Das Investment: Assenagon: „Volatilitätsfonds dürften sich gut entwickeln“

In unserer Serie über die Pläne der Fondsgesellschaften für 2019 äußert sich Hubert Dänner, Leiter der Kundenbetreuung bei Assenagon, über einen Volltreffer in der Produktpalette, die Chancen auf ESG-Standards und den Charme von Vola-Fonds.

Welche Fondskategorien stehen bei Ihnen 2019 vertrieblich vorn?
Hubert Dänner: Auch in diesem Jahr wird das Thema Multi Asset einen großen Fokus genießen. Durch ihre Flexibilität können die Portfoliomanager von Multi Asset-Fonds rasch auf entsprechende Marktentwicklungen reagieren und ihre Allokation anpassen. Außerdem sind sie eine Art One-Stop-Shop, der insbesondere Privatinvestoren Allokationsentscheidungen abnehmen kann.

Welche einzelnen Fonds oder Fondsgruppen stehen außerdem im Fokus?
Dänner: Wir haben 2018 mit dem Assenagon Credit Opportunity Plus (ISIN: LU1802295235) einen neuen Credit-Fonds mit Aktien-Kick aufgelegt, auf den wir sehr positive Resonanz bekommen haben. Der Fonds verfügt über ein wesentlich besseres Rendite-Risiko-Profil im Vergleich zu gemischten Portfolios, aber auch zu Wandelanleihe-Fonds. Wir konnten Verlustrisiko und Volatilität während des Beobachtungszeitraumes um etwa 40 Prozent reduzieren und dennoch 70 Prozent der Rendite erwirtschaften.

Außerdem hätte ich gerne einen antizyklischen Tipp.
Dänner: Aufgrund der niedrigen Volatilität an den Aktienmärkten war es für Volatilitätsfonds mit einem Long-Bias sehr schwierig, positive Performancebeiträge zu liefern. Das hat sich bereits 2018 geändert und könnte sich 2019 noch verstärken. Insbesondere wenn die Volatilität an den Aktienmärkten steigt, sollten sich Volatilitätsfonds mit einem Long-Bias positiv entwickeln.

Das Thema Nachhaltigkeit, also ESG, hat ja nun schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel und wird immer wieder mal hervorgeholt. Was ist dieses Mal anders?
Dänner: Nachdem ESG seit mehr als zehn Jahren eher ein mediales Thema war, sehen wir nun in der Tat auch immer mehr Investoren, die nachhaltig investieren. War ESG in der Vergangenheit häufig mit dem Manko einer Underperformance verbunden, sind mittlerweile eine Reihe von Ansätzen entwickelt worden, die einen nachhaltig positiven Performance-Beitrag liefern können. Dies hat auch bei Investoren zu einem Umdenken geführt.

Welcher Ansatz für ESG ist Ihrer Meinung nach der beste? Wann gibt es endlich Standards?
Dänner: Ob nun Ausschluss, Best-in-Class, Integration oder Impact Investing gewählt wird, bestimmt ausschließlich der Investor selbst. Hier sollten wir als Asset Manager in der Lage sein, auf seine Wünsche und Vorgaben einzugehen. Ob sich Standards durchsetzen werden, lässt sich im Moment noch nicht absehen, es ist aber eher unwahrscheinlich.

Nennen Sie mir bitte ein Thema, das 2019 besonders wichtig für die Fondsbranche wird oder ist.
Dänner: Nachdem wir viele Jahre ein relativ ruhiges Marktumfeld hatten, sollten wir uns auf mehr Turbulenzen an den Märkten einstellen. Hier liegt es auch an der Fondsbranche, den Investoren entsprechende Instrumente an die Hand zu geben, um auch stürmischere Zeiten gut zu überstehen.

Ist Donald Trump Ende 2019 immer noch Präsident?
Dänner: Das ist schwer vorherzusagen. Wir sollten aus unserer europäischen Sicht den Rückhalt nicht unterschätzen, den Donald Trump im eigenen Land genießt. Solange ihm keiner der erhobenen Vorwürfe konkret und zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, wird er wohl die komplette Amtsperiode im Weißen Haus bleiben.

Von: Andreas Harms
Quelle: Das Investment

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