Das Investment: Finanzrepression: Max Otte: „85% des Vermögens der Deutschen bedroht“

sjb_werbung_das_investment_300_200Die Deutschen zählen weltweit zu den Sparweltmeistern. Das sei ihrer Dummheit zuzuschreiben, meint Börsen-Professor und Vermögensverwalter Max Otte. Denn die Politik enteigne ihre Bürger – und sie merkten es nicht einmal. Wie viel Vermögen in den kommenden Jahren vernichten wird, wie die Anleger es retten können und welchen Aussagen von Donald Trump Otte ganz und gar zustimmt.

Das Endspiel kommt. Davon ist Max Otte fest überzeugt. Er wisse zwar nicht auf Jahr und Monat genau, wann das System zusammenrechen wird, „aber wir sind schon eingestiegen“, erklärte der Börsen-Professor und Vermögensverwalter auf dem 1. Anlegerkongress des Dirk Müller Premium Aktien Fonds in Heidelberg.

Das hohe Sparkapital der Deutschen sei deren Dummheit zuzuschreiben, sagt Otte. Denn die Bürger werden schleichend enteignet, ihr Geld vernichtet. Um dies zu veranschaulichen, zeigt Otte ein Video, wo ein kleiner Junge Geldscheine aus dem Fenster wirft. „Archivaufnahmen aus Mario Draghis Kindheit“.

“In 15 Jahren verlieren Sparbuch-Besitzer knapp 40 Prozent ihrer Ersparnisse”

Die Finanzrepression schreite fort, so Otte weiter. Denn die tatsächliche Inflation sei höher als Realzinsen auf Sparanlagen. Bei einer negativen Realverzinsung von 3,5 Prozent verliere ein Mensch, der 100 Euro aufs Sparbuch legt, in zehn Jahren 27,4 Prozent. In 15 Jahren verliert er nach Ottes Berechnungen knapp 40 Prozent seines Ersparten. Auf Gesamtdeutschland aufgerechnet, ergibt das alarmierende Zahlen. „85 Prozent des Vermögens der Deutschen sind durch die Finanzrepression“, sagt Otte.

Neben der Finanzrepression durch Niedrigzinsen bedrohen auch Kriege und Unruhen den Wohlstand der Deutschen. „Wie verrückt ist der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump wirklich“, fragt Otte. Laut Otte gar nicht so sehr, wie es den Anschein hat. Trump habe drei vernünftige Dinge gesagt, erklärt der Universitätsprofessor. Erstens: Er wäre nie in Irak einmarschiert. Zweitens: Er würde sich gut mit Russlands Präsident Wladimir Putin verstehen. Und drittens: Er plädiert für eine Verkleinerung der Nato. „Das sind vernünftige Vorschläge, um Frieden zu stiften“, so Otte.

Bargeld-Abschaffung vergleichbar mit dem Bau der Berliner Mauer

Ein Reizthema ist für Otte auch die von der Bundesregierung geplante Bargeldobergrenze, der er in seiner Streitschrift „Rettet unser Bargeld“ bereits den Kampf angesagt hatte. Der von der Bundesregierung vorgebrachte Grund – die Terrorbekämpfung – sei nur vorgeschoben, sagt Otte. In Wirklichkeit wolle die Politik durch Bargeld-Abschaffung die Bürger kontrollieren und die Negativzinsen durchsetzen.

Allerdings dreht sich die aktuelle Diskussion gar nicht um eine Bargeld-Abschaffung, sondern lediglich um eine Bargeld-Obergrenze. Das ist auch Otte bewusst. Allerdings ist für ihn die geplante Obergrenze der erste Schritt zur kompletten Abschaffung von Münzen und Scheinen. Und was ist mit dem Versprechen von Finanzminister Wolfgang Schäuble, dass das Bargeld nicht abgeschafft werde? Walter Ulbricht habe auch im Juni 1961 gesagt, niemand habe die Absicht, eine Mauer zu errichten, kontert Otte.

Warren-Buffett-Aktien als Schutz vor Enteignung

Und wie sollen Anleger sich davon schützen? Otte empfiehlt Aktien solider Unternehmen mit krisenstabilen Geschäftsmodellen, die sogenannten Warren-Buffett-Aktien. Damit er eine Aktie ins Portfolio seines Vermögensbildungsfonds nimmt, muss das Unternehmen neben einem überzeugenden Geschäftsmodell leistungsstarkes Management haben und günstig bewertet sein.

Auch der Dax, der im vergangenen Jahr massiv unter den weltweiten Börsenturbulenzen litt, ist laut Otte nicht zu verachten. „Wenn Sie seit 1970 jeden Monat 100 D-Mark in Dax eingezahlt hätten, könnten Sie jetzt mit 260.000 Euro in den Ruhestand gehen“.

Und was ist mit Edelmetallen? Etwas Gold mache sich als Beimischung im Portfolio gut, sagt Otte. Von Spekulationen mit dem gelben Edelmetall rät er hingegen ab.

Von eigenen vier Wänden als Altersvorsorge hält Otte hingegen nicht viel – zumindest nicht, wenn diese sich nicht in einer Metropole befinden. Früher habe man sich Eigenheim in einer schlechten Lage kaufen und auf Wertsteigerung hoffen können, die über der Inflationsrate war, sagt Otte. Mittlerweile funktioniere das nicht mehr. Jetzt lohne es sich vielmehr, zur Miete zu wohnen und eine Immobilie in guter Lage als Kapitalanlage zu kaufen und zu vermieten.

Von: Svetlana Kerschner

Quelle: DAS INVESTMENT.

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