Managersichten SJB Substanz, SJB Surplus: Markus Bachmann von Craton Capital: Liquidität – Volatilität – VaR – Helikoptergeld

Markus Bachmann. FondsManager. Craton Capital Precious Metal Fund.

Liquidität, Volatilität, VaR (Value at Risk) sowie Helikoptergeld – das sind einige der wichtigsten Schlagworte, die die Finanzmärkte in dieser turbulenten Phase beherrschen. Rohstoffexperte Markus Bachmann nimmt dies zum Anlass, in seinem jüngsten Marktkommentar diese Begriffe und ihre Auswirkungen auf den Edelmetall- und Rohstoffsektor genauer zu beleuchten. Der FondsManager des Craton Capital Precious Metal Fund (WKN A14S65) sowie des Craton Capital Global Resources Fund (WKN A0RDE7) erläutert SJB FondsInvestoren, inwieweit sich Goldminenwerte über die vergangenen Handelstage vom restlichen Marktgeschehen abkoppeln und ihre besondere Widerstandsfähigkeit beweisen konnten. Anleger in den Strategien SJB Surplus sowie SJB Substanz erfahren die Einschätzung des Marktstrategen, wie sie am vernünftigsten handeln sollten in dem Moment, wo Covid-19 die Aktienkurse der Minenwerte massiv zu beeinflussen beginnt.

Dringende Liquiditätsbeschaffung steht im Zentrum der derzeitigen extremen finanziellen Rahmenbedingungen an den Märkten. Der Volatilitätsindex VIX erreichte am Dienstag ein Allzeithoch (84.43); der US Dollar steigt weiter (DXY 100.1). Kredit-Limite an sehr große und stark „gehebelte“ Hedgefonds wurden durch die Banken erheblich reduziert. „Value at Risk“- Risikoparameter zwingen die Banken zu diesem Ansatz. Dies gilt für alle Anleger, die eine „gehebelte“ Anlagestrategie verfolgen. Das initiiert oder verstärkt die Verkaufswellen an den weltweiten Finanzmärkten, betrifft alle Anlagekategorien (inzwischen auch US Staatsanleihen) und unterstreicht die derzeitigen Preisdislokationen.

Zusätzlich entsteht ein „Bargeld Run“ auf die Finanzinstitute: weltweit zapfen Unternehmen ihre Kredit-Limiten an. So entsteht ein Abzug von Liquidität aus dem Bankensektor an die Unternehmen um deren Bilanzsummen zu stabilisieren. Das Finanzsystem war darauf nicht vorbereitet.

Die US Fed und andere Zentralbanken versuchten in den vergangenen Tagen durch verschiedenste Maßnahmen das System mit Finanzspritzen zu stabilisieren – bislang erfolglos.  Die abnehmende Verfügbarkeit von US Dollar im Speziellen führt zu zusätzlicher Volatilität, trägt zur Stärke des Greenbacks bei und löst globale weitere „Knock-on“ Effekte aus. Zusätzliche und massive Interventionen werden nötig sein um das Finanzsystem zu stabilisieren. Zu diesem Handlungszwang, insbesondere der Fed, gibt es KEINE Alternativen. Erst wenn der Zugang zu mehr Liquidität sichergestellt ist, wird die Marktvolatilität in allen Anlagekategorien abnehmen. Die mittel– und langfristigen Folgen dieser erwarteten „Schleusenöffnung“ werden zu einem späteren Zeitpunkt verarbeitet werden müssen, Währungsabwertungen scheinen eine logische Konsequenz.

Am vernünftigsten ist es für Anleger, die ganze Entwicklung zumindest kurzfristig von der Seitenlinie abzuwarten und aufmerksam zu verfolgen. Ein Umfeld, das geprägt ist durch forcierte Verkäufe, extreme Volatilität und Preisdislokationen ist nicht die Grundlage durchdachter Anlageentscheidungen. Trotzdem zeichnet sich eine Entwicklung zu einem neuen Anlageumfeld ab, dessen Parameter durch extreme und noch vor kürzester Zeit unvorstellbare geld– und fiskalpolitische Maßnahmen definiert sein werden. Sobald sich in den finanziellen Rahmenbedingungen der Märkte erste Anzeichen einer „Normalisierung“ abzeichnen, werden Anleger in der Lage sein, eine neue Auslegeordnung zu vollziehen. Edelmetalle– und Minen werden mit steigender Wahrscheinlichkeit zu den Gewinnern zählen, der Goldpreis wird ein leitender Gradmesser dieser Entwicklung sein.

Goldminenwerte zeigten über die vergangenen zwei Handelstage erste Widerstandskraft und koppelten sich deutlich vom restlichen Marktgeschehen ab. Dies als Boden „DER“ Korrektur einzustufen wäre verfrüht aber die Entwicklung verdient die Aufmerksamkeit der Anleger. Das Verhaltensmuster aus vergangenen Finanzkrisen, auf das im Marktbericht vom Montag hingewiesen wurde, hat sich bislang bestätigt und gilt nach wie vor.

Der COVID-19 erreicht die Minenindustrie

Das derzeitige Marktnarrativ ist geprägt durch die These eines Nachfrageeinbruchs. Wenig Beachtung wird dem Risiko eines „Angebotsschocks“ gegeben. Innerhalb weniger Tage wurden zahlreiche Expansionsprojekte der Industrie auf Eis gelegt. Zusätzlich und bedingt durch die rasche Ausbreitung des Virus haben in den vergangenen 24 Stunden zahlreiche Minen Teile ihrer Betriebe vorsorglich und vorübergehend eingestellt. Der Markt diskontiert zum jetzigen Zeitpunkt kein Szenario von zum Teil erheblichen Produktionsausfällen bei bestimmten Metallen, besonders wo die Produktionsstandorte sehr konzentriert oder von kritischer Größe sind. Bislang sind die erwarteten Einnahmeausfälle im Goldsektor minimal. Die stark gesunkenen Energiekosten (im Schnitt grob 50 % der operativen Kosten) kompensieren für mögliche und zum jetzigen Zeitpunkt temporäre Einnahmeausfälle. Die Bilanzen der Unternehmen sind im Vergleich zu vergangenen Krisen viel stärker aufgestellt. Erhebliche zukünftige Produktionsausfälle bei Kupfer-, Zink- und Nickelproduzenten müssen als Szenario in die Planung einbezogen werden.

Siehe auch

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