Das Investment: Warum deutsche Anleger Aktien immer noch meiden

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Eine Studie befasst sich mit dem Verhältnis der Deutschen zu Aktien. Sie ist ein Potpourri aus Irrtümern, Vorbehalten und Angst. Wir zeigen einige Ergebnisse im Überblick und den Weg zur Komplettstudie. Die Nachricht lässt sich auf zweierlei Art lesen. Suchen Sie sich die für Sie passende bitte aus: 1. Immerhin jeder dritte Anleger in Deutschland besitzt Aktien, direkt oder indirekt als Fonds. Oder 2. Mehr als zwei Drittel der deutschen Anleger haben noch immer keine Aktien.Beides sind Erkenntnisse, die die Studie „Aktienkultur in Deutschland 2018“ liefert, an der die Direktbanken Comdirect, ING-Diba und Consorsbank beteiligt sind.

Dafür befragte das Institut Toluna 2.000 repräsentativ ausgewählte Deutsche online. Vor allem bei den jüngeren Befragten (18 bis 34 Jahre) haben 60 beziehungsweise 61 Prozent das Gefühl, mehr aus Geldanlagen herausholen zu können.

Immerhin lässt sich festhalten, dass der Anteil der Aktienbesitzer (direkt oder als Fonds) im Vergleich zum Vorjahr von 24 auf 30 Prozent gestiegen ist. Aber warum sind es noch immer im internationalen Vergleich so wenige? Die Studie legt nahe, dass es eine Mischung aus Abneigung und Unwissen ist.

Denn zwar erkennen 58 Prozent der Befragten Aktien sehr richtig als Unternehmensbeteiligung an. 12 Prozent meinen aber auch, dass Aktien Kredite an Unternehmen sind, was nicht stimmt. Weitere 7 Prozent sehen Aktien als Anlage ohne konkreten Wert dahinter. Und um alles abzurunden: 14 Prozent verpassen Aktien den Stempel „Zockerpapier“ (was ja manchmal durchaus stimmt), und 48 Prozent sehen sie als Spekulationsobjekt. Dagegen empfinden lediglich 29 Prozent der Befragten Aktien als gute Geldanlage.

Entsprechend lesen sich auch die genannten Gründe, warum Anleger Aktien meiden. 35 Prozent haben Angst, Geld zu verlieren. 30 Prozent haben Angst, die falschen Aktien zu kaufen. Und 25 Prozent haben nicht das Gefühl, dafür Geld übrig zu haben. Interessant auch: 7 Prozent wurden von Freunden oder Bekannten abgeraten, und 6 Prozent sogar von ihrem eigenen Berater.

Bleibt also noch die Frage, was Nicht-Anleger in Aktien bewegen könnte. Demnach würde jeder Dritte (34 Prozent) zugreifen, wenn er „ganz viel Geld hätte“. Jeder Vierte wäre dabei, wenn er auch kleine Summen unter 100 Euro anlegen könnte (was ja ohne weiteres möglich ist). Und 22 Prozent könnten niedrige Gebühren überzeugen.

Von: Andreas Harms
Quelle: Das Investment

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