Managersichten: Bellevue Funds – BB African Opportunities (WKN A0RP3D) August 2019

Malek Bou-Diab. FondsManager des BB African Opportunities Fund

Die ägyptischen Aktienmärkte konnten sich im Handelsmonat August deutlich verbessern und mit einem Zuwachs von +10,8 Prozent auf USD-Basis eine beeindruckende Performance verzeichnen. Die südafrikanischen Börsen gaben hingegen um -2,7 Prozent nach. In diesem Marktumfeld generierte der Bellevue Funds – BB African Opportunities (WKN A0RP3D, ISIN LU0433847240)  eine Wertentwicklung von +3,6 Prozent auf Eurobasis und konnte seine Zugewinne seit Jahresbeginn auf +14,5 Prozent steigern. In dem aktuellen Marktkommentar von  FondsManager Malek Bou-Diab finden Investoren einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen in den einzelnen afrikanischen Staaten sowie die Veränderungen im FondsPortfolio.

Marktrückblick

Ägyptens führender Aktienindex EGX30 bot mit einem Zuwachs von 10.8% in USD eine starke und zudem beeindruckende Performance in einem für Schwellenländeraktien schwachen Umfeld, wie der Rückgang des MSCI EM Index um 5% verdeutlicht. Auslöser der Rally waren die Inflationsraten für Juli, die tiefer als erwartet waren und die darüber hinaus trotz der seit dem 30. Juni gültigen Strompreiserhöhungen der Regierung niedriger als im Vormonat ausfielen. Die ägyptische Notenbank (CBE) ist zuversichtlich, dass sich die Inflation weiterhin in der Zielbandbreite bewegen wird, was sie dazu veranlasste, den Leitzins um 150 Bp und damit stärker als vom Konsens erwartet zu senken. Angesichts eines Leitzinses von 14.25% und einer Headline-Inflation von 8.7% YOY im Juli verfügt die CBE über reichlich Spielraum für weitere Zinssenkungen, sofern die Inflation unter Kontrolle bleibt, vor  allem in einem globalen Umfeld mit einem Realzins von knapp über Null. Der ägyptische Aktienmarkt ist daher einzigartig positioniert, um in Zukunft von den weltweit rekordniedrigen Zinsen zu profitieren.

Im Kielwasser der globalen Märkte, die die steigenden Spannungen im sino-amerikanischen Handelskrieg einpreisen, gab der südafrikanische All Shares Index 2.7% nach. Noch deutlicher fielen die Verluste des Rand aus, der 7% auf den USD einbüsste. Dazu beigetragen haben unter anderem die Sorgen um die Binnenwirtschaft und eine zunehmende Ungeduld gegenüber Präsident Ramaphosa,  der sich schwer damit tut, die erforderlichen wirtschaftlichen Reformen durchzusetzen. Als „kleinen Wink“ legte das südafrikanische Finanzministerium dem Präsidenten einen Plan mit zahlreichen Vorschlägen für eine Belebung des Wirtschaftswachstums vor. Das unterstreicht erneut die Bedeutung der kompetenten Institutionen des Landes, die in der Lage sind, die bestehenden Probleme zu adressieren. Schwieriger erscheint allerdings die Umsetzung dieser Vorschläge angesichts der vielen unterschiedlichen wirtschaftspolitischen Standpunkte innerhalb des ANC. Wir weisen darauf hin, dass die Zahlen börsennotierter Unternehmen die wenig inspirierenden makroökonomischen Rahmenbedingungen zunehmend widerspiegeln. Vor allem Einzelhandelstitel, die von ausländischen Investoren wegen ihres starken Wachstums einst bevorzugt wurden, weisen durchweg negatives Gewinnwachstum aus, was eine deutliche Anpassung ihrer Bewertungskennzahlen nach sich zieht.

In Nigeria wies Präsident Buhari die Notenbank des Landes an, keine Lebensmittelimporte mehr zu finanzieren, und befahl die Teilschliessung der Grenze mit Benin, um den Schmuggel von Lebensmitteln zu unterbinden. Während das Ziel, Lebensmittelunabhängigkeit zu erreichen sowie Deviseneinnahmen und -reserven für langfristige Entwicklungsprojekte zu verwenden, lobenswert ist, werten wir den eingeschlagenen Weg jedoch eher als Versuch, die Symptome zu bekämpfen, anstatt das Übel bei der Wurzel zu packen. In Anbetracht derzeitiger Produktivitätsniveaus in der nigerianischen Landwirtschaft und der vorhandenen Logistik erscheint es äusserst unwahrscheinlich, dass sich das Land selbst ernähren kann, und mit Blick auf das momentane Investitionsumfeld dürfte sich das leider auch nicht so schnell ändern. Nigerias Aktienmarkt beendete den August nach stärkeren Verlusten in der ersten Monatshälfte letztendlich 0.7% im Minus. Verbrauchertitel erlitten kräftige Kursverluste angesichts anhaltend schwacher Ergebnisse und der neuen restriktiven Politik für Lebensmittelimporte, die Unterbrechungen in der Versorgungskette zur Folge hat.

In Tunesien wurde der 15. September als Termin für die erste Runde der Präsidentschaftswahlen festgelegt. Die Wahlkommission hat 26 Kandidaten zur Wahl  zugelassen. Dass ein Kandidat die erforderliche Mehrheit erreicht, ist daher unwahrscheinlich, was für eine zweite Wahlrunde im November spricht. Zudem bleibt unklar, wie die Kandidaten die wirtschaftlichen Herausforderungen eines Landes mit einem jährlichen BIP-Wachstum von knapp über 1% und einer Jugendarbeitslosigkeit von 30% bewältigen wollen. Der Tunis Index schloss 1.6% fester und der TND entwickelte sich stabil mit einem Wechselkurs TND/USD von rund 2.9, der jedoch angesichts eines Anstiegs des Handelsdefizits auf 19% des BIP im Q2 2019 ins Wanken geraten könnte. Der marokkanische und der kenianische Aktienmarkt erlebten einen ereignisarmen Monat und schlossen den August 0.8% im Plus bzw. 0.45% im Minus.

Positionierung & Ausblick

Wir erwarten eine weitere Normalisierung der Zinsen in Ägypten, was sich positiv auf den Aktienmarkt auswirken sollte. Für Ägyptens Aktienmarkt dürfte der weitere Weg nach oben angesichts der von Natur aus volatilen Inflationszahlen und der globalen  Handelsunsicherheiten beschwerlicher als im August werden. Zweifellos sind südafrikanische Aktien inzwischen attraktiver bewertet, aber in Anbetracht der nicht adressierten strukturellen Probleme und anhaltenden Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China bleibt unklar, ob der Markt sich erholen kann, selbst wenn die SARB den Leitzins senkt. Die für Oktober erwartete Haushaltsrede von Präsident Ramaphosa könnte für das Land von richtungsweisender Bedeutung sein. Der Fonds profitierte von gestiegenen Zuflüssen, die wir in naher Zukunft nach taktischen Gesichtspunkten investieren werden.

Siehe auch

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