Das Investment: Sauren-Studie: Der klassische Mischfonds hat ein Renditepotenzial von 1,88 Prozent

sjb_werbung_das_investment_300_200Mischfonds sind derzeit die Topseller unter den Fondsprodukten. Zu Unrecht, so das Ergebnis einer Studie. Denn laut Berechnungen des Dachfonds-Anbieters Sauren wird der klassische defensive Mischfonds in der Zukunft noch nicht einmal 2 Prozent Rendite im Jahr bringen.

„Frühere Performance ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung“, so lautet der Disclaimer, der in den Informationsblättern zu jedem Fondsprodukt zu finden ist. Die Fondsgesellschaften sind gesetzlich verpflichtet, Anleger darauf hinzuweisen, dass Produkte, die sich in der Vergangenheit hervorragend entwickelt haben, in Zukunft auch Verluste einfahren könnten. Ob die Anleger das Kleingedruckte tatsächlich lesen, ist allerdings fraglich.

Das sollten sie aber. Denn laut einer Studie von Sauren Fonds-Research wird eine Fondskategorie, die derzeit noch relativ gute Renditen liefert, in Zukunft viel schlechter abschneiden. Die Rede ist von klassischen Mischfonds.

Anleiherenditen zwischen 0,36 und 1,34 Prozent

Das Portfolio klassischer Mischfonds setzt sich aus Aktien und Anleihen zusammen. Und hier liegt schon das Problem: Denn Renditen deutscher Staatsanleihen sowie europäischer Unternehmensanleihen werden nach Berechnungen der Sauren-Experten künftig unterhalb der üblicherweise anfallenden Fondskosten liegen.

Denn auf der Anleihenseite haben klassische Mischfonds vom höheren Zinsniveau der Vergangenheit und von Kurssteigerungen aufgrund des kontinuierlichen Rückgangs der Zinsen profitiert. Die von Sauren zusammengestellte Tabelle zeigt aber, dass die Höhe der Zinserträge und ihr Anteil am Gesamtertrag aufgrund der sinkenden Zinsen immer weiter abgenommen haben. So sind in den letzten Jahren vor 2015 die Wertsteigerungen maßgeblich über Kursgewinne erzielt worden.

„Unabhängig von einer Prognose über die zukünftige Entwicklung der Kapitalmarktzinsen ist offenkundig, dass die Renditen der Vergangenheit mit dem aktuellen Zinsniveau als Ausgangspunkt kaum zu erzielen sind“, schreiben die Forscher. Ohne Kursgewinne durch weitere Zinsrückgänge liegt die erzielbare Rendite deutscher Staatsanleihen gemessen an der Umlaufrendite per 31. Oktober 2015 bei 0,36 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich laut Sauren bei europäischen Unternehmensanleihen, deren Rendite 1,34 Prozent per 31. Oktober 2015 beträgt.

Aktien: 6 bis 9 Prozent, aber hohe Schwankungen

Und was ist mit Aktien? Im langfristigen Mittel rechnet Sauren im Aktienbereich mit einem Wertzuwachs von 6 bis 9 Prozent jährlich – bei gleichzeitig hohen Schwankungen. In einzelnen Jahren sind also deutliche Verluste möglich.

Basierend auf diesen Annahmen berechnen Sauren-Analysten künftige Renditen durchschnittlicher defensiver Mischfonds, die zu 67 Prozent aus europäischen Unternehmensanleihen und zu 33 Prozent aus Aktien bestehen. Ausgehend von der aktuellen Rendite europäischer Unternehmensanleihen, die bei 1,34 Prozent pro Jahr liegt, würde der Rentenanteil des Portfolios einen Wertentwicklungsbeitrag von 0,9 Prozent jährlich liefern.

Bei Aktien legen die Sauren-Experten ihren Berechnungen den Durchschnittswert 7,5 Prozent zu Grunde. Für den Aktienanteil ergibt sich so ein Wertentwicklungsbeitrag von 2,48 Prozent im Jahr. Nach Abzug der Fondskosten von 1,5 Prozent kommen klassische Mischfonds also auf ein Renditepotenzial von 1,88 Prozent jährlich. Hinzu kommt noch die Inflation; für den Vermögensaufbau bleibt so fast kein Geld mehr übrig.

Bei ausgewogenen und dynamischen Fonds zählen Stockpicker-Qualitäten

Allerdings ist die schlechte Wertentwicklung in der Beispielsrechnung auch dem relativ hohen Anteil an Rentenpapieren geschuldet. Und wie sieht es nun bei ausgewogenen beziehungsweise dynamischen Mischfonds aus, die nur 50 beziehungsweise 25 Prozent des Portfolios in Rentenpapieren halten? „Je dynamischer der klassische Mischfonds ausgerichtet ist, desto ausschlaggebender wird andererseits der Aktienanteil im Portfolio“, schreiben die Sauren-Forscher.

Hier kommt es also entscheidend auf die Fähigkeit der Fondsmanager an, die richtigen Papiere auszuwählen. „Die dargestellten Ergebnisse der Vergangenheit legen allerdings den Schluss nahe, dass der durchschnittliche Mischfonds keine Mehrwerte durch die Aktienselektion erzielen wird“.

Von: Svetlana Kerschner

Quelle: DAS INVESTMENT.

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