausschuss des OVID Infrastructure HY Income als attraktiv und hat in den Bonds investiert.

Bei der Stena AB handelt es sich um einen breit aufgestellten Infrastruktur-Konzern aus Schweden. Der größte Bereich ist das Fährgeschäft. Die Tochter StenaLine betreibt mit insgesamt 35 Fährschiffen 21 Routen um und zwischen Skandinavien, Großbritannien und den baltischen Staaten. Im vergangenen Jahr transportierten die Schweden insgesamt 7,3 Millionen Passagiere, 1,6 Millionen Autos und zwei Millionen Frachteinheiten. Das Fährgeschäft liefert 36 Prozent des gesamten Umsatzes der StenaAB (Stand: 2016).

Der zweitgrößte Bereich ist das Offshore-Drilling, also das Explorieren und Fördern von Öl und Gas im Meer. Von hier stammen 21 Prozent des Gruppenumsatzes. Stena verfügt in dieser Geschäftseinheit über vier Bohrschiffe, die in ultratiefen Gewässern arbeiten, und drei Bohrplattformen. Stena Drilling bezeichnet sich selbst als eins der weltweit größten konzernunabhängigen Serviceunternehmen der Öl-und Gasindustrie. Das Unternehmen operiert von Schottland aus und ist weltweit tätig.

Mit einem Umsatzanteil von 20 Prozent ist der Bereich New Business ähnlich groß wie das Offshore-Drilling. Hier betreibt Stena unter anderem fast 100 Windturbinen. Die Tochter Stena Adactum wurde im Jahr 2002 gegründet, um das „neue“ Geschäft des Konzerns – wie erneuerbare Energien – zu diversifizieren. Außer an Windparks ist der Geschäftsbereich auch an Küchen- und Badausstattern, Gartencentern, einem Hersteller von vakuumbasierten Mülltrennungsanlagen oder einem Sicherheitsunternehmen beteiligt.

Rund zwölf Prozent des Gruppenumsatzes steuert die Immobilientochter bei. Hier gehören Stena mehr als 24.000 Wohn- und fast 4.000 Gewerbeeinheiten. Die gehaltenen Immobilien befinden sich in Europa und den USA. In Düsseldorf betreibt die Stena-Tochter zum Beispiel ein Bürogebäude im Hansapark. Eine Finanz-Tochter und eine Reederei mit mehr als 100 Tankern runden das Geschäftsportfolio von Stena AB ab.

Insgesamt beschäftigt der Konzern weltweit 15.000 Mitarbeiter und gehört der Familie Sten A. Olssen. Die Wurzeln der Gruppe reichen in das Jahr 1939 zurück, als eine Handelsgesellschaft für Metallprodukte gegründet wurde. Sieben Jahre später erwarb Sten Allan Olsson die erste Fähre. Es folgten verschiedene Übernahmen und Fusionen. Seit 1988 ist die Stena Line AB, die das Fährgeschäft betreibt, börsennotiert. Einige Jahre zuvor wurden die Immobilien- und die Tanker-Tochter gegründet.

In den kommenden Jahren plant der Konzern weiter zu expandieren. So will Stena Line bis 2020 mindestens vier, eventuell sogar bis zu acht neue Fähren in Betrieb nehmen, die zu den treibstoffeffizientesten Schiffen der Welt gehören. Im ersten Halbjahr 2017 wuchs vor allem das Transportgeschäft mit Tankern stark. Der Konzern-Gewinn war allerdings rückläufig. Mit den Bereichen Fährgeschäft, Offshore-Drilling, Windparks oder Tanker-Transport ist Stena AB ein typischer Infrastruktur-Konzern. Das Geschäft ist kapitalintensiv, liefert jedoch dafür regelmäßige Barmittelzuflüsse. Der Konzern verfügte zum 30. Juni 2017 über eine Liquidität von umgerechnet 1,8 Milliarden Euro beziehungsweise 2,1 Milliarden US-Dollar.

Bei Stena AB handelt es sich um ein typisches Geschäftsmodell, in das der OVID Infrastructure HY Income (ISIN: DE000A112T83/DE000A112T91) investiert. Der reine Anleihenfonds hat sich zum Ziel gesetzt, seinen Anleger eine jährliche Gesamtausschüttung von 3,5 bis fünf Prozent nach Kosten zu liefern. In den ersten drei Jahren seit der Gründung ist dies gelungen. Die Ausschüttungen stammen aus vereinnahmten Zinszahlungen der Anleihegläubiger. Der Kupon der Stena AB-Anleihe wird jeweils am 1. August und am 1. Februar fällig.

Siehe auch

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