Schwellenländerwährungen werteten im Mai auf

Anleger begrüßten eine allmähliche Lockerung der mit dem Corona-Virus verbundenen Ausgangsbeschränkungen in mehreren Teilen der Welt, ebenso wie ermutigende Berichte über Impfstoffstudien und weitere weltweite Konjunkturmaßnahmen. Neuerliche Handelsspannungen zwischen den USA und China dämpften den Optimismus jedoch. Schwellenländerwährungen werteten auf breiter Front gegenüber dem US-Dollar auf. Die Ölpreise erholten sich dank einer Drosselung der Fördermengen und Hoffnung auf eine Verbesserung der Nachfrage, während die Wirtschaftstätigkeit wieder anläuft.

 

Asiatische Aktien durch Handelsspannungen unter Druck

Asiatische Aktien trugen die Hauptlast der zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China und gaben im Mai leicht nach. Aktien in China schwächten sich ab, nachdem das Land auf ein Kräftemessen mit den USA einging: Die Spannungen betrafen mehrere Bereiche, darunter der Ursprung von Covid-19 und die Vorlage eines nationalen Sicherheitsgesetzes für Hongkong.

Lateinamerikas große Volkwirtschaften schöpfen Hoffnung

Die lateinamerikanischen Märkte zählten im Mai zu den stärksten Schwellenländern, weil sich hier die Volkswirtschaften relativ zügig berappelten, nachdem einzelne Regierungen begannen, die Beschränkungen zu lockern. Argentinien, Brasilien und Mexiko zählten zu den Spitzenreitern, während die Aktienkurse in Chile und Peru nachgaben. Ein stärkerer Real und eine fortgesetzte geldpolitische Lockerung belebten die Stimmung in Brasilien. Die Zentralbank senkte ihren Leitzins unerwartet stark, so dass dieser um 0,75 Prozent auf ein Rekordtief von 3,0 Prozent sank. Die Stärke der brasilianischen Währung wurde durch die Zusicherung der brasilianischen Zentralbank gestützt, dass bei Bedarf die Devisenreserven zur Verteidigung des Reals eingesetzt werden würden.

Ganz ähnlich wurden die Aktienmarktrenditen in Mexiko durch eine Aufwertung des Pesos und eine Zinssenkung um 0,50 Prozent gestützt. In Peru beließ die Zentralbank ihren Leitzins im Mai auf einem historischen Tiefststand von 0,25 Prozent, nachdem der Zinssatz im April um 1,0 Prozent gesenkt worden war.

 

EMEA-Länder zumeist mit Zugewinnen

Die meisten Märkte in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA-Länder) verbuchten Zugewinne, allen voran Russland, Polen und Ungarn. Eine Aufwertung des Rubels und höhere Ölpreise boten den Aktienkursen in Russland Auftrieb, während ein langsameres Wachstum der Covid-19-Infektionszahlen im Land und eine Lockerung der Quarantänemaßnahmen den Anlegern einige weitere positive Nachrichten brachten.

 

Südafrika schwächelt weiter

Der südafrikanische Markt verbuchte vor dem Hintergrund eines stärkeren Rands und einer allmählichen Lockerung der Ausgangsbeschränkungen zwar eine positive Rendite, konnte jedoch nicht mit den übrigen Märkten der Region mithalten. Die südafrikanische Zentralbank senkte ihren Leitzins um 0,5 Prozent auf ein Rekordtief von 3,75 Prozent, um die Kreditkosten für Haushalte und Unternehmen zu senken. Darüber hinaus lockerte die Zentralbank die aufsichtsrechtlichen Anforderungen für Banken und unternahm Schritte, um eine angemessene Liquidität an den inländischen Märkten zu gewährleisten.