Das Investment: Dirk Müller: „Jetzt die Zinsen zu erhöhen wäre Wahnsinn“

sjb_werbung_das_investment_300_200Vor der kurz bevorstehenden Entscheidungen zu einer möglichen Zinserhöhung durch die US-Notenbank am Donnerstag hat sich Börsenkommentator Dirk Müller zu Wort gemeldet: Eine Zinsanhebung in der derzeitigen Lage wäre eine geopolitische Entscheidung, die sich gegen China richtete.

Die Zinsen jetzt zu erhöhen, wäre ein Affront gegen China. Eindringlich warnte der populäre Fondsmanager und Börsenkommentator Dirk Müller während eines Online-Seminars der Plattform finanzen.net jetzt vor einer Erhöhung der US-Leitzinsen.

Die Entscheidung über eine mögliche Zinsanhebung in den USA wird am morgigen Donnerstag vonseiten der US-Notenbank Federal Reserve erwartet. Der US-Leitzins gilt als Indikator für globale Zinsfestsetzungen. Eine Anhebung würde ähnliche Zinsschritte in den anderen großen Industrienationen nach sich ziehen.

In der jetzigen Situation den Leitzins anzuheben wäre eine geopolitische Entscheidung, mahnt Dirk Müller. Damit gingen die USA auf Konfrontationskurs zu den Emerging Markets, allen voran zu China.

China habe in den letzten Jahren eine lange Boomphase erlebt. Korrekturen seien schon lange erforderlich gewesen, schätzt Müller ein. Sie seien allerdings künstlich unterdrückt worden. Zahlen zur Lage von Unternehmen und der gesamten Volkswirtschaft habe das Land lange Zeit frisiert. Ausländische Anleger hätten die Herkunft der stets sehr positiven Zahlen aber kaum ernsthaft hinterfragt.

Die derzeitige Korrektur falle aufgrund der lange währenden und zu starken Boomphase nun umso deutlicher und schmerzhafter aus. Müller sieht allerdings ein noch viel größeres volkswirtschaftliches Problem auf China zukommen, würden unter den derzeitigen Bedingungen die Leitzinsen in der westlichen Welt erhöht: Bereits jetzt ziehen Anleger reihenweise ihr Geld ab. Eine Zinsanhebung würde das Investitionsklima noch einmal zusätzlich stark herunterkühlen: „Zinsen zu erhöhen, wäre Wahnsinn“, so Müller. „Wer das will, hat geostrategische Gründe und will China den Stecker ziehen.“

Von: Iris Bülow

Quelle: DAS INVESTMENT.

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