FondsAnalyse: SJB FondsEcho. DNB Fund – High Yield A EUR (WKN A2AJDN, ISIN LU1303785361) SRRI-Risikoklasse: 4

Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

SJB FondsEchoWer glaubt, bei einem Investment in den nordischen High-Yield-Markt wenig mehr als ein Portfolio aus Schifffahrts- und Energieanleihen zu bekommen, ist heute nicht mehr zeitgemäß. Denn gerade in der jüngeren Vergangenheit hat es bei skandinavischen Hochzinsanleihen eine deutliche Verschiebung hin zu einem vielfältigeren Emittenten- und Sektor-Anlageuniversum gegeben. Unter anderem war zuletzt eine Zunahme der Anleiheemissionen von schwedischen Immobilienunternehmen zu beobachten, einem Markt, der durch attraktive Wachstumsraten gekennzeichnet ist. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich auch Technologie-, Seafood- und ESG-konforme Emissionen, während traditionelle Schifffahrtstitel weniger gefragt sind.

Auch dadurch hat sich das nordische High-Yield-Anlageuniversum in den letzten Jahren recht gut diversifiziert. Mittlerweile ist die Verteilung auf die jeweiligen Sektoren und Branchen einer globalen High-Yield-Benchmark recht ähnlich. Deshalb sollten sich Anleger, die im fortgesetzten Niedrigzinsumfeld nach attraktiven Investmentmöglichkeiten suchen, den Markt für skandinavische Hochzinsanleihen und hier besonders den High-Yield-Fonds der norwegischen FondsGesellschaft DNB genauer ansehen. FondsManager Anders Buvik betont, dass sich der nordische High Yield-Markt inzwischen von seinen historischen Wurzeln gelöst hat und viel breiter aufgestellt ist. Während man früher einen sehr öl- und energieintensiven Markt vorfand, machen heute Gesellschaften aus dem Öl- und Ölservicesektor nur noch ca. 12 Prozent des Gesamtmarktes aus. Sehr erfreulich entwickelt hat sich der nordische High-Yield-Markt zudem, was das ausstehende Anleihevolumen angeht. Dieses hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verfünffacht. FondsManager Buvik berichtet, dass die treibende Kraft hierfür vor allem die gestiegene Nachfrage der Investoren gewesen ist. Begünstigt wurde die Entwicklung zudem durch die aufgrund strengerer Eigenkapitalvorschriften geringere Bereitschaft der Banken, Kredite zu vergeben. Insgesamt sei zu erwarten, so der Anleihenexperte, dass sich diese Entwicklung fortsetzen werde, da die niedrigen Renditen anderer Anlageklassen als Treiber der Nachfrage erhalten bleiben.

Der nordische High-Yield-Markt befindet sich seit den coronabedingten Marktturbulenzen im März in einem Neubewertungsmodus und hat seine Höchststände von vor Beginn der Pandemie noch nicht wieder erreicht. Dies eröffnet für Investoren eine gute Einstiegsmöglichkeit, zumal skandinavische Hochzinsanleihen in letzter Zeit im Vergleich zu den US-amerikanischen und europäischen High-Yield-Titeln eine geringere Volatilität und relativ stabile Credit Spreads gezeigt haben. Der DNB Fund – High Yield A EUR (WKN A2AJDN, ISIN LU1303785361) wurde am 17. Januar 2017 aufgelegt und investiert schwerpunktmäßig in nordische Hochzinsanleihen. Investoren können so in der fortgesetzten Niedrigzinsphase vom stetigen Wachstum der nordischen Länder profitieren. Das DNB-Produkt besitzt ein FondsVolumen von 438,56 Millionen Euro und verwendet eine Benchmark, die sich zu 75 Prozent aus dem NBP Norwegian High Yield Index (Hedged) und zu 25 Prozent aus dem Oslo Stock Exchanges Government Index 1Y (Hedged) zusammensetzt. Mit seinem breit gestreuten Portfolio skandinavischer High-Yield-Titel hat der DNB-Anleihenfonds seit Auflegung eine überzeugende Wertentwicklung von +9,41 Prozent in Euro zu verzeichnen. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie im Detail aus?

FondsStrategie. Bottom-up-Analysen. Praktiziert.

Der DNB High Yield Fund investiert in fest oder variabel verzinste Anleihen und andere Schuldtitel ohne Investment-Grade-Qualität, die zum Zeitpunkt der Anlage mindestens ein „B“-Rating oder eine vergleichbare Bonitätsnote besitzen. Die Emittenten dieser Schuldinstrumente sind hauptsächlich in den nordischen Märkten ansässig, wobei Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland und Island den geographischen Schwerpunkt des Portfolios bilden. Anlageziel des aktiv verwalteten Fonds ist es, eine moderate laufende Rendite und einen mittel- bis langfristigen Kapitalzuwachs zu erzielen. Die Investition in variabel verzinsliche Wertpapieren führt auf Portfolioebene zu einer geringen Duration zwischen 0 und 3 Jahren, was die Zinssensitivität des Fonds deutlich reduziert. Aktuell liegt die Zinsduration mit 0,81 Jahren im unteren Bereich der Spanne. Das aus 197 Einzeltiteln bestehende, breit diversifizierte Portfolio wartet derzeit mit einer attraktiven Rückzahlungsrendite von 6,96 Prozent und einer durchschnittlichen Bonität von “BB” auf. FondsManager Dr. Anders Buvik praktiziert eine konsequente, auf Bottom-up-Analysen basierende Titelselektion, wobei ihm die relativ große Auswahl an Einzelwerten den Spielraum gibt, in Schuldtitel mit guter Aussicht auf solide, risikobereinigte Erträge zu investieren. Integrierte Systeme zum Risikomanagement unterstützen den Anleiheexperten bei der Steuerung und Überwachung der Portfoliostruktur. Wie Buvik betont, befinden sich die Renditeaufschläge (Spreads) für skandinavische Hochzinsanleihen derzeit auf attraktiven Niveaus. Die im November verzeichneten Renditen fielen erfreulich aus, da es kräftige positive Beiträge aus der Ölproduktion, einigen Schifffahrtstiteln, dem Konsum und den Banken gab. Der DNB-Anleihenstratege beteiligte sich mit seinem Fonds selektiv an einigen Neuemissionen, und berichtet von einer insgesamt verbesserten Stimmung am nordischen High Yield-Markt. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen zusammengesetzt?

FondsPortfolio. Logistikfirmen. Bevorzugt.

In der Währungsallokation des DNB High Yield Fund sind 30,68 Prozent des FondsVermögens in US-Dollar investiert, knapp dahinter liegen Euro-Anleihen mit 28,97 Prozent. Schuldpapiere in Norwegischen Kronen (NOK) machen 27,49 Prozent der FondsBestände aus, High-Yield-Titel in Schwedischen Kronen (SEK) bringen es auf einen Anteil von 11,67 Prozent. Abgerundet wird die Währungsgewichtung innerhalb des Portfolios durch Anleihen, die das britische Pfund als Emissionswährung aufweisen (1,16 Prozent). Die drei am stärksten gewichteten Sektoren des DNB-Fonds sind die Bereiche Transport und Logistik (32,79 Prozent), Finanzwerte (28,03 Prozent) sowie der Energiesektor (10,87 Prozent). Kleinere Positionen befinden sich im Konsumgüterbereich, bei Grundstoffproduzenten sowie Technologiefirmen. Zu den wichtigsten Emittenten innerhalb des High-Yield-Portfolios zählt Marktstratege Dr. Buvik das norwegische Transport- und Logistikunternehmen Wallenius Wilhelmsen, den schwedischen Schifffahrtskonzern Stena AB sowie die norwegische Holding Ekomes QM, die im Bereich der Möbelproduktion tätig ist. Finanzwerte wie die Danske Bank sowie Öl- und Gasproduzenten (Norwegian Energy) runden die Top 10 der wichtigsten Anleiheemittenten des DNB-Fonds ab.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Niedrig.

In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den DNB High Yield Fund dem Barclays Capital Euro Aggregate Bond als Vergleichsindex gegenübergestellt. Die Korrelation mit dem Anleihenindex, der breit gestreut über das Anlageuniversum europäischer Anleihen investiert, fällt über die letzten drei Jahre mit 0,10 sehr niedrig aus. Für ein Jahr ist die Korrelationskennziffer mit 0,73 hingegen deutlich stärker ausgeprägt. Insgesamt zeigen die Kursverläufe von Fonds und Index eine nur geringe Parallelität, die sich erst wieder über die letzten Monate annähert. Hier beweist sich, dass sich der nordische Hochzinsanleihenmarkt recht individuell im Vergleich zu den europäischen Bondmärkten bewegt und eine sehr eigenständige Existenz führt. Diese Diagnose wird durch den Blick auf die Kennzahl R² bestätigt: Im Dreijahreszeitraum liegt die Kennziffer bei 0,01, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,54 an. Damit haben sich mittelfristig 99 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 46 Prozent. Vor allem der kräftige Kursrücksetzer des skandinavischen High-Yield-Marktes während der Corona-Pandemie, der seine Gründe unter anderem in Wechselkursbewegungen der Norwegerkrone hatte, sorgt für eine insgesamt deutliche Abweichung des Kursverhaltens des DNB-Fonds vom SJB-Referenzindex. Dies bestätigt auch die relativ hohe Spurabweichung, die über drei Jahre bei 17,33 Prozent liegt und auf Jahressicht auf 13,06 Prozent zurückgeht. Mit welchen Volatilitätswerten hat der High-Yield-Fonds aufzuwarten?

FondsRisiko. Volatilität. Gering.

Der DNB High Yield verzeichnet über drei Jahre eine Volatilität von 8,87 Prozent, die klar unterhalb der 15,75 Prozent liegt, die der Barclays Capital Euro Aggregate Bond als Vergleichsindex aufzuweisen hat. Über ein Jahr wartet der DNB-Fonds hingegen mit deutlich ausgeprägteren Kursschwankungen auf: Hier beträgt die Volatilität des Fonds 15,49 Prozent, während die SJB-Benchmark mit einer „Vola“ von 3,39 Prozent daherkommt. Das uneinheitliche Bild mit Blick auf die Schwankungsanfälligkeit des DNB-Produktes löst sich zugunsten des High-Yield-Fonds auf, da die längerfristig geringeren Schwankungen gegenüber der kurzfristigen Volatilitätserhöhung stärker zu gewichten sind. Im Gesamtergebnis hat der skandinavische Hochzinsanleihenfonds ein attraktives Risikoprofil aufzuweisen, da von dem im März verzeichneten Kursrutsch abgesehen die Stabilität der Kursentwicklung überwiegt.

Die günstigere Risikostruktur des DNB-Produktes im Vergleich zum Barclays-Referenzindex manifestiert sich ebenfalls in dem klar unter Marktniveau liegenden Beta von 0,06 für den letzten Dreijahreszeitraum. Die Risikokennziffer, die die Schwankungsintensität von Fonds und Benchmark vergleicht, weist über ein Jahr einen Wert von 3,65 auf. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre kommt zu dem Ergebnis, dass sich der High-Yield-Fonds in seinen Wertschwankungen überwiegend volatilitätsärmer als der Barclays-Vergleichsindex präsentierte: Die Risikokennziffer lag in 26 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm Werte von 0,01 im Tief an. Lediglich in zehn Analyseperioden war das Beta stärker ausgeprägt und markierte dabei einen Höchstwert von 3,65. Damit ist der DNB High Yield Fund klarer Sieger mit Blick auf die Risikostruktur seines Portfolios gemessen am Barclays Capital Euro Aggregate Bond Index. Die von FondsManager Buvik ausgewählten nordischen Hochzinsanleihen schwanken normalerweise deutlich geringer als der europäische Anleihenmarkt in seiner Gesamtheit – die kurzfristige Volatilitätserhöhung während der Corona-Krise ändert nichts an dieser prinzipiellen Feststellung. Welche Renditen vermag DNB-Anleihenexperte Buvik auf dieser Basis zu erwirtschaften?

FondsRendite. Alpha. Moderat.

Per 17. Dezember 2020 hat der DNB High Yield eine kumulierte Wertentwicklung von +1,36 Prozent in Euro über die letzten drei Jahre aufzuweisen. Eine durch den Corona-Kursrücksetzer beeinträchtigte Performance für den skandinavischen Hochzinsanleihen-Fonds, die einer Rendite von +0,45 Prozent p.a. entspricht. Besser in seiner Wertentwicklung schneidet aktuell der SJB-Vergleichsindex ab: Im selben Zeitraum verzeichnet der Barclays Capital Euro Aggregate Bond eine Performance von +7,83 Prozent bzw. eine jährliche Rendite von +2,54 Prozent auf Eurobasis. Beim Wechsel auf die kurzfristige Betrachtung gerät der DNB-Fonds renditetechnisch noch weiter ins Hintertreffen: Über ein Jahr hat dieser Kurseinbußen von -3,49 Prozent hinnehmen müssen, während der Referenzindex ein Plus von +2,98 Prozent generieren konnte. Die kurz- wie mittelfristig erzielte Minderrendite lässt für den High-Yield-Fonds nur den zweiten Platz im Performancewettbewerb über – sobald der am nordischen Bondmarkt überdurchschnittlich stark ausgefallene Corona-Rücksetzer aber kompensiert ist, sollte sich die fundierte Einzeltitelauswahl von FondsManager Buvik wieder auszahlen.

Aufgrund der attraktiven Volatilitätsstruktur reicht es für den DNB-Fonds trotz schwächerer Renditeergebnisse für ein positives Alpha, das in der letzten Dreijahresperiode bei 0,05 liegt. Für ein Jahr stellt sich die Renditekennzahl mit -1,11 hingegen schwächer dar und rutscht in den negativen Bereich. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre demonstriert, dass der skandinavische Hochzinsanleihenfonds im Vergleich zur SJB-Benchmark mehrheitlich die besseren Performancewerte erzielte: In 27 der letzten 36 Einzelzeiträume verzeichnete der Fonds ein positives Alpha mit Werten bis 0,66 in der Spitze, nur in neun der untersuchten Intervalle wurde ein negativer Alpha-Wert von zutiefst -1,64 erreicht. Damit fällt das Rendite-Risiko-Profil des DNB-Fonds insgesamt überzeugend aus: FondsManager Buvik gelingt es in der Mehrzahl der Fälle, einen Renditevorsprung zum Barclays-Referenzindex zu erzielen und zugleich eine geringere Schwankungsneigung des Portfolios aufzuweisen. Trotzdem rutscht die in der letzten Dreijahresperiode generierte Information Ratio mit -0,12 leicht ins Minus.

Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

SJB Fazit. DNB High Yield Fund.

Der nordische Markt für Hochzinsanleihen kann im Vergleich zum gesamteuropäischen Anleihensektor mit einem Renditeaufschlag aufwarten, zudem ist der coronabedingte Kursrutsch noch nicht vollständig egalisiert. Damit finden Investoren, die gerne einmal außerhalb des Euro-Raumes auf Renditejagd gehen, hier ein attraktives Risiko-Ertrags-Verhältnis vor. Mit seinem nach Bottom-up-Kriterien zusammengestellten, breit diversifizierten Portfolio von skandinavischen Unternehmensanleihen bietet der DNB High Yield die Partizipation an überdurchschnittlich hohen Zinsprämien bei gleichzeitiger Risikoreduktion. Mit Blick auf 2021 darf man optimistisch sein, dass die nordischen Länder ein wirtschaftliches Comeback erleben und somit eine weitere Stabilisierung des Marktes erfolgt.

DNB Asset Management. Hintergründig.

Die DNB Asset Management ist am 11. November 2011 aus der Carlson Fund Management Company hervorgegangen. Sie gehört zu 100 Prozent der DNB Bank ASA und stellt einen integralen Bestandteil des DNB-Konzerns dar, der 1822 in Oslo gegründet wurde. DNB Asset Management gehört zu den führenden Vermögensverwaltern in der nordischen Region und verwaltet mehr als 60 Mrd. EUR in nordischen und globalen Anlageklassen. Fonds in Deutschland: 28. Verwaltetes Vermögen: 644 Mrd NOK (Q3 2019). Anzahl der Mitarbeiter weltweit: 220. Geschäftsführer: Hans Christian Gjovik. Stand: 30.06.2020.

Siehe auch

FondsAnalyse: SJB FondsEcho. Magna New Frontiers Fund G EUR (WKN A1W8A6, ISIN IE00BFTW8Z27).

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