Quartalsbericht. 2/2020. SJB Surplus.

Sebastian Zimmermann, Leiter Investment und Research.

So heftig der Absturz der globalen Aktienmärkte im Zuge der Corona-Pandemie ausgefallen war, so überzeugend fiel auch der direkt daran anschließende Kursanstieg aus. Unterstützungsmaßnahmen der weltweiten Notenbanken, umfangreiche Konjunkturprogramme der Regierungen sowie eine überzeugende Eindämmung des Corona-Virus im Bereich der EU-Staaten sorgten dafür, dass sich Investoren wieder deutlich optimistischer zeigten. Die FondsStrategie SJB Surplus profitierte von unserer von Anfang an verfolgten Strategie, der massiven Kurskorrektur nicht mit panikartigen Verkäufen zu begegnen, sondern nur selektive Umschichtungen vorzunehmen und so für zusätzliche Stabilität mit Blick auf die sehr volatilen Märkte zu sorgen.

Mit einer Wertentwicklung von +5,05 Prozent seit Jahresbeginn liegt die FondsStrategie SJB Surplus bereits wieder im positiven Bereich und hat sich schnell von den Tiefstständen während der Corona-Turbulenzen entfernt. Das Performanceergebnis für das zweite Quartal fiel mit +28,66 Prozent rundherum überzeugend aus; zudem wurde die Benchmark, die nur ein Plus von +8,04 Prozent erzielte, weit übertroffen.

Besonders gut entwickelte sich im bisherigen Jahresverlauf unsere auf dem Höhepunkt der Corona-Krise nochmals aufgestockte Position bei Goldminenaktien. Kamen diese Unternehmen in der ersten Phase des Börsenabschwungs ebenfalls unter kräftigen Abgabedruck, so stieg der Goldpreis danach steil an und überschritt im Zuge der Suche der Anleger nach stabilen Sachwerten zuletzt die Kursmarke von 1.750 US-Dollar. In der Konsequenz legten Minenaktien eine fulminante Kursrally hin, so dass die im Portfolio enthaltenen Fonds Craton Precious Metal und Bakersteel Precious Metals mit hohen Zuwächsen aufwarteten. Die Kursgewinne des auf größere Minen fokussierten Bakersteel Precious Metals im zweiten Quartal (+49,8 Prozent) wurden durch die Performance des Craton Precious Metal Fund mit seinem Fokus auf kleinere und mittlere Unternehmen noch übertroffen, der sich über Zuwächse von +69,8 Prozent freuen konnte.

Die überaus positive Wertentwicklung von Goldminenaktien wurde in der ersten Jahreshälfte 2020 allein von chinesischen Nebenwerten übertroffen. Hier schoss unsere als Musterbeispiel für antizyklisches Investieren dienende Verdoppelung der Position Matthews Asia – China Small Companies den Vogel ab. Der Fonds legte seit Jahresbeginn um satte 49,8 Prozent, während des zweiten Quartals um 34,7 Prozent zu. Bereits der Nachkauf eines Chinafonds mitten im Corona-Crash war eindeutig nicht Marktkonsens, schon gar nicht die Aufstockung eines Nebenwertefonds. Doch genau diese Transaktion zeigt sich hauptverantwortlich dafür, dass die Strategie Surplus seit Jahresanfang schon wieder im Plus liegt. Denn chinesische Nebenwerte, die allesamt nicht in den großen Indexfonds und ETFs enthalten sind, waren von dem jüngsten Abverkauf kaum betroffen.

Auch internationale Technologietitel hielten sich im Umfeld der Corona-Pandemie sehr gut, da sie von dem nochmals verstärkten Trend zur Digitalisierung profitierten: In der Konsequenz konnte der auf kleine und mittlere, besonders innovative Technologieunternehmen fokussierte Aktienfonds DPAM Equities NewGems ebenfalls stark zulegen (+27,8 Prozent im zweiten Quartal). Im Bereich Gesundheitswesen tat sich insbesondere der Biotechnologiesektor hervor – die Hoffnung auf eine baldige Produktion eines Corona-Impfstoffes sorgte beim Bellevue BB Adamant Biotech für Kurszuwächse von +27,9 Prozent im zweiten Quartal. Weniger gut entwickelten sich im Laufe des zweiten Quartals hingegen Gesundheitsaktien insgesamt, weshalb der in der SJB FondsStrategie Surplus enthaltene nova Steady HealthCare seit Jahresbeginn auf eine negative Wertentwicklung von -7,1 Prozent zurückblickt.

Im zweiten Quartal 2020 haben wir in den Kunden-Depots der Strategie SJB Surplus weiter entsprechende Maßnahmen zur Stabilisierung und Optimierung getroffen und zeitweise unter Druck geratene, aber mit hohem Aufwärtspotenzial ausgestattete Fonds aus dem Technologiebereich (DPAM Equities NewGems, DNB Technology) nachgekauft. Bei Goldminentiteln konnten wir bereits die ersten Früchte unserer auf dem Höhepunkt der Corona-Krise aufgestockten Positionen ernten und im Zuge von Gewinnmitnahmen die Bestände im Craton Precious Metal Fund und im Bakersteel Precious Metals behutsam reduzieren. Nochmals erhöht wurde hingegen die zu Sicherungszwecken gehaltene Position in dem Geldmarktfonds Oddo BHF Money Market, dessen Portfolioanteil sich von zuvor 15 auf nun 19 Prozent steigerte.

Aktuell sehen wir einen weitgehend neutralen Marktzustand erreicht – den offensichtlichen wirtschaftlichen Risiken durch die Folgen des Lockdowns stehen Chancen durch eine günstigere Bewertung vieler Titel gegenüber. Wir halten weiterhin an Goldminenaktien als Basisposition der Strategie SJB Surplus fest, da wir von der Sinnhaftigkeit dieses Investments im jetzigen Umfeld unbedingt überzeugt sind. Für den Rest des Jahres 2020 würde uns ein erneuter Kursrücksetzer nicht überraschen, weshalb wir ausreichend Liquidität in der Strategie halten, um in diesem Fall attraktive Fonds zu günstigen Kursen nachkaufen zu können. Insgesamt sollten sich Anleger nach den zuletzt wieder freundlichen Börsen nicht zu sehr in Sicherheit wiegen und die Möglichkeit eines neuerlichen Kursrutsches – auch im Zuge einer zweiten Welle der Corona-Pandemie – bedenken.

Siehe auch

Jahresbericht 2023. SJB Surplus.

SJB | Korschenbroich, 23.01.2024. Ein positiver Jahresausklang sorgte dafür, dass das Börsenjahr 2023 für FondsInvestoren letztlich ein gutes Jahr wurde. Angesichts aufkommender Zinssenkungsfantasien wurden in den letzten beiden Handelsmonaten des Jahres deutlich positive Renditen generiert, so dass nach einem wechselhaften Jahresverlauf per saldo kräftige Kursgewinne der wichtigsten internationalen Aktienmärkte zu verzeichnen waren. Der deutsche Aktienindex …

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