FondsPerle: Fragen an den FondsManager: DNB Technology (WKN A0MWAN)

Anders Tandberg-Johansen, FondsManager des DNB Technology Fund

Mitte August ist der DNB Technology Fund (WKN A0MWAN, ISIN LU0302296495) zehn Jahre alt geworden und kann sein Jubiläum weiter mit überzeugenden Performancezahlen feiern: Seit FondsAuflegung konnte das aktiv gemanagte Produkt eine Rendite p.a. von +13,71 Prozent in Euro generieren und damit seine Benchmark weit hinter sich lassen, die lediglich eine jährliche Wertentwicklung von +6,19 Prozent verzeichnete: Gegenüber dem kombinierten Vergleichsindex aus 66% MSCI Technology, 12% MSCI Media sowie 22% MSCI Telecom ergibt sich damit eine hohe Mehrrendite von über sieben Prozentpunkten. Grund Genug für die SJB FondsSkyline, im Gespräch mit DNB-FondsManager Anders Tandberg-Johansen die wichtigsten Fragen zu Portfoliostruktur, Marktausblick und den interessantesten Einzelwerten aus dem Tech-Sektor zu erörtern. Die Antworten des DNB-Marktstrategen finden sich hier.

Nach einer Seitwärtsbewegung in den Sommermonaten haben die Kurse globaler Technologieaktien zuletzt wieder angezogen und neue Kursgewinne verzeichnet. Sehen Sie eine Fortsetzung dieser Bewegung für die letzten Handelsmonate des Jahres 2017, auch angesichts zunehmender politischer Risiken und ambitionierter Bewertungen?

Niemand von uns kann mit Sicherheit eine Aufwärtsbewegung oder eine Korrektur vorhersagen. Insgesamt hat sich die Marktlage etwas verbessert, davon konnten auch Technologieaktien profitieren. Die neuerlichen Kursanstiege sind zum großen Teil durch gute Ergebnisse getragen worden. Insofern kommt es nun darauf an, dass die Unternehmen weiterhin gute Quartalszahlen liefern werden. Der Technologiesektor hat zuletzt erneut mit höheren Wachstumsraten und guten Ergebnissen überzeugt. So lange das konjunkturelle Umfeld stabil bleibt sehen wir keinen Grund, warum sich daran etwas ändern sollte. Natürlich, die politischen Risiken sind nach wie vor vorhanden und könnten jederzeit eine Marktkorrektur einleiten. Wenn wir davon ausgehen, dass es zu keinen größeren und globalen Verwerfungen kommen wird, dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass wir positive Signale sehen werden. Allerdings, das muss man immer bedenken, deuten die Notenbanken eine Korrektur ihrer geldpolitischen Maßnahmen an. Vor diesem Hintergrund könnte es sein, dass die Aussichten auf weitere Kursgewinne gedämpft werden. Dennoch, als aktive Fondsmanager versuchen wir in jedem Umfeld die besten Titel zu selektieren. Ob ein Markt teuer oder günstig ist, ist nicht das entscheidende Kriterium. Wichtiger sind die relative Bewertung und das Finden von unterbewerteten Titeln für das Portfolio.

Apple hat gerade sein über 1.000 Euro teures neues iPhone vorgestellt, das mit einer Gesichtserkennung und einem neuartigen Bildschirm aufwartet. Reichen die Innovationen, um ausreichend Kunden zum Umstieg auf ein neues Modell zu bewegen, oder ist ein Ende der Marktführerschaft von Apple absehbar?

Aus unserer Sicht ist Apple ein hervorragendes Unternehmen, das jahrelang die Führungsrolle im Bereich der mobilen Kommunikation zu Recht für sich beansprucht hat. Ob das neue iPhone X allerdings ausreicht, um diese Position weiter auszubauen, ist aus unserer Sicht etwas fraglich. Das neue Flaggschiff von Apple integriert größtenteils Technik, die die Konkurrenz bereits auf den Markt brachte – und Apple macht das alles nur ein kleines bisschen besser und schöner. Die Welt wird das allerdings nicht verändern. So kann Apple dennoch von der sehr treuen Kundschaft profitieren und spricht mit diesem neuen beeindruckenden Gerät ganz sicher die Oberklasse an, weshalb auch ein Ende der Marktführerschaft nicht zu Ende scheint. Wir kommunizieren allerdings auch schon seit langer Zeit, dass sich die sogenannten „replacement-rates“, also die Wechselintervalle der Nutzer, verlängert haben. Der zusätzliche Nutzen eines neuen iPhones wurde von Gerät zu Gerät geringer. Es ist auch beim neuen iPhone X fraglich, ob die Konsumenten bereit sein werden, über 1100,- EUR für ein neues Gerät zu investieren. Das Smartphone ist mehr oder weniger alltäglich geworden, nun kommt es darauf an, etwas grundlegend Neues auf den Markt zu bringen. Apple wird aktuell immer noch als wertvollstes Unternehmen an der Börse bewertet, dennoch sind wir im DNB Technology unterdurchschnittlich investiert, da uns die Umsatzabhängigkeit vom iPhone doch sehr groß erscheint.

Sehen Sie die langfristig besseren Wachstumsperspektiven im Tech-Bereich eher bei den US-Branchenriesen wie Alphabet (Google) und Facebook, oder sind mittlerweile asiatische Unternehmen wie Baidu zu bevorzugen?

Apple und Facebook sind tolle Unternehmen mit guten Aussichten. Allerdings erreichen diese Unternehmen inzwischen auch eine Größe, bei der es rein mathematisch zu geringeren Wachstumsraten in der Zukunft kommen muss. Das heißt natürlich nicht, dass diese Unternehmen nicht mehr wachsen, die Geschwindigkeit wird allerdings abnehmen. Baidu ist aktuell einer unserer Favoriten, wir sehen auch dort noch Potential. Wie bereits erläutert, suchen wir aus dem uns zur Verfügung stehenden Universum die besten Aktien heraus. Daher müssen die Titel nicht zwangsläufig aus den USA kommen oder dort gelistet sein, wir schauen auch sehr genau auf den asiatischen Markt, da wir in unserem Technologiefonds einen globalen Investmentansatz umsetzen.

Siehe auch

FondsAnalyse: SJB FondsEcho. Magna New Frontiers Fund G EUR (WKN A1W8A6, ISIN IE00BFTW8Z27).

Aktien aus den Grenzmärkten starteten überwiegend erfolgreich ins neue Jahr, wobei sich die Börsen in Vietnam sowie in Saudi-Arabien positiv hervortaten – beides Länder, die im Magna New Frontiers Fund von FondsManager Stefan Böttcher überdurchschnittlich hoch gewichtet sind. Als Folge dieser geographischen Positionierung konnte der Grenzmärkte-Fonds eine Outperformance zum MSCI Emerging Markets von 8,1 Prozent …

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