FondsAnalyse: SJB FondsEcho. DNB Scandinavia Retail A (WKN 987767, ISIN LU0083425479). SJB-MiFID-Risikoklasse: 5

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Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

SJB | Korschenbroich, 13.01.2016.

SJB FondsEchoIn einer Zeit zunehmender Rückschlagsgefahr an den internationalen Aktienmärkten sollten sich Investoren auf stabile Börsen besinnen, die auch bei global fallenden Märkten mit vergleichsweise geringen Kurseinbußen aufwarten. In diese Kategorie ist zweifelsohne der skandinavische Aktienmarkt einzuordnen, der FondsAnlegern nicht nur eine stabile politische Lage, sondern auch ein gut funktionierendes Wirtschaftsumfeld sowie eine unternehmerfreundliche Politik bieten kann. Weitere Wettbewerbsvorteile für Skandinavien sind die bestens ausgebildeten Arbeitnehmer, ein flexibler Arbeitsmarkt sowie die Offenheit für neue Technologien. Da ist es kein Wunder, dass viele der weltweit führenden Unternehmen ihre Heimat in den skandinavischen Ländern haben und sich die dortigen Aktienmärkte als attraktive Alternative für stabilitätsorientierte Investoren anbieten.

Die besondere Expertise, um einen ganz auf die nordischen Länder spezialisierten Aktienfonds erfolgreich zu managen, findet man vor allem bei den Anbietern aus der Region – so bei der in Norwegen beheimateten FondsGesellschaft DNB. Der DNB Scandinavia Retail A (WKN 987767, ISIN LU0083425479) wurde im Januar 1998 aufgelegt und investiert in skandinavische Aktien jeglicher Marktkapitalisierung und aus allen Branchen. Wie FondsManager Kjell Morten Hjørnevik betont, wurden zuletzt besonders im Technologiesektor sowie in der Finanzbranche überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt. Weniger stark entwickelten sich hingegen Industriewerte wie der schwedische Autobauer Volvo. Auch bei einer zur Schwäche neigenden Weltkonjunktur sieht Marktexperte Hjørnevik in den nordischen Ländern interessante Investitionsmöglichkeiten bei global aufgestellten Unternehmen wie dem Bekleidungskonzern H&M, dem Pharmaunternehmen Novo Nordisk oder dem Windanlagenbauer Vestas. Ein weiteres Plus Skandinaviens tritt zudem in der längst noch nicht abgeschlossenen EU-Staatsschuldenkrise hervor: Dank einer behutsamen Finanzpolitik und der niedrigen Staatsverschuldung können die nordischen Länder globale Konjunkturabschwünge besser überstehen.

Der DNB Scandinavia hat den Euro als FondsWährung, besitzt ein FondsVolumen von 72,43 Millionen Euro und nutzt als Benchmark den VINX Capped SEK Index Net. Die langfristige Wertentwicklung des Skandinavienfonds macht die Qualität des Fonds sehr deutlich: Im letzten Zehnjahreszeitraum erzielte das DNB-Produkt eine Rendite von +7,02 Prozent p.a., über fünf Jahre konnte ein jährliches Plus von +5,87 Prozent auf Eurobasis erwirtschaftet werden. Wie sieht die Investmentstrategie von FondsManager Hjørnevik im Detail aus?

FondsStrategie. Bewertung. Analysiert.

Der DNB Scandinavia strebt einen langfristigen Kapitalzuwachs durch Investitionen in Unternehmen aus der nordischen Region an. Das Anlageuniversum umfasst die skandinavischen Länder Schweden, Finnland, Dänemark und Norwegen, wobei die Ländergewichtung je nach Markteinschätzung variieren kann. Auch bei der Titel- und Sektorenauswahl ist FondsManager Kjell Morten Hjørnevik frei und nicht an die Allokation der Benchmark gebunden. Hjørnevik ist seit 2008 Portfoliomanager innerhalb des Nordic-Equity-Teams von DNB und besitzt einen BA in Business Administration von der Norwegian School of Economics and Business Administration. Der Marktstratege favorisiert derzeit dänische Standardwerte und erwartet insbesondere für den Gesundheitssektor im nordischen Markt weitere Zugewinne, während er bei Versorger- und Telekommunikationsaktien die Risiken auf der Unterseite sieht. Trotz sich abschwächender globaler Wachstumsprognosen sieht Hjørnevik nordische Aktien gegenüber Anlagealternativen aus dem Bereich der niedrig verzinsten Rentenpapiere immer noch günstig bewertet. Die längerfristigen Aussichten für nordische Aktien beurteilt der Stratege weiter positiv, auch im Hinblick darauf, dass die skandinavischen Aktienmärkte den MSCI World seit 1970 um durchschnittlich 3,6 Prozent p.a. übertroffen haben. Hjørnevik hebt hervor, dass sich Aktien langfristig im Einklang mit der Ertragskraft des Unternehmens entwickeln. Da die Märkte in regelmäßigen Abständen auf Nachrichten oder Ereignisse reagieren, gebe es gewisse Zeiten, in denen bestimmte Einzeltitel gemessen an ihrem langfristigen Ertragspotenzial über- oder unterbewertet sind. Der Skandinavienexperte versucht nun, in seinem DNB-Fonds unterbewertete Titel überzugewichten und zugleich überbewertete Titel in ihrer Gewichtung herunterzufahren. Um Themen, Sektoren und einzelne Länder zu identifizieren, die innerhalb des skandinavischen Aktienuniversums besonders attraktiv erscheinen, bedient sich Hjørnevik eines Top-down-Ansatzes. Dieser bildet den Hintergrund für die Titelauswahl, die auf einer fundamentalen Bottom-up-Analyse beruht. Wie ist das Portfolio des DNB-Fonds im Einzelnen zusammengesetzt?

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FondsPortfolio. Schweden. Favorisiert.

Die Aktien im Portfolio des DNB Scandinavia sind zu 43,44 Prozent in Schweden beheimatet, das den geographischen Fokus des nordischen Fonds bildet. Den zweiten Platz in der Länderallokation belegt Dänemark, wo 29,10 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Aktien aus Norwegen nehmen 10,55 Prozent des FondsVolumens ein, in Finnland sind 6,98 Prozent des Portfolios investiert. Wertpapiere von Firmen aus Großbritannien mit einem starken Skandinavienbezug (3,46 Prozent) runden das Länderportfolio ab.

Bei der Sektorengewichtung des DNB-Fonds liegen Industriewerte mit einem Anteil von 23,05 Prozent auf dem ersten Platz. Knapp dahinter befinden sich die Finanzdienstleister, die 21,63 Prozent vom FondsVolumen einnehmen. Auf Platz drei der Branchenallokation liegt das Gesundheitswesen mit 14,63 Prozent, dem mit Novo Nordisk auch die am stärksten gewichtete Einzelposition des Fonds entstammt. Der Sektor zyklischer Konsumgüter nimmt 11,74 Prozent des FondsVermögens ein, Technologietitel decken 8,05 Prozent der FondsBestände ab. Durchschnittlich stark gewichtet innerhalb des Portfolios ist der Bereich nicht-zyklischer Verbrauchsgüter mit 7,86 Prozent, gefolgt von Telekommunikationstiteln (4,82 Prozent) sowie Rohstoffwerten (3,95 Prozent). Energietitel (3,26 Prozent) sowie Immobilienaktien (1,00 Prozent) komplettieren die Portfoliostruktur des Fonds. Unter den aktuell 44 Einzelwerten sind neben den skandinavischen Banken (Nordea Bank, Danske Bank) besonders die Industrietitel stark vertreten; derzeit favorisiert Hjørnevik den schwedischen Maschinenbauer Atlas Copco sowie die dänische Vestas Wind Systems.

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FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.

Der DNB Scandinavia wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse dem MSCI Nordic Countries EUR NETR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Über drei Jahre befindet sich die Korrelation mit der Benchmark mit 0,91 auf einem hohen Niveau, für ein Jahr ist sie mit 0,88 ähnlich stark ausgeprägt. Damit verläuft die Kursentwicklung von Fonds und Index weitgehend parallel, in der folgenden Analyse sind aussagekräftige Alpha- und Beta-Werte zu erwarten. Dies bestätigt auch der Blick auf die Kennzahl R²: Für drei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,83, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,77 an. Demnach haben sich mittelfristig 17 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 23 Prozent. FondsManager Kjell Morten Hjørnevik hat demnach in den letzten zwölf Monaten die Benchmark-Unabhängigkeit seiner Länder- und Sektorengewichtung leicht gesteigert. Der Tracking Error demonstriert, dass der von Oslo aus operierende Marktexperte ein nur geringes aktives Risiko eingeht. Für drei Jahre liegt die Spurabweichung des Fonds vom Referenzindex bei lediglich 4,52 Prozent. Welche Schwankungsneigung hat der Skandinavienfonds aufzuweisen?

FondsRisiko. Volatilität. Gedämpft.

Der DNB Scandinavia hat über drei Jahre eine moderate Volatilität von 12,17 Prozent zu verzeichnen, die geringer als die Schwankungsneigung des Vergleichsindex ausfällt. Der MSCI Nordic Countries EUR NETR weist mit 12,81 Prozent die höhere „Vola“ im Dreijahreszeitraum auf. Über ein Jahr weitet sich dieser Vorteil noch aus; hier schwankt der aktiv gemanagte skandinavische Aktienfonds deutlich schwächer als die passive Benchmark. Das mittlere Schwankungsniveau des DNB-Fonds beträgt nun 16,19 Prozent, während der MSCI-Referenzindex eine Schwankungsbreite von 18,61 Prozent an den Tag legt. Die in beiden Zeithorizonten niedrigere Volatilität des DNB-Produktes ist als klarer Pluspunkt für den Fonds zu werten und beweist, dass FondsManager Hjørnevik die Risiken gut unter Kontrolle hat. Besonders stabilitätsorientierte Investoren dürfte dies ansprechen.

Das attraktive Risikoprofil des DNB-Fonds manifestiert sich auch in dem klar unter Marktniveau liegenden Beta des Fonds von 0,89 über drei Jahre. Die Risikokennziffer, die die Wertschwankungen von Fonds und Index vergleicht, weist für ein Jahr einen Wert von 0,83 auf. Damit macht der DNB-Fonds die Bewegungen des Marktes nur unterdurchschnittlich mit und präsentiert sich um bis zu 17 Prozent weniger schwankungsintensiv. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre beweist, dass sich der Fonds in der großen Mehrheit der Fälle weniger volatil als die Benchmark zeigte: In 26 der 36 untersuchten Einzelzeiträume lag die Risikokennziffer unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte bis zutiefst 0,83 an. Lediglich in zehn Intervallen fielen die Schwankungen stärker aus, wobei ein Beta von 1,12 in der Spitze verzeichnet wurde. Insgesamt weist der DNB-Fonds damit eine deutlich günstigere Risikostruktur als der skandinavische Aktienmarkt auf – Marktstratege Hjørnevik geht in der Beta-Analyse als klarer Sieger gegenüber dem MSCI-Referenzindex hervor. Welche Renditeergebnisse kann das DNB-Produkt vorweisen?

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FondsRendite. Alpha. Positiv.

Per 4. Januar 2016 hat der DNB Scandinavia Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +46,04 Prozent in Euro erwirtschaftet, was einer Rendite von +13,45 Prozent p.a. entspricht. Mit seinem attraktiven Performanceergebnis übertrifft der Fonds die von der SJB gewählte Benchmark um mehr als fünf Prozentpunkte: Der MSCI Nordic Countries EUR NETR verzeichnet über drei Jahre eine Wertentwicklung von +41,01 Prozent auf Eurobasis bzw. ein jährliches Ergebnis von +12,14 Prozent. Beim Wechsel auf den kurzfristigen Zeithorizont liegen der skandinavische Aktienfonds und der Referenzindex in etwa gleichauf: Über ein Jahr generiert FondsManager Hjørnevik mit seinem nordischen Portfolio eine Performance von +12,96 Prozent in Euro, während der MSCI-Index mit einer Rendite von +13,31 Prozent aufwartet. Die längerfristig erzielte Mehrrendite macht den DNB Scandinavia zum eindeutigen Gewinner im Performancewettstreit mit der Benchmark. Bestätigen die Alpha-Werte das positive Szenario?

Die Qualität des DNB-Skandinavienfonds manifestiert sich in der Analyse der Renditekennziffer Alpha, die über drei Jahre mit 0,21 klar im grünen Bereich liegt. Auf Jahressicht präsentiert sich die Kennzahl ähnlich überzeugend und erreicht einen Wert von 0,14. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der DNB Scandinavia fast durchgängig einen positiven Alpha-Wert aufweist und damit eine Mehrrendite zur Benchmark generieren kann. In 30 von 36 analysierten Einzelzeiträumen lagen die Alpha-Werte im grünen Bereich und erreichten einen Wert von 0,44 im Hoch; lediglich in sechs Perioden rutschte das Alpha ins Minus und verzeichnete einen Wert von zutiefst -0,46. Das Gesamturteil für den DNB Scandinavia fällt damit sehr positiv aus: In der Mehrzahl der Fälle liefert der aktiv gemanagte Aktienfonds eine attraktive Mehrrendite zum breiten Markt – und dies unter meist geringeren Schwankungen. Auch die über drei Jahre erzielte Information Ratio von 0,21 illustriert das überzeugende Rendite-Risiko-Profil des DNB-Produktes.

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Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

SJB Fazit. DNB Scandinavia.

Wer in unruhigen Börsenzeiten Stabilität und günstige Bewertungen sucht, sollte seinen Blick auf die nordischen Länder richten. Vergleichsweise wenig von europäischer Schuldenkrise und globalem Konjunkturabschwung betroffen, bieten sie Investoren mit langfristigem Anlagehorizont eine attraktive Investmentgelegenheit. Der DNB Scandinavia mit seinem gut diversifizierten und breit gestreuten Portfolio ist bestens aufgestellt, um von den guten Wachstumsperspektiven in den nordischen Ländern zu profitieren. Ein willkommener Stabilitätsanker für das europäische FondsPortfolio!

sjb_blog_dnb_150_80DNB Asset Management. Hintergründig.

Die DNB Asset Management ist am 11. November 2011 aus der Carlson Fund Management Company hervorgegangen. Diese wurde 1990 als FondsGesellschaft der DnB Nor Gruppe gegründet. Fonds in Deutschland: 29. Verwaltetes Vermögen: 60 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn: Keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter weltweit: 220. Geschäftsführer: Hans Christian Gjovik. Stand: 31.12.2015. SJB-Abfrage: 07.01.2016.

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Siehe auch

FondsAnalyse: SJB FondsEcho. Magna New Frontiers Fund G EUR (WKN A1W8A6, ISIN IE00BFTW8Z27).

Aktien aus den Grenzmärkten starteten überwiegend erfolgreich ins neue Jahr, wobei sich die Börsen in Vietnam sowie in Saudi-Arabien positiv hervortaten – beides Länder, die im Magna New Frontiers Fund von FondsManager Stefan Böttcher überdurchschnittlich hoch gewichtet sind. Als Folge dieser geographischen Positionierung konnte der Grenzmärkte-Fonds eine Outperformance zum MSCI Emerging Markets von 8,1 Prozent …

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