FondsAnalyse: SJB FondsPortrait. DNB Disruptive Opportunities (WKN A2PS58, ISIN LU2061961145) SRRI-Risikoklasse: 6

Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

Die Disruption bestehender Geschäftsmodelle schreitet in der jetzigen Zeit in einem immer schnelleren Tempo voran. Im Zuge der Digitalisierung, demographischer Umwälzungen oder der Dekarbonisierung entstehen völlig neue Märkte und Geschäftsfelder, die innovativen Unternehmen große Chancen eröffnen. Durch künstliche Intelligenz und Robotik können völlig neue Dienstleistungen angeboten werden, wobei wichtige Treiber des Wandels ein verändertes Verbraucherverhalten, technologische Umwälzungen sowie zunehmende Regulierungen sind.

Der vor rund eineinhalb Jahren neu aufgelegte Aktienfonds DNB Disruptive Opportunities konzentriert sich ganz auf die Gewinner, die von der Entstehung solcher neuen Geschäftsmodelle profitieren. Der Themenfonds legt den Schwerpunkt auf Unternehmen, die in neuen Märkten tätig sind, und investiert in unterschiedlichste Branchen von künstlicher Intelligenz bis Umweltschutz. Der Fokus des technologieaffinen Fonds liegt auf disruptiven Geschäftsmodellen, die durch neue Technologien, Gesetze oder geändertes Konsumverhalten entstehen und in der Folge zu Wachstumstreibern werden. FondsManager Audun Wickstrand Iversen nennt fünf verschiedene Themenbereiche, aus denen die ausgewählten Unternehmen vorwiegend kommen: Konnektivität, urbane Mobilität, künstliche Intelligenz, Demographie sowie Nachhaltigkeit. Marktstratege Wickstrand Iversen investiert beispielsweise in Firmen wie Uber oder Airbnb, bei denen eine digitale Plattform dem Angebot zugrundeliegt, die fremde Ressourcen bündelt und den Kunden zur Verfügung stellt. Uber, das größte Taxiunternehmen der Welt ohne eigene Fahrzeuge, oder airbnb, der größte Übernachtungsanbieter ohne eigene Immobilien, sind für ihn typische Beispiele für den übergeordneten Trend, bei dem disruptive Geschäftsmodelle bestehende ersetzen. Doch auch Volkswagen zählt der DNB-FondsManager zu den Unternehmen, die vom Thema “Disruption” am meisten profitieren: VW sei eine der besten Turnaround-Stories der nächsten Jahre, lässt sich der Marktexperte zitieren, die Automobilindustrie insgesamt befände sich inmitten einer sehr tiefgreifenden Disruptionsphase vom Verbrennungsmotor hin zur E-Mobilität. Diese Transformation biete enorme Chancen: Volkswagen werde schon 2022 der weltgrößte Produzent von Elektrofahrzeugen sein, prognostiziert Wickstrand Iversen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von sieben bis acht und einer fantastischen Bilanz sei der deutsche Autobauer in einer sehr guten Position, zumal er sehr viel in Software und Batteriekapazitäten investiere.

Der global anlegende Themenfonds DNB Disruptive Opportunities Retail A EUR (WKN A2PS58, ISIN LU2061961145) wurde am 10. Dezember 2019 aufgelegt und verfügt aktuell über ein Volumen von 137,73 Millionen Euro. FondsWährung ist der Euro, als Benchmark wird der MSCI World Index Net verwendet. FondsManager Audun Wickstrand Iversen legt bei seiner Titelselektion besonderen Wert auf die zukunftsweisenden Themen Klimawandel, Kreislaufwirtschaft und Elektrifizierung. Weniger positiv ist er gegenüber den großen Tech-Unternehmen wie Apple, Google oder Amazon eingestellt: Eine Neuauflage der Kursrallye 2020 werde es nicht geben, da Politiker in den USA und Europa entschlossen seien, die Macht der ohnehin hoch bewerteten Internetkonzerne zu beschneiden. Offenbar besitzt der Norweger den richtigen Riecher, denn mit seinem Disruptions-Fonds konnte er seit Auflegung eine hohe Outperformance gegenüber dem weltweiten Aktienmarkt generieren. Wie sieht die Renditeentwicklung des DNB-Produktes im Detail aus?

FondsEntwicklung. Übersichtlich.

In den rund eineinhalb Jahren seit seiner Auflegung hat der DNB Disruptive Opportunities A EUR eine attraktive Rendite von +47,40 Prozent p.a. in Euro erzielt (Stichtag: 02. Juni 2021). Eine ganz ausgezeichnete Performance, die deutlich besser als die des MSCI World EUR NETR ausfällt. Der weltweit anlegende Aktienindex, den die SJB für ihre FondsAnalyse als Benchmark ausgewählt hat, kommt im selben Zeitraum auf eine Rendite von lediglich +13,95 Prozent p.a. auf Eurobasis. Diese hohe Mehrrendite des aktiv gemanagten DNB-Fonds im Vergleich zur passiven Benchmark setzt sich im kurzfristigen Performancevergleich fort: Über ein Jahr hat der norwegische Themenfonds eine Wertentwicklung von +70,68 Prozent in Euro zu verzeichnen, während der MSCI World lediglich eine Rendite von +26,97 Prozent erwirtschaften konnte. Auch im laufenden Kalenderjahr liegt der DNB-Fonds auf dem ersten Platz und kann mit den weltweit selektierten disruptiven Unternehmen eine Performance von +13,08 Prozent auf Eurobasis generieren, während der globale Aktienmarkt in Gestalt des MSCI World mit einem Kurszuwachs von +12,05 Prozent aufwartet. Der durchweg erzielte Performancevorsprung und besonders die hohen längerfristigen Mehrrenditen von 33 bis 44 Prozentpunkten sorgen für ein klares Analyseergebnis: Der DNB-Fonds mit seinem Fokus auf Firmen mit disruptiven Geschäftsmodellen ist Gesamtsieger im Performancevergleich und liegt gegenüber dem MSCI-Vergleichsindex weit vorn.

Seine erheblich besseren Renditeergebnisse erzielt der DNB Disruptive Opportunities mit einer leicht gesteigerten Schwankungsneigung. Wie die Gegenüberstellung der Volatilitätszahlen mit denen des MSCI World EUR NETR beweist, fielen die Kursschwankungen des Disruptions-Fonds seit Auflage im Dezember 2019 mit 24,99 Prozent ambitionierter als diejenigen des weltweiten Aktienmarktes aus, der im selben Zeitraum über eine annualisierte Volatilität von 21,95 Prozent verfügt. Auch über ein Jahr liegt die „Vola“ des Fonds mit 13,44 Prozent leicht oberhalb der Schwankungsintensität der Benchmark von 13,23 Prozent. Im bisherigen Handelsjahr 2021 ist die annualisierte Volatilität mit 10,17 Prozent versus 7,30 Prozent ebenfalls stärker ausgeprägt. Setzt man die nur geringfügige Volatilitätserhöhung ins Verhältnis zu den weit besseren Performanceergebnissen, besteht ein rundherum überzeugendes Rendite-Risiko-Profil des DNB-Fonds. Wie sieht die Anlagestrategie im Detail aus?

FondsStrategie. Entschlüsselt.

Der DNB Disruptive Opportunities hat zum Ziel, langfristig die höchstmögliche Kapitalrendite zu erzielen und dabei kein unverhältnismäßiges Risiko einzugehen. Der aktiv verwaltete Fonds investiert vorwiegend in Aktien von Unternehmen, die an innovativen Technologien arbeiten oder diesen nahestehen, typischerweise in den Sektoren Telekommunikation, Informationstechnologie, Finanzen, Gesundheitswesen, erneuerbare Energien oder Energieeffizienz. In geografischer Hinsicht hat FondsManager Audun Wickstrand Iversen die volle Flexibilität. Im Rahmen der Portfoliokonstruktion wählt der Marktexperte aus dem Anlageuniversum von mehr als 2.000 globalen börsennotierten Unternehmen mithilfe eines Top-Down-Ansatzes, also ausgehend von der Gesamtwirtschaft und Branchenzugehörigkeit, die Einzelpositionen für den Fonds aus. Sein Selektionsprozess beruht auf den fünf thematischen Säulen Konnektivität, Urbane Mobilität, Maschinelle Revolution, Demographie und Green Deal, die als Megatrends innerhalb des Disruptionsprozesses verstanden werden. Unter Konnektivität fallen z. B. das “Internet der Dinge” oder der E-Commerce, unter “Maschinelle Revolution” Firmen und Produkte, die mit Künstlicher Intelligenz, Robotik oder Big Data zu tun haben. Das Thema “Demographie” nutzt die Orientierung der Generation Z an Fintech, Healthy Lifestyles oder Anti-Aging-Produkten, während der Bereich “Green Deal” eine ressourceneffiziente, zirkuläre und kohlenstoffarme Wirtschaft im Blick hat. Als Ergebnis des umfangreichen Auswahlprozesses befinden sich aktuell die Aktien von 69 als besonders zukunftsträchtig eingeschätzten und zugleich attraktiv bewerteten Firmen im Portfolio. Wie ist dieses im Einzelnen zusammengesetzt?

In der geographischen Aufteilung des DNB-Produktes liegen die USA mit einem Anteil von 35,44 Prozent des FondsVermögens mit großem Vorsprung auf Platz eins. Dahinter sind Titel aus Norwegen zu finden, wo 13,46 Prozent des FondsVolumens investiert sind. Auf Platz drei der Ländergewichtung befindet sich Frankreich mit 11,55 Prozent. Deutsche Aktien machen aktuell 7,68 Prozent des Portfolios aus, in Japan hat sich Fondsmanager Wickstrand Iversen mit 4,98 Prozent des FondsVermögens engagiert. Disruptive Unternehmen aus Dänemark, Schweden und Südkorea befinden sich im Mittelfeld der Ländergewichtung. In Großbritannien und Australien ist der Themenfonds nur unterdurchschnittlich engagiert. Andere Länder komplettieren mit 9,11 Prozent des FondsVolumens das Portfolio. Per Ende Mai besitzt der DNB Disruptive Opportunities eine Liquiditätsquote von 2,02 Prozent.

Bei der Sektorenallokation sind Industrie-Unternehmen mit 34,94 Prozent des FondsVermögens auf dem ersten Platz zu finden, unter den Top 10 des Fonds durch die Titel von Sunrun Inc (Solarmodule), Schneider Electric und dem US-Konzern Energy Recovery vertreten, dem weltweit größten Anbieter für Energierückgewinnungsgeräte für die Öl-, Gas- und Chemieindustrie. Platz zwei nimmt der Bereich der Informationstechnologie mit 24,73 Prozent ein, unter den größten Einzelpositionen durch die Aktien des Handyriesen Samsung sowie des Halbleiterproduzenten Micron Technology repräsentiert. Auch vom schwedischen Netzwerkausrüster Ericsson, der aktuell sehr niedrig bewertet ist und vom Ausbau des 5G-Netzes profitiert, ist FondsManager Wickstrand Iversen überzeugt. Den dritten Platz in der Branchengewichtung haben langlebige Konsumgüter mit 10,87 Prozent inne, gefolgt vom Sektor der Verbrauchsgüter (8,50 Prozent). Durchschnittlich stark sind im Portfolio des disruptiven Aktienfonds Grundstoffproduzenten (6,42 Prozent), Healthcare-Titel (4,20 Prozent) sowie Telekommunikationsanbieter (3,37 Prozent) vertreten. Kleinere Bestände bei Energietiteln (2,89 Prozent) sowie in anderen Sektoren (2,03 Prozent) runden die Portfoliostruktur ab.

Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

SJB Fazit. DNB Disruptive Opportunities.

Mit seinem Fokus auf neue Geschäftsmodelle, die sich aufgrund neuer Technologien, Gesetze oder einem veränderten Konsumentenverhalten als zukünftige Wachstumstreiber erweisen, hat der DNB Disruptive Opportunities seit Auflegung eine beachtenswerte Outperformance zum MSCI World generiert. FondsManager Audun Wickstrand Iversen versammelt in seinem Portfolio eine attraktive Auswahl von Aktien besonders innovationsstarker Unternehmen, die neuartige Produkte und Dienstleistungen anbieten. Wer sich als Investor an Zukunftssektoren wie E-Mobilität, Robotik, Künstlicher Intelligenz und Erneuerbaren Energien beteiligen will, findet in dem DNB-Fonds das richtige Instrument, um das chancenreiche Investmentthema der „Disruption“ perfekt abzubilden.

DNB Asset Management. Hintergründig.

Die DNB Asset Management ist am 11. November 2011 aus der Carlson Fund Management Company hervorgegangen. Sie gehört zu 100 Prozent der DNB Bank ASA und stellt einen integralen Bestandteil des DNB-Konzerns dar, der 1822 in Oslo gegründet wurde. DNB Asset Management gehört zu den führenden Vermögensverwaltern in der nordischen Region und verwaltet mehr als 60 Mrd. EUR in nordischen und globalen Anlageklassen. Fonds in Deutschland: 28. Verwaltetes Vermögen: 644 Mrd NOK (Q3 2019). Anzahl der Mitarbeiter weltweit: 220. Geschäftsführer: Hans Christian Gjovik. Stand: 31.12.2020.

Siehe auch

FondsAnalyse: SJB FondsEcho. Magna New Frontiers Fund G EUR (WKN A1W8A6, ISIN IE00BFTW8Z27).

Aktien aus den Grenzmärkten starteten überwiegend erfolgreich ins neue Jahr, wobei sich die Börsen in Vietnam sowie in Saudi-Arabien positiv hervortaten – beides Länder, die im Magna New Frontiers Fund von FondsManager Stefan Böttcher überdurchschnittlich hoch gewichtet sind. Als Folge dieser geographischen Positionierung konnte der Grenzmärkte-Fonds eine Outperformance zum MSCI Emerging Markets von 8,1 Prozent …

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