Das Investment: Von der Rohstoff- zur IT-Story

sjb_werbung_das_investment_300_200Der IT-Sektor ist in den Schwellenländern deutlich gewachsen. Im Templeton Emerging Markets Fund macht er mittlerweile rund 30 Prozent aus. Diese starke Positionierung durch Zukäufe in schwachen Phasen hat dem Fonds zu einer überdurchschnittlichen Performance in diesem Jahr verholfen.

2016 hat sich das Schicksal der Schwellenländeraktien zum Guten gewendet. In den ersten neun Monaten des Jahres hat der MSCI Emerging Markets deutlich besser abgeschnitten als der MSCI World Index oder der amerikanische Aktienindex S&P 500. Als Gründe hierfür sieht die Templeton Emerging Markets Group die Erholung bei den Rohstoffpreisen, Anzeichen einer Stabilisierung in China, die Aufwertung von Schwellenländerwährungen gegenüber dem US-Dollar und die positiven Strukturreformen, die sich jetzt auszahlen.

Noch besser als der MSCI Emerging Markets Index hat der Templeton Emerging Markets Fund, die ersten drei Quartale bestritten. „Der Strategie kamen nicht nur die Erholung der Anlageklasse, sondern auch die beträchtlichen Investments aus dem Jahr 2015 in den Bereichen der ,New Economy‘, wie zum Beispiel in der Informationstechnologie und dem Gesundheitswesen zugute“, erläutert Mark Mobius, Executive Chairman der Gruppe und Manager des Fonds.

Vor allem im IT-Bereich hat sich vieles in den Schwellenländern getan. Der Sektor hat im Index in den vergangenen Jahren deutlich an Gewicht gewonnen. Mit knapp einem Viertel hat er mittlerweile einen größeren Anteil als der Bereich Energie/Materialien/Industrie und ist ähnlich groß wie der Finanzsektor. „Diese stärkere Gewichtung resultiert sowohl aus der Outperformance des Sektors als auch aus Neuaufnahmen in den Index, vor allem chinesische Internet-Titel kamen hinzu. Die Schwellenländer sind offenbar keine reine Rohstoff-Story mehr“, sagt Mobius.

2015 günstig IT-Werte eingekauft

Der Fondsmanager nutzte die deutliche Korrektur 2015, vor allem im dritten Quartal, um Aktien einiger Marktführer mit – seines Erachtens – robusten zu kaufen. „Dies waren vor allem Hersteller und Zulieferer von Hardware sowie chinesische Internetfirmen, deren Geschäftsmodelle wir für nachhaltig und flexibel halten“, erläutert Mobius.

IT ist aktuell der mit Abstand größte Sektor im Portfolio. Im Internet-Bereich sind das zum Beispiel die chinesische Suchmaschine Baidu und der Dienstleister Tencent, der soziale Netzwerke und Nachrichtensofortversand in China anbietet. „Beide erreichen nahezu jeden Internetnutzer in China. Sie dürften weiter von der hohen Online-Migration und dem steigenden Konsum in China mit großen Möglichkeiten für eine künftige Monetarisierung besonders bei kostenpflichtigen Inhalten und Werbung in sozialen Netzwerken profitieren“, so der Fondsmanager.

Aus dem Hardware-Bereich lieferten zum Beispiel Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) und Samsung Electronics einen positiven Beitrag zur Fondsperformance. „Das Internet der Dinge, der verstärkte Einsatz von Technologie in der Autoindustrie und die zunehmende Verwendung von Silikon für Mobilgeräte dürften die langfristigen Gewinne von TSMC antreiben“ prognostiziert Mobius. Bei Samsung überzeugen ihn vor allem die Fortschritte bei der Unternehmensführung: „Dies ist nach unserer Einschätzung eine große Veränderung im Umfeld des südkoreanischen Markts und war ein Hauptfaktor der Wertentwicklung.“

Positionen aus Brasilien und Thailand stützten die Performance

Neben den IT-Werten hat insbesondere die Titelauswahl in Brasilien und Thailand die Performance des Fonds in diesem Jahr angetrieben. Investoren bewerten den Führungswechsel in der brasilianischen Regierung als günstig für die Finanzen und das Wachstum des Landes. Brasilianische Banken, wie die Portfoliopositionen Banco Bradesco und Itau Unibanco erholten sich von der extremen Unterbewertung Ende 2015 und Anfang 2016. „Diese Banken haben eine Reihe organisatorischer Maßnahmen umgesetzt, um sich in dem rauen wirtschaftlichen Umfeld zurechtzufinden“, sagt Mobius.

In Thailand wirken nach Ansicht des Fondsmanagers die anhaltenden staatlichen Konjunkturanreize in Form von Infrastrukturinvestitionen und Einkommensbeihilfen für die Landbevölkerung positiv. „Zwar hat der Tod des Königs Mitte Oktober eine gewisse Marktvolatilität ausgelöst, die strukturellen Faktoren hinter unseren Positionen erscheinen uns aber nach wie vor attraktiv“, meint Mobius. Dazu zählen beispielsweise die Siam Commercial Bank und die Kasikombank.

Die Templeton Emerging Markets Group ist weiterhin von den langfristigen Argumenten überzeugt, die für Anlagen in Schwellenländern sprechen. Die Wachstumsraten dürften höher bleiben als in den Industrieländern. „Auch wenn die Schwellenländer nach wie vor sehr empfindlich auf die makroökonomischen Indikatoren und die globale Geldpolitik reagieren und die Volatilität noch eine Weile anhalten dürfte, scheinen sich die Aktienmärkte mit dem zurückkehrenden Vertrauen der Anleger allmählich wieder zu beruhigen“, meint Stephen Dover, Chefstratege des Teams. Darüber hinaus seien viele Anleger immer noch stark unterdurchschnittlich in den Schwellenländern investiert, was für weiteres Aufwärtspotenzial sorgen sollte.

Quelle: Das Investment

Siehe auch

e-fundresearch: Gefahr einer Divergenz von Fed und EZB vergrößert Renditeabstand

EZB-Präsidentin Christine Lagarde macht eine künftige Lockerung von der Fortsetzung der Disinflation abhängig. Die dürfte nach Ansicht von Axel Botte, Chefstratege des französischen Investmenthauses Ostrum Asset Management, allerdings mit dem Anstieg der Ölpreise, dem anhaltenden Preisdrucks im Dienstleistungssektor und dem Rückgangs des Euro-Wechselkurses unsicherer geworden sein dürfte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert