FondsAnalyse: SJB FondsEcho. Invesco Balanced-Risk Allocation Fund (WKN A1CV2R, ISIN LU0482498176). SJB-MiFID-Risikoklasse: 4.

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Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

SJB | Korschenbroich, 09.07.2014.

SJB FondsEchoIm Gesamtjahr 2013 erzielte der Invesco Balanced-Risk Allocation Fund mit +1,12 Prozent seine bislang schwächste Jahresrendite. Zuvor waren Anleger mit einer jährlichen Wertentwicklung zwischen +5,30 und +13,30 Prozent verwöhnt worden. Doch die Investoren, die dem risikogewichteten Multi-Asset-Fonds die Treue hielten, wurden bereits in der ersten Jahreshälfte 2014 belohnt: Seit Jahresbeginn verzeichnet der Risk-Parity-Fonds eine Performance von +6,23 Prozent auf Eurobasis.

Die Zahlen zeigen: Die Renditen, mit denen der in den Kernbereichen Rohstoffe, Renten und Aktien aktive Mischfonds aufwarten kann, sind langfristig attraktiv, zwischenzeitliche Rückschläge können gut kompensiert werden. In 2013 hatte der Invesco Balanced- Risk mit Problemen zu kämpfen, da zwei der drei Märkte, in denen er agiert, negative Vorzeichen aufzuweisen hatten: Staatsanleihen und Rohstoffe verzeichneten überwiegend Verluste. Die globalen Aktienkurse hingegen stiegen, wobei viele der großen Indizes Kursgewinne von rund 20 Prozent verzeichnen konnten. Aufgrund des Risk-Parity-Ansatzes und der damit verbundenen Diversifikation konnte der Fonds jedoch nur eingeschränkt von der Rallye der Aktienmärkte profitieren. Die Konsequenz: Mehr als die knapp positive Wertentwicklung von gut einem Prozent war nicht drin.

Trotzdem hat der Invesco-Fonds seine Anleger gut durch die turbulenten Börsenzeiten hindurchgeführt. Denn auch die große Schwankungsarmut des Multi-Asset-Fonds muss beachtet werden: Mit einer Volatilität von 7,09 Prozent seit Auflegung überzeugt der Fonds durch die Konstanz seiner Wertentwicklung und die geringen Schwankungen. Der Invesco Balanced-Risk Allocation Fund A EUR (WKN A1CV2R, ISIN LU0482498176) wurde am 1. September 2009 aufgelegt und besitzt aktuell ein FondsVolumen von 3,28 Milliarden Euro. Als Vergleichsindex verwendet der Risk-Parity-Fonds eine Kombination aus 60% MSCI World und 40% JP Morgan Europe Government Bond. Seit Auflegung ist es FondsManager Scott E. Wolle gemeinsam mit seinem von Atlanta aus agierenden Invesco Global Asset Allocation Team gelungen, sich in der Spitzengruppe der Absolute-Return-Fonds zu etablieren. Bislang konnte eine Jahresrendite von +9,15 Prozent in Euro bzw. eine kumulierte Wertentwicklung von +51,50 Prozent verzeichnet werden. In den Zeiten einer extremen Liquiditätsschwemme und der damit zusammenhängenden gesteigerten Crashgefahr ist Wolles Strategie einer gleichgewichteten Risikoverteilung über das Gesamtportfolio aktueller denn je. Wie sieht sein diese im Detail aus?

FondsStrategie. Risiko. Ausbalanciert.

Der Invesco Balanced-Risk Allocation Fund hat sich die Erwirtschaftung einer attraktiven Gesamtrendite mit niedrigen bis mäßigen Korrelationen zu den traditionellen Finanzmarktindizes zum Ziel gesetzt. FondsManager Scott E. Wolle setzt die Schwerpunkte seiner Engagements in den drei Vermögensklassen Aktien, Anleihen und Rohstoffe, wobei er die Einzelpositionen nicht nach einem festen Prozentsatz, sondern nach ihrem jeweils aktuellen Risikobeitrag gewichtet. Damit erreicht der Fonds ein ausgewogenes Verhältnis von Risiko und Rendite. Zentrales Ziel: Die unterschiedlichen Asssetklassen sollen einen möglichst gleichen Risikobeitrag zum Gesamtportfolio liefern. In Zeiten stärkerer Schwankungen eines einzelnen Vermögenswertes wird also dessen Gewichtung reduziert. Die Vorteile dieser ausgewogenen Verteilung des Portfoliorisikos: Das Risk-Parity-Modell stellt sicher, dass der Fonds in unterschiedlichsten konjunkturellen Szenarien gut abschneidet, da die Auswirkungen von Kursschwankungen oder Wertverlusten einzelner Anlageklassen auf die Gesamtrendite begrenzt sind. Im Rahmen einer taktischen Positionierung können zudem Über- und Untergewichtungen einzelner Sektoren vorgenommen werden.

Seine Engagements an den globalen Finanzmärkten setzt der Fonds vorwiegend durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten wie Futures und Swaps um. Diese werden verwendet, um zusätzliche Long-Positionen an den Anleihe-, Aktien- und Rohstoffmärkten aufzubauen. Das Gesamtrisiko des Fonds soll dem eines Mischfonds aus Aktien und Anleihen entsprechen, jedoch kann durch den Einsatz von Derivaten das Gesamtengagement bei bis zu 300 Prozent des Nettoinventarwertes liegen. Per Ende Mai beträgt die Gesamtgewichtung der drei Anlageklassen 166,16 Prozent.

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FondsPortfolio. Anleihensektor. Erfolgreich.

Dem Invesco Balanced-Risk Allocation Fund kamen zuletzt die Kursgewinne im Bereich der Staatsanleihen zugute, die von den Spannungen zwischen Russland und der Ukraine sowie einer Abwärtsrevision des US-Bruttoinlandsproduktes ausgelöst wurden. Während die Anleger in „sichere Häfen“ umschichteten, legten die Aktienmärkte weiter zu, berichtet FondsManager Scott E. Wolle. Die Rohstoffmärkte präsentierten sich hingegen durchwachsen: Nach ihrer jüngsten wetterbedingten Rallye gaben die Agrarrohstoffe nach, und auch die Edelmetallpreise sanken. Rohöl und Kupfer konnten steigende Notierungen verzeichnen.

Die Konsequenzen dieser Entwicklungen für das Portfolio des Invesco Balanced-Risk: Mit Zugewinnen in allen sechs gehandelten Märkten schnitten die Positionen bei Staatsanleihen am besten ab. Positiv auch das Szenario im Aktienbereich: Alle im Portfolio abgebildeten Märkte konnten erneut zulegen, zeigt sich FondsManager Wolle erfreut. Insbesondere die asiatischen Märkte erholten sich gegenüber dem Vormonat, auch die europäischen Aktienmärkte behielten ihre jüngste Aufwärtsdynamik bei. Das Rohstoffengagement des Invesco-Fonds lieferte gemischte Ergebnisse. Während Energierohstoffe und Industriemetalle einen positiven Beitrag zur Wertentwicklung der Strategie leisteten, wirkte sich die Edelmetallallokation dämpfend aus.

Per Ende Mai hat der Invesco Balanced Risk die folgende Risiko-Gewichtung seiner drei Anlageklassen aufzuweisen: Aktien besitzen einen Anteil von 37,38 Prozent am Gesamtrisiko, während Anleihen einen Risikobeitrag von 37,11 Prozent liefern. Beide Bereiche sind im Rahmen der taktischen Positionierung leicht übergewichtet. Einen weniger hohen Risikobeitrag als die neutral zu nennenden 33,33 Prozent besitzen hingegen die Engagements im Rohstoffsektor, die eine Risikogewichtung von 25,51 Prozent innerhalb des FondsPortfolios aufweisen. Durch welche absolute Gewichtung innerhalb der Vermögensallokation werden die anvisierten Risikobeiträge erreicht? Hier liegt der Anteil der Anleihen im Portfolio mit 98,65 Prozent des FondsVermögens auf dem ersten Platz. Aktien sind mit 36,97 Prozent des FondsVolumens gewichtet, während 30,54 Prozent des Portfolios im Rohstoffsektor investiert sind, um die angestrebte Risikoquote zu erreichen. Wie die Gesamtgewichtung der drei Anlageklassen von 166,16 Prozent beweist, ist das FondsVermögen durch den Einsatz von Derivaten aktuell um das 1,66-fache gehebelt.

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FondsVergleichsindex. Korrelation. Gering.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Invesco Balanced-Risk Allocation Fund einem kombinierten Referenzindex aus 60 Prozent Dow Jones World Index und 40 Prozent Barclays Capital Aggregate Bond gegenübergestellt. Die prozentuale Gewichtung der Aktien- und Rentenindizes bleibt damit gegenüber der vom Fonds selbst gewählten Benchmark erhalten. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt eine nur gering ausgeprägte Übereinstimmung beider Kursverläufe und demonstriert damit die große Eigenständigkeit der Investmentstrategie des Invesco-Fonds. Mit 0,33 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem niedrigen Niveau, für ein Jahr kann sie auf 0,74 zulegen. Der wenig ausgeprägte Gleichlauf von Fonds und SJB-Vergleichsindex findet seinen Niederschlag auch in der Kennzahl R², die für drei Jahre 0,11 beträgt und über ein Jahr auf 0,55 zulegt. Damit haben sich mittelfristig 89 Prozent der Kursbewegungen des Invesco-Fonds benchmarkunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 45 Prozent. Besonders der längerfristig sehr hohe Grad der Unabhängigkeit vom Referenzindex beweist, wie individuell und marktneutral FondsManager Wolle sein Portfolio managt. Das Ziel einer möglichst geringen Korrelation zu den etablierten Finanzmärkten wird vom Invesco-Fonds fraglos erreicht. Welche Schwankungen hat das so frei konstruierte Portfolio aufzuweisen?

FondsRisiko. Schwankungen. Moderat.

Der Invesco Balanced-Risk Allocation Fund weist für drei Jahre eine Volatilität von 6,83 Prozent auf, die sich im Einjahreszeitraum nochmals auf 5,00 Prozent ermäßigt. Eine sehr moderate Schwankungsbreite für diesen risikoadjustierten, am Aktien-, Renten- und Rohstoffmarkt aktiven Mischfonds. Zugleich liegt die Volatilität oberhalb des Schwankungsniveaus, das der kombinierte Referenzindex aus 60 Prozent Dow Jones World Index und 40 Prozent Barclays Capital Aggregate Bond zu verzeichnen hat. Das SJB-Konstrukt verfügt über eine „Vola“ von 6,12 Prozent für den Dreijahreszeitraum bzw. eine Schwankungsbreite von 3,81 Prozent über zwölf Monate. Die Beta-Analyse liefert weitere Erkenntnisse über die Risikostruktur des Invesco-Fonds: Im Dreijahreszeitraum ergibt sich ein attraktives Beta von 0,37, für ein Jahr liegt die Risikokennzahl mit 1,07 leicht über Marktniveau. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre demonstriert, dass sich der Fonds mehrheitlich risikoärmer als die SJB-Benchmark präsentierte: In 31 der untersuchten 36 Einzelzeiträume lag die Risikokennziffer unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei positive Werte bis zutiefst 0,02 an. Lediglich in fünf Perioden stieg das Beta über die Schwelle von 1,00 und verzeichnete einen Wert von 1,16 im Hoch. Hinzu kommen neun Einzelperioden, in denen ein negatives Beta zu verzeichnen war – ein Zeichen dafür, dass sich Fonds und Index gegenläufig bewegten. Die Risikostruktur des Invesco-Produktes überzeugt; FondsManager Wolle hat die Schwankungen seines Portfolios gut unter Kontrolle, wobei er sich teils konträr zum breiten Markt positioniert. Welche Renditeergebnisse kann diese besondere Anlagestrategie erzielen?

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FondsRendite. Alpha. Attraktiv.

Per 30. Juni 2014 hat der Invesco Balanced-Risk Allocation Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +24,72 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +7,63 Prozent p.a. entspricht. Attraktive Performancewerte für den Risk-Parity-Fonds, was auch die Gegenüberstellung zum kombinierten Vergleichsindex verdeutlicht: Die aus 60 Prozent Dow Jones World Index und 40 Prozent Barclays Capital Aggregate Bond bestehende SJB-Benchmark kann lediglich mit einer Gesamtrendite von +20,27 Prozent in Euro bzw. einem Ergebnis von +6,34 Prozent jährlich aufwarten. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr bleibt der Performancevorsprung des Invesco-Produktes erhalten: Mit einer Wertentwicklung von +10,92 Prozent wird der Vergleichsindex etwas weniger deutlich geschlagen (kombinierte Benchmark: +8,97 Prozent). Die zwischen zwei und über vier Prozent betragende Mehrrendite des aktiv gemanagten Fonds macht diesen zum klaren Sieger im Performancevergleich.

Die überdurchschnittliche Wertentwicklung des Multi-Asset-Fonds wird auch an dem positiven Alpha offenbar, das über drei Jahre bei 0,44 liegt. Auf Jahressicht präsentiert sich die Renditekennzahl mit 0,10 etwas schwächer, liegt aber gleichfalls im positiven Bereich. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird deutlich, dass es dem Invesco-FondsProdukt mit großer Regelmäßigkeit gelang, die SJB-Benchmark hinter sich zu lassen. In 24 der letzten 36 betrachteten Einjahreszeiträume verzeichnete der Balanced-Risk eine Outperformance zum kombinierten Vergleichsindex und markierte positive Alpha-Werte bis 1,30 in der Spitze. Nur in zwölf Einzelperioden lag das Alpha im negativen Bereich und rutschte bis -0,35 im Tief ab. Mit Blick auf seine Renditeleistung liegt der Invesco-Fonds damit gegenüber der Benchmark klar vorn. Die Balance von Rendite und Risiko, die sich bereits im FondsNamen ausdrückt, wird abschließend durch die positive Information Ratio von 0,16 unterstrichen.

SJB Fazit. Invesco Balanced-Risk Allocation Fund.

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Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

Die Risk-Parity-Strategie des Fonds bleibt aussichtsreich, unabhängig davon, wie sich die Einzelmärkte entwickeln. Dies ist in Zeichen einer am Aktien- wie am Anleihenmarkt nahenden größeren Korrektur ein starkes Argument für das Produkt. Mit dem risikogewichteten Dreigestirn aus Aktien, Anleihen und Rohstoffen sollte der Multi-Asset-Fonds weiter langfristig eine positive Rendite erzielen und seinen Anlegern dabei helfen, auch turbulente Börsenzeiten zu überstehen. Der sehr ausgewogene Mischfonds bleibt ein Kerninvestment für das Portfolio des an Rendite und Stabilität gleichermaßen interessierten Investors!

Invesco. Hintergründig.

INVESCO_F1580Invesco Ltd. wurde 1978 in den USA gegründet. Fonds in Deutschland: 127. Verwaltetes Vermögen in Deutschland: 1,45 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn macht die FondsGesellschaft keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 5.500. Geschäftsführer in Deutschland: Karl Georg Bayer, Bernhard Langer, Dr. Jens Langewand, Alexander Lehmann und Christian Puschmann. Stand: 31.12.2013. SJB Abfrage: 03.07.2014.

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Siehe auch

FondsAnalyse: SJB FondsEcho. Magna New Frontiers Fund G EUR (WKN A1W8A6, ISIN IE00BFTW8Z27).

Aktien aus den Grenzmärkten starteten überwiegend erfolgreich ins neue Jahr, wobei sich die Börsen in Vietnam sowie in Saudi-Arabien positiv hervortaten – beides Länder, die im Magna New Frontiers Fund von FondsManager Stefan Böttcher überdurchschnittlich hoch gewichtet sind. Als Folge dieser geographischen Positionierung konnte der Grenzmärkte-Fonds eine Outperformance zum MSCI Emerging Markets von 8,1 Prozent …

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