Quartalsbericht. 2/2018. SJB Surplus Z15+.

Gerd Bennewirtz, Geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline 1989 e.K.

Politische Börsen haben kurze Beine, heißt es. Im zweiten Quartal tippelten sie aber derart schnell, so dass auf ein Börsenereignis das nächste folgte. Die Wahlen in Italien waren das Event in Europa. Von der Koalition aus Lega Nord und Fünf Sterne-Bewegung kam rasch die Forderung, dass Italien doch einfach 250.000.000.000 Eur an Schulden nicht mehr zurückzahlen solle. Das Thema scheint gegessen zu sein, aber die Unsicherheit bleibt. Gleichzeitig kommen EU und Großbritannien beim Brexit auch nicht weiter, bewegen sich eher noch zurück. Hilfreich sind die Rücktritte in Mays Kabinett dabei auch nicht. Auch die Erkenntnis, dass auch Daimler-Diesel die vorgegebenen Grenzwerte überschreiten, stärkt nicht gerade das Anlegervertrauen in die Wirtschaftsbosse.

Als wäre das alles noch nicht genug Stoff um die Märkte zu bewegen, schwebt über all dem noch US-Präsident Trump mit seinem Handelskrieg. Denn auch wenn er sich die über Gegenmaßnahmen der EU, Chinas und Kanadas ärgert, der Auslöser sind die von den USA beschlossenen Zölle auf Stahl etc.

Unter den Auswirkungen litten im Portfolio SJB Surplus Z15+ vor allem die Rohstofffonds Craton Global Resources und Structured Solutions Next Generation Resources, die 7,68% bzw. 12,79% abgaben. Da diesen Rücksetzern aber nur geringe Rücksetzer bei den Rohstoffpreisen gegenüber stehen und die Nachfrage eine positive Tendenz aufweist, richten wir den Blick auf das langfristige Potenzial dieser Anlagen. Ebenfalls negativ entwickelte sich die neu ins Portfolio genommene Position X-Trackers MSCI Pakistan mit -8,68%. Allerdings startet dieses Investment erst und war mit 3% noch bei weitem nicht bei der Zielgewichtung angelangt.

Bleibt bei den Verlierern noch der Bellevue African Opportunities, der im zweiten Quartal 1,47% verlor.

Alle anderen Positionen konnte im Betrachtungszeitraum zulegen. Bei den Branchenfonds waren Goldaktien und Private Equity recht verhalten (Craton Precious Metals: 0,28%, DNB Private Equity: 0,68%). Vom weiteren Anstieg der Technologietitel wie Amazon oder Google profitierte der DNB Technology mit 12,71% und liegt damit gleichauf mit dem Stabilitas Silber und Weißmetalle (12,18%), muss sich aber dem Invesco Morningstar US Energy Infrastructure (13,15%) und dem nova Steady Healthcare (14,29%) geschlagen geben.

Bleibt unter dem Strich ein leichtes Minus von 0,24% für die Strategie SJB Surplus Z15+.

Im Betrachtungszeitraum fanden Ende Mai folgende Transaktionen statt: Eine indirekte Teilhabe an den Chancen im Tech-Sektor erreichten wir durch Hinzunahme einer 5%-Position im DNB Private Equity Fund, der sich über die bekanntesten Private Equity Firmen an Start-Ups vor allem in den Bereichen Technologie beteiligt.

Neben diesen strukturellen Trends haben sich zwei Branchen fast unbemerkt von Privatanlegern aufgemacht, ein Revival zu vollziehen. Durch die Iran-Sanktionen stieg der Ölpreis sofort an, was Energietitel im allgemeinen und die hochprofitablen Pipelineaktien im Speziellen rasch ansteigen ließ. Bei Letzteren locken Dividendenrenditen teilweise im zweistelligen Bereich, und der ETF Source Morningstar US Energy Infrastructure MLP weist dementsprechend auch knapp 2,5% vierteljährliche Ausschüttungen auf. Ein Grund für uns, die Position auf 4% zu verdoppeln.

Auch klassische Rohstoffunternehmen feiern ein Comeback, da neben den von uns gehaltenen Lithium und Kobaltaktien im Structured Solution Next Generation Resources auch Kupfer und Eisenerze verstärkt nachgefragt werden, bei gleichzeitig schrumpfendem Angebot durch ausbleibende Investitionen in diesem Segment. Wir partizipieren von dieser Entwicklung durch den mit 10% Gewichtung neu ins Portfolio aufgenommenen Craton Global Resources Fund.

Auffällig in der globalen Entwicklung ist ebenfalls der anhaltende Wachstumsvorsprung, den Schwellenländer gegenüber den entwickelten Volkswirtschaften ausweisen. Mit der Aufnahme in den MSCI Emerging Markets ist nun auch Pakistan vom Grenzmarkt zum Schwellenland aufgestiegen und kommt so in den Genuss verstärkter Investitionen, die sich mittelfristig rentieren sollten. Aus diesem Grund bauten wir eine Position im ETF X MSCI Pakistan auf, die zu Beginn mit 3% gewichtet wird.

Die Mittel für die Neuinvestitionen stammten aus einer deutlichen Reduzierung der Gold- und Silberminen in der Strategie. Der Craton Precious Metals wird dabei auf 20% zurückgefahren, der Stabilitas Silber und Weißmetale auf 3% Portfolioanteil.

Ende Juni wurde die Absicherungsposition L&G Dax Daily 2x Short in den ungehebelten Comstage Shortdax WKN: ETF004 getauscht und damit die Absicherung halbiert. Nach einem Rückgang von fast 1000 Punkten seit Ende Mai und von fast 1500 Punkten seit dem Jahreshöchststand realisieren wir dadurch die seit Jahresbeginn in der Position angelaufenen Gewinne, halten aber an einer, wenn nun auch geringeren, Absicherung weiter fest. Die übrigen Positionen wurden auf die ursprüngliche Gewichtung zurückgesetzt. Diese antizyklische Rotation bewirkt für diejenigen Fonds, die sich besser als der Durchschnitt entwickelten, automatisch Gewinnmitnahmen.

Jene Fonds, die die in sie gesetzten Erwartungen noch nicht erfüllt haben, wurden entsprechend ebenfalls automatisch nachgekauft und verbilligt.

 

Siehe auch

Jahresbericht 2023. SJB Surplus.

SJB | Korschenbroich, 23.01.2024. Ein positiver Jahresausklang sorgte dafür, dass das Börsenjahr 2023 für FondsInvestoren letztlich ein gutes Jahr wurde. Angesichts aufkommender Zinssenkungsfantasien wurden in den letzten beiden Handelsmonaten des Jahres deutlich positive Renditen generiert, so dass nach einem wechselhaften Jahresverlauf per saldo kräftige Kursgewinne der wichtigsten internationalen Aktienmärkte zu verzeichnen waren. Der deutsche Aktienindex …

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