Das Investment: BB Biotech (Lux) – Fonds-Porträt: Biotechnologie aus der Medizin nicht mehr wegzudenken

sjb_werbung_das_investment_300_200 SJB | Korschenbroich, 13.04.2015.Der Biotechnologie-Sektor wächst prozentual zweistellig. Die Branche bringt immer weitere erfolgreiche Medikamente auf den Markt. Außerdem dreht sich das Übernahmekarussell.Dr. Christian Lach, Lead Portfoliomanager des BB Biotech (Lux) Fonds von Bellevue Asset Management, spricht über die Aussichten für Anleger und seine Fondsstrategie.

BB Biotech (Lux) B-USD

Welche Investment-Story steht hinter Ihrem Fonds?

Christian Lach: Die Biotechnologie ist der Innovationsmotor der Gesundheitsbranche. Inzwischen stammt jedes zweite Medikament aus den Laboren von Biotech-Unternehmen – mit steigender Tendenz.Während die Biotechnologie vor 20 Jahren noch ein Nischenthema war, ist sie heute längst zum milliardenschweren Sektor geworden. Getrieben durch die hohe Innovationskraft und der prall gefüllten Produktpipeline gehört Biotech zu den Sektoren mit den höchsten Wachstumsraten. Der Biotech-Sektor überschritt jüngst die 100-Milliarden-US-Dollar-Umsatzgrenze und wird 2016 voraussichtlich das Umsatzvolumen von 160 Milliarden US-Dollar übersteigen.

Wesentliche Treiber sind die immer älter werdende Gesellschaft und die damit zusammenhängenden altersbedingten Krankheiten, die Verwestlichung des Lebensstils in Form von Übergewicht und Stress sowie die erhöhte Nachfrage nach medizinischer Versorgung in den Schwellenländern. Mit einem Investment in Biotech können Anleger direkt und unmittelbar an diesen Megatrends teilhaben.

Wie lässt sich das Anlageuniversum Ihres Fonds beschreiben?

Wir investieren in Aktien internationaler Biotechnologie-Unternehmen, die auf die Behandlung eines noch ungelösten medizinischen Problems abzielen. Dabei konzentrieren wir uns zum einen auf Firmen mittlerer Größe, während zum anderen hochkapitalisierte Biotech-Konzerne den Stabilitätsanker des Portfolios bilden. Diese Firmen verfügen über einen attraktiven Produktmix und gute Wachstumsraten. Kleinere Werte, sogenannte Small Caps, berücksichtigen wir punktuell auch. Sie repräsentieren aber mit maximal 10 Prozent nur einen kleinen Teil des Portfolios, da sie mit höheren Risiken behaftet sind als etablierte Branchenvertreter. Insgesamt umfasst das Portfolio 35 bis 50 Einzelpositionen.

Ob sich ein Unternehmen für den BB Biotech (Lux) Fonds eignet, entscheiden wir anhand fundamentaler Unternehmensanalysen. Unsere Einschätzung, die auch Überlegungen zur medizinischen Wirkung von Produkten und deren Marktpotenzial umfasst, setzen wir in Relation zur Marktmeinung. Ein globales Experten-Netzwerk steht unserem Team dabei unterstützend zur Seite. Zentral ist für uns auch der persönliche Kontakt mit Firmenvertretern. Die anschließende Titelauswahl erfolgt nach dem Bottom-up-Ansatz. Vergleichsindizes spielen für uns nur insofern eine Rolle, als wir die Gewichtung der Titel relativ dazu betrachten.

Bitte beschreiben Sie Ihre Investmentphilosophie.

Wir managen die Titel aktiv und diversifizieren unsere Anlagen weltweit über Unternehmen mit unterschiedlicher Marktkapitalisierung. Unser Grundansatz ist fundamental orientiert, berücksichtigt aber die Markterwartungen. Wir stellen uns auch einmal gegen den Markt. Am liebsten investieren wir, wenn unsere Meinung vom Konsens abweicht und wir dies mit starken fundamentalen Argumenten untermauern können.

Bitte beschreiben Sie uns Ihren Investmentprozess näher.

Unser Investmentprozess basiert auf langjähriger Spezialisierung und verläuft mehrstufig. Das Anlageuniversum umfasst circa 800 Gesellschaften, die wir systematisch analysieren und auswerten. In der ersten Stufe engen wir das Universum anhand einer minimal erforderlichen Marktkapitalisierung und Liquidität ein. Es verbleibt ein Kernuniversum von etwa 150 bis 200 Firmen. Deren Management treffen wir persönlich, um Eindrücke aus erster Hand zu gewinnen. Im Zentrum solcher Hintergrundgespräche stehen die klinischen Daten, der Wirkmechanismus des Medikaments, die Wettbewerbsdynamik und die operativen Risiken auf dem Weg zum Markterfolg. Anhand der Diskussion mit dem Management, mit Mitbewerbern und auch mit klinischen Experten erfolgt eine Bewertung, wofür wir ein eigenes Punktesystem entwickelt haben.

Klassische Unternehmenskennziffern und Analysemethoden spielen natürlich ebenfalls eine Rolle. Auch hierfür nutzen wir ein proprietäres Punktesystem.

Das engmaschige Beobachten der Portfoliogesellschaften und ihrer Wettbewerber ermöglicht es uns, rechtzeitig alle strategischen Optionen zu nutzen. So können wir eine Position frühzeitig veräußern, sobald sich das Risikoprofil verändert. Dies kann etwa der Fall sein, wenn sich die fundamentale Situation eines Unternehmens verschlechtert oder wenn sich die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht.

Was unterscheidet Ihren Fonds von anderen Fonds aus der Vergleichsgruppe? Was ist das Besondere an Ihrem Fonds?

Unser Team besteht aus einem interdisziplinären Mix von Branchenexperten mit langjähriger Erfahrung. So sind studierte Biochemiker oder Naturwissenschaftler mit ökonomischer Weiterbildung ebenso an Bord wie reine Ökonomen. Da wir einen Ansatz verfolgen, bei dem konträre Meinungen ein fester Bestandteil unseres Modells sind, können wir unseren Standpunkt an neue Einsichten sehr schnell anpassen.

Für welche Zielgruppe eignet sich Ihr Fonds? Mit welchem Motiv/Ziel sollten Interessenten Ihren Fonds kaufen?

Wir sehen Biotech als attraktive Beimischung für jedes Aktienportfolio. Insbesondere das Wachstum dieser Industrie, welches kaum vom konjunkturellen Umfeld abhängt, bietet Diversifikationspotenzial. Wir stellen über die letzten Quartale auch ein erhöhtes Interesse institutioneller Anleger in Europa fest, von der Innovation und dem damit verbundenen hohen Wachstumspotential des Biotechsektors zu profitieren. Dank starker Fundamentaldaten der Biotech-Unternehmen rechnen wir auch für die nächsten Jahre mit zweistelligen Wachstumsraten.

Welchen besonderen Rendite-Risiko-Eigenschaften sollten sich Anleger/ Investoren Ihres Fonds bewusst sein?

Anleger sollten sich der klassischen Aktienrisiken bewusst sein und über einen langfristigen Anlagehorizont verfügen. Darüber hinaus handelt es sich bei Biotechnologie-Unternehmen um einen nichtzyklischen Sektor. Die Branche weist langfristig überdurchschnittliche Wachstumsraten auf, birgt andererseits aber auch regulatorische Risiken.

Welche Einzelposition hat sich in den vergangenen zwölf Monaten besonders ausgezahlt? Bitte nennen Sie ein Investment-Beispiel.

Nehmen wir Achillion Pharmaceuticals. Das US-Unternehmen entwickelt eine eigene Plattform zur Therapie von Hepatitis C. Diese könnte die Behandlungszeit der Infektion weiter reduzieren. Zurzeit setzt hier noch Marktführer Gilead die Maßstäbe. Hinzu kommt, dass auf die Präparate Interferon und Ribavirin verzichtet werden könnte, die viele Patienten nicht ertragen. Auf Grundlage der von Achillion gelieferten guten Daten konnte sich die Aktie in den letzten zwölf Monaten mehr als verdreifachen.

Welche Einzelposition hat sich in den vergangenen zwölf Monaten nicht wie erwartet entwickelt? Bitte nennen Sie ein Investment-Beispiel.

2013 hatte sich Ariad Pharmaceuticals nicht wie erhofft entwickelt. Die US-Gesundheitsbehörde Food and Drug Administration (FDA) hatte wegen des Risikos arterieller Thrombosen einen vorläufigen Verkaufsstopp für das Präparat Iclusig verhängt. Der Vertrieb des Leukämiemedikaments wurde 2014 zwar unter Auflagen fortgesetzt. Die Umsätze blieben jedoch hinter den Erwartungen zurück. Außerdem entwickelte sich ein weiteres Medikamentenprojekt der Gesellschaft nicht so wie erwartet.

Wie schätzen Sie die kurz-/langfristige Entwicklung des Marktes ein, den Ihr Fonds abdeckt?

Der Biotech-Markt bot gemessen am Nasdaq Biotech Index auch 2014 eine außerordentlich starke Performance von 34 Prozent und beendete somit ein drittes eindrucksvolles Jahr in Folge. Das gute Abschneiden ist vornehmlich auf klinische Studienergebnisse, Produktzulassungen und anhaltende Firmenübernahmen und Fusionen zurückzuführen.

Ungeachtet dieser Neubewertung halten wir den Sektor weiterhin für attraktiv. Viele Biotech-Unternehmen verbuchen jetzt Gewinne. So arbeiten bereits 30 Prozent der Firmen profitabel, 2018 werden es bereits 60 Prozent sein. Die Fundamentaldaten bleiben unverändert stark. Die Medikamenten-Pipelines sind prall gefüllt, sodass auch weiterhin innovative Produkte auf den Markt kommen werden. Auslaufende Patente von Pharmaunternehmen sorgen dafür, dass innovative Biotechnologie-Unternehmen mit dem erforderlichen Kapital versorgt werden. Hohe M&A-Aktivitäten bieten ebenfalls Chancen. Auch von politischer und regulatorischer Seite stehen die Ampeln weiterhin auf grün. Wir erwarten, dass Anleger auch in Zukunft viel Freude an Ihren Biotech-Investments haben werden.

Welche Argumente sprechen dafür, dass Ihr Fonds in Zukunft einen der vorderen Plätze in seiner Vergleichsgruppe belegen kann?

Bellevue Asset Management gehört mit ihrem über 20-jährigen Track Record in der Verwaltung von Biotechnologie-Portfolios zu den Pionieren auf diesem Gebiet. Die Manager sind Fachspezialisten aus den Bereichen Biochemie, Mikrobiologie und Ökonomie und verwalten mehr als 4 Milliarden Euro in diesem Bereich.

Wir haben bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass wir mit unseren Anlageentscheidungen nach einem detaillierten und konsequenten Bottom-Up-Prozess für unsere Investoren eine überdurchschnittliche Rendite erzielen können. So wurden wir zum Beispiel von Lipper und EuroAwards als bester Fonds im Bereich Biotechnologie über die letzten drei Jahre ausgezeichnet. Wir werden alles daran setzen, dass sich dieser Erfolg auch in Zukunft fortsetzen wird.

Von: Bellevue Asset Management

Quelle: DAS INVESTMENT.

Siehe auch

Fundview: Frank Thelen über Tech-Rallye: „Kann nicht immer weitergehen, dass die Big Seven alles treiben“

Aktuell liefern viele Nebenwerte starke Zahlen – aber die Aktienkurse bewegen sich nicht. Deswegen sei das Aufholpotenzial für Frank Thelen von 10xDNA Capital Partners derzeit besonders groß. Denn die Glorreichen Sieben werden seiner Meinung nach nicht immer weiter die Märkte treiben. Chancen sieht Thelen vor allem bei Tech-Werten aus der zweiten Reihe.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert