Das Investment: Die Geschichte von M&G Investments

sjb_werbung_das_investment_300_200M&G Investments ist Vorreiter im britischen Investmentfondsgeschäft. Bis heute entwickelt die Tochter des britischen Versicherungskonzerns Prudential den Markt mit neuartigen Produkten stetig weiter.

Vor über 85 Jahren, am 23. April 1931, wurde in London der First British Fixed Trust aufgelegt. Damit war der Unit Trust, die britische Variante des offenen Investmentfonds, geboren. Britische Privatanleger hatten auf diese Weise erstmals Zugang zu einem Aktienprodukt: Der Fonds enthielt ein fixes Portfolio aus 24 Blue Chips von der Londoner Börse.

Initiator des Fonds war George Booth. Der Unternehmer hatte 1919 die britische Niederlassung des US-Bauunternehmens JG White erworben und Municipal and General Securities gegründet, den Vorläufer der heutigen Investmentgesellschaft M&G. Das Unternehmen kümmerte sich vor allem um die Finanzierung des Baus von U-Bahnen und Immobilien. Inspiriert durch die Entwicklung in den USA startete Booth den ersten britischen Investmentfonds für Privatanleger. Die Verwaltung übertrug er an Ian Fairbairn, der dem Unternehmen bis zu seinem Tod 1968 treu blieb.

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Quelle: M&G

Erster Fondssparplan in den 1950er-Jahren

Seit dem Start des ersten Fonds entwickelte Municipal and General die Investmentfonds-Idee weiter und bringt bis heute immer wieder Innovationen auf den Markt: seit 1969 unter dem Namen M&G. So startete die Gesellschaft 1935 den ersten flexiblen Fonds, bei dem der Fondsmanager die Zusammensetzung des Portfolios verändern kann. In den 1950er-Jahren bot die Gesellschaft den ersten Fondssparplan in Großbritannien an: Im M&G Thrift Plan waren Anleger schon ab 5 Shilling pro Woche dabei. Später kamen unter anderem noch der erste Rohstofffonds in Großbritannien und der erste japanische Aktienfonds einer britischen Gesellschaft hinzu (siehe Zeitstrahl links, Quelle: M&G, Stand: Juni 2016).

Das Wachstum des Unternehmens erforderte Kapital. 1959 spülte die Privatbank Robert Benson Lonsdale (später: Kleinwort Benson) frisches Geld in die Gesellschaft. Der Investor übernahm eine Minderheitsbeteiligung, die er später aufstockte. Anfang der 1960er-Jahre gründete Fairbairn den Esmée Fairbairn Charitable Trust. Die Stiftung übernahm 50,1 Prozent des Unternehmens und konnte so unerwünschte Übernahmen verhindern.

1986 bot Kleinwort Benson seine Anteile der Öffentlichkeit an, Fairnbairns Stiftung blieb mit 33 Prozent größter Aktionär. 1999 betrat der heutige Eigentümer das Feld. Der britische Versicherungskonzern Prudential (der nichts mit der US-Gesellschaft Prudential Financial zutun hat) übernahm M&G für 1,9 Milliarden Pfund, was in etwa 10 Prozent des damals verwalteten Vermögensentsprach – das schnell anstieg. Denn Prudential führte sein europäisches Asset Management unter der Marke M&G zusammen. Ende 2000 war die Fondsgesellschaft für 130 Milliarden Pfund verantwortlich.

Heute sind es doppelt so viel. Ende Juni 2016 vermeldete M&G ein verwaltetes Vermögen von 255,4 Milliarden Pfund (307,3 Milliarden Euro).

Die größte Expertise hat das Unternehmen im Anleihenbereich. Dort verwaltet es auch mit Abstand das meiste Geld (siehe Grafik rechts unten). Über M&G Real Estate ist es ebenfalls im Immobilienfondsbereich aktiv.

Etwa die Hälfte des gesamten verwalteten Vermögens steckt in eigenen Fonds. Die andere Hälfte sind externe Mandate. So zählt M&G beispielsweise eine Vielzahl von britischen Pensionsfonds zu seinen Kunden. Auch im Privatkundengeschäft, was aktuell knapp ein Viertel des Bestands ausmacht, ist der Asset Manager stark in Großbritannien. Auf der Liste für den jährlichen Bruttoumsatz im Privatkundengeschäft des Pridham-Reports stand M&G von 2009 bis 2013 auf Platz 1.

Zum Wachstum des Unternehmens trug in den vergangenen 15 Jahren auch die internationale Expansion bei. 2001 eröffnete M&G seine erste ausländische Niederlassung in Deutschland. In den nächsten Jahren folgten diverse europäische Standorte wie Mailand, Wien, Madrid oder Paris. Heute hat M&G Büros in zehn Städten in Kontinentaleuropa und versorgt von diesen nahezu alle westeuropäischen Länder mit Fonds. Zudem dient das 2011 in Singapur eröffnete Büro als Sprungbrett nach Asien. Der Immobilienzweig M&G Real Estate ist auch schon in Japan und Südkorea vertreten.

Fondsmanager haben große Freiheiten

Ein besonderes Merkmal der Gesellschaft sind die großen Freiheiten, die sie ihren Fondsmanagern lässt. Es gibt keine offizielle Hausmeinung. Erfahrene Fondsmanager haben freie Hand, ihren Überzeugungen zu folgen. Sie sind jedoch nicht allein, sondern werden bei ihren Anlageentscheidungen von den Research-Teams von M&G unterstützt.

Diese Möglichkeit, sein Talent voll zu entfalten und seiner Meinung zu folgen, dürfte ein Grund dafür sein, dass viele Portfoliomanager der Gesellschaft über viele Jahre treu bleiben. Dies gilt auch für die Führungsebene. Michael McLintock war 19 Jahre lang Chief Executive von M&G Investments. Im Februar 2016 verließ er das Unternehmen, und Anne Richards übernahm im Juni die Nachfolge. Die ehemalige CIO von Aberdeen Asset Management wurde mit dem Brexit-Votum der Briten vor eine spannende Herausforderung gestellt. Als ersten Schritt hat M&G bereits die Genehmigung für eine Luxemburger SICAV beantragt, die sich an Privatanleger außerhalb des Vereinigten Königreichs richtet. Denn eins stellte Richards direkt nach dem britischen EU-Referendum klar, das den Ausstieg Großbritanniens aus der EU zur Folge haben soll: „Dieses Ergebnis ändert nichts an unserem Geschäftsmodell und auch nichts an unserem Engagement für unsere Kunden. Wir werden unsere Produkte weiter in der EU vertreiben.“

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Quelle: M&G

Quelle: Das Investment

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