Das Investment: Was Menschen über Negativzinsen denken

sjb_werbung_das_investment_300_200 SJB | Korschenbroich, 10.11.2014. Mit der Skatbank hat die erste deutsche Bank Negativzinsen – also Strafgebühren aufs gesparte Vermögen – für Privatanleger eingeführt. DAS INVESTMENT.com befragte Passanten, was sie davon halten, dass sie fürs Sparen bestraft werden, und welchen Einfluss das auf ihr Konsumverhalten hat.

Sonniger, aber kalter Tag in Hamburg. Wir verlassen das Redaktionsbüro im Stadtteil Winterhude und machen uns auf den Weg. Unser Ziel: herauszufinden, wie die Menschen bezüglich der Negativzinsen ticken. Was halten sie davon? Wie würden sie auf Negativzinsen auf ihrem Girokonto reagieren? Welche alternativen Strategien würden sie auswählen? Wie geht es weiter mit den Zinsen? Wie die Antworte ausfallen, lesen Sie in unserer Bildgalerie.

Veronika R., 27, Diplom-Architektin und Alex R., 27, Student

Ist Ihnen die Skatbank ein Begriff?

Nein, von der Bank haben wir noch gar nicht gehört.

Was halten Sie von Negativzinsen, also Strafgebühren aufs gesparte Vermögen, für Privatanleger?

Wir machen uns da eher weniger Gedanken, weil es uns von der finanziellen Situation auch nicht betrifft. Aber generell sehe ich da kein zu verstehendes Konzept dahinter.

Glauben Sie, dass andere Banken nachziehen werden?

Nein, weil sie dann viele Kunden verlieren würden. Diese würden dann wahrscheinlich die Anlagestrategie wechseln.

Welche Konsequenzen hat die Einführung der Negativzinsen für Ihr persönliches Sparverhalten? Werden Sie in Zukunft mehr Geld ausgeben?

Da uns diese Situation nicht betrifft können wir dazu auch nicht viel sagen. Falls es zukünftig auch den Normalverbraucher treffen sollte, würde ich mehr Geld ausgeben und weniger oder auf jeden Fall anders sparen.

Bei Negativzinsen gewinnen Aktien und Investmentfonds sowie Sachwerte wie Immobilien, Gold und andere Edelmetalle an Attraktivität. Planen Sie in näherer Zukunft Neuanschaffungen in diesem Bereich.

Falls es so weit kommen sollte, wären das die sinnvollsten Alternativen. Wir würden unser Geld privat anlegen. Allerdings fällt das mir als Student aus finanziellen Gründen nicht leicht.

Finanzexperten wie Max Otte und Marc Friedrich sowie die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht raten Sparern, ihr gesamtes Vermögen vom Konto abzuheben und in den Sparstrumpf beziehungsweise in den Banktresor zu packen. Eine gute Idee?

Nein, das käme wegen der Inflation nicht in Frage.

Spielen wir eine Runde Kristallkugel: Wie geht es weiter mit den Zinsen? Glauben Sie, dass die in absehbarer Zukunft steigen werden? Wenn ja, wann?

Der Leitzins wird in den nächsten 20 bis 30 Jahren steigen, sehr viel länger kann man jedoch nicht planen.

 

Astrid K., 55, Lehrerin

Ist Ihnen die Skatbank ein Begriff?

Nein, keine Ahnung.

Was halten Sie von Negativzinsen, also Strafgebühren aufs gesparte Vermögen, für Privatanleger?

Keine gute Idee.

Glauben Sie, dass andere Banken nachziehen werden?

Das kann ich nur schwer einschätzen – Wenn das Schule macht vielleicht.

Welche Konsequenzen hat die Einführung der Negativzinsen für Ihr persönliches Sparverhalten? Werden Sie in Zukunft mehr Geld ausgeben?

Ich würde mehr Geld ausgeben.

Bei Negativzinsen gewinnen Aktien und Investmentfonds sowie Sachwerte wie Immobilien, Gold und andere Edelmetalle an Attraktivität. Planen Sie in näherer Zukunft Neuanschaffungen in diesem Bereich?

Ja, Immobilien.

Manche Finanzexperten wie Max Otte, Marc Friedrich sowie die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht raten Sparern, ihr gesamtes Vermögen vom Konto abzuheben und in den Sparstrumpf beziehungsweise in den Banktresor zu packen. Eine gute Idee?

Nein, auf gar keinen Fall! Damit bin ich schon mal auf die Nase gefallen – kein zweites Mal.

Spielen wir eine Runde Kristallkugel: Wie geht es weiter mit den Zinsen? Glauben Sie, dass die in absehbarer Zukunft steigen werden? Wenn ja, wann?

Das kann ich ganz schwer beurteilen. Ich greife jetzt einfach einmal ganz weit in die Weltpolitik: Wenn irgendwo eine Art Aufrüsten in Gang gesetzt wird, dann kann dadurch sicher ein gutes Geschäft gemacht werden. Das würde die Wirtschaft voran treiben, aber wirklich wünschenswert ist das ja auch nicht.

 

Kolja K., 39, Kaufmännischer Angestellter hat eine eigene Sparstrategie

Ist Ihnen die Skatbank ein Begriff?

Nein, die kenne ich nicht. Skat kenne ich nur vom Kartenspielen.

Was halten Sie von Negativzinsen, also Strafgebühren aufs gesparte Vermögen, für Privatanleger?

Das ist mit Sicherheit für den Sparer nicht attraktiv und ich verstehe auch nicht, wieso sich jemand auf ein solches Angebot einlassen sollte.

Glauben Sie, dass andere Banken nachziehen werden?

Nein, das glaube ich nicht, weil es sich hier nicht um ein seriöses Geschäftsmodel handelt.

Welche Konsequenzen hat die Einführung der Negativzinsen für Ihr persönliches Sparverhalten? Werden Sie in Zukunft mehr Geld ausgeben?

Also gerade die Millionenbeträge werde ich nicht mehr zum Sparen verwenden. Nein, im Ernst: Das hat auf mein Sparverhalten überhaupt keinen Einfluss. Weil ich mein Geld nicht auf dem Sparkonto anlege.

Bei Negativzinsen gewinnen Aktien und Investmentfonds sowie Sachwerte wie Immobilien, Gold und andere Edelmetalle an Attraktivität. Planen Sie in näherer Zukunft Neuanschaffungen in diesem Bereich?

Ja, das habe ich schon und ist auch mein weiterer Plan.

Manche Finanzexperten wie Max Otte, Marc Friedrich sowie die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht raten Sparern, ihr gesamtes Vermögen vom Konto abzuheben und in den Sparstrumpf beziehungsweise in den Banktresor zu packen. Eine gute Idee?

Das ist auch Quatsch, da es ja genug andere sinnvolle Anlagestrategien gibt.

Spielen wir eine Runde Kristallkugel: Wie geht es weiter mit den Zinsen? Glauben Sie, dass die in absehbarer Zukunft steigen werden? Wenn ja wann?

In den nächsten zwei bis vier Jahren rechne ich nicht damit, dass die Zinsen steigen. Ab dann wird das ein stetiger Prozess.

 

Gut gelaunte Lena P., 34, Projektmanagerin Online-Medien

Ist Ihnen die Skatbank ein Begriff?

Die hat doch als erste deutsche Bank die Negativzinsen eingeführt, oder?

Genau. Sie sind die Einzige, die das wußte. Was halten Sie von Negativzinsen?

Das muss nicht sein, das ist gehupft wie gesprungen. Das Geld, das auf dem Tagesgeldkonto liegt, verliert so oder so jeden Tag an Wert. Deswegen haben wir uns letzte Woche ein Haus gekauft. Sonst liegt das Geld doch eh brach.

Glauben Sie, dass andere Banken nachziehen werden?

Nein, das glaube ich nicht. Ich hoffe auf jeden Fall, dass sie es nicht tun würden. Und selbst wenn – den Normalverbraucher, der keine Millionen auf dem Konto hat, betraf das bisher nicht.

Bei Negativzinsen gewinnen Aktien und Investmentfonds sowie Sachwerte wie Immobilien, Gold und andere Edelmetalle an Attraktivität. Planen Sie in näherer Zukunft Neuanschaffungen in diesem Bereich?

Das haben wir durch ein neues Eigenheim ja gerade erst gemacht.

Manche Finanzexperten wie Max Otte, Marc Friedrich sowie die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht raten Sparern, ihr gesamtes Vermögen vom Konto abzuheben und in den Sparstrumpf bzw. in den Banktresor zu packen. Eine gute Idee?

Ich persönlich würde mein Geld nicht unter meinem Kopfkissen lagern. Dafür gibt es viel zu viele gute alternative Investmentmöglichkeiten. Ich würde auch im Bezug auf die Inflation eher versuchen das Geld auszugeben, denn: was man hat, das hat man.

Spielen wir eine Runde Kristallkugel: Wie geht es weiter mit den Zinsen? Glauben Sie, dass die in absehbarer Zukunft steigen werden? Wenn ja, wann?

Ich glaube, auch ohne ein Fachmann zu sein, dass sich das im Verlauf der nächsten zehn Jahre bei ungefähr 5 Prozent einpendeln wird.

 

Der Praktikant von DAS INVESTMENT Kaspar Berger mit dem Gesprächspartner Gerald F., 69, Renter, der früher als Angestellter in Verwaltung tätig war

Ist Ihnen die Skatbank ein Begriff?

Eine Bank heißt so? Nein, die sagt mir nichts.

Was halten Sie von Negativzinsen, also Strafgebühren aufs gesparte Vermögen, für Privatanleger?

Wer kann denn das gut heißen? Es kann doch eigentlich keinen Normalverbraucher geben, der so etwas befürwortet. Da hole ich das Geld lieber von der Bank und lege es mir unter das Kopfkissen.

Glauben Sie, dass andere Banken nachziehen werden?

Ich kann es mir nicht vorstellen, weil die Banken ja auch von Geldanlagen leben.

Welche Konsequenzen hat die Einführung der Negativzinsen für Ihr persönliches Sparverhalten? Werden Sie in Zukunft mehr Geld ausgeben?

Mich persönlich betrifft das nicht, ich habe da nicht so viel zum Sparen.

Bei Negativzinsen gewinnen Aktien und Investmentfonds sowie Sachwerte wie Immobilien, Gold und andere Edelmetalle an Attraktivität. Planen Sie in näherer Zukunft Neuanschaffungen in diesem Bereich?

Nein, natürlich nicht. Das hängt natürlich auch immer mit dem Alter und der familiären Situation zusammen.

Manche Finanzexperten wie Max Otte, Marc Friedrich sowie die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht raten Sparern, ihr gesamtes Vermögen vom Konto abzuheben und in den Sparstrumpf beziehungsweise in den Banktresor zu packen. Eine gute Idee?

Ja, das ist genau meine Meinung. Ich habe vor einigen Jahren eine etwas Geld mit ordentlichen Zinsen angelegt. Wenn das dann in einem Jahr ausläuft, werde ich das auf jeden Fall vom Konto nehmen.

Spielen wir eine Runde Kristallkugel: Wie geht es weiter mit den Zinsen? Glauben Sie, dass die in absehbarer Zukunft steigen werden? Wenn ja, wann?

Ich glaube, so wie das momentan aussieht, wird dieses Zinsniveau noch länger anhalten, schon weil die ganzen Euro-Länder so schlecht da stehen. Die bekommen alle Geld und der Leittragende ist am Ende der Sparer. Ich gehe davon aus, dass das erst einmal so bleibt.

 

Sibylle C., 47, Angestellte

Ist Ihnen die Skatbank ein Begriff?

Nein. Das sagt mir überhaupt nichts.

Was halten Sie von Negativzinsen, also Strafgebühren aufs gesparte Vermögen, für Privatanleger?

Klingt erst einmal ungünstig und ungewöhnlich. Scheint nicht sehr profitabel.

Glauben Sie, dass andere Banken nachziehen werden?

Nein, weil die Kunden das Geld ansonsten anderweitig anlegen würden.

Welche Konsequenzen hat die Einführung der Negativzinsen für Ihr persönliches Sparverhalten? Werden Sie in Zukunft mehr Geld ausgeben?

Nein, aber anders sparen.

Bei Negativzinsen gewinnen Aktien und Investmentfonds sowie Sachwerte wie Immobilien, Gold und andere Edelmetalle an Attraktivität. Planen Sie in näherer Zukunft Neuanschaffungen in diesem Bereich?

Vielleicht im Bereich der Immobilien.

Manche Finanzexperten wie Max Otte, Marc Friedrich sowie die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht raten Sparern, ihr gesamtes Vermögen vom Konto abzuheben und in den Sparstrumpf beziehungsweise in den Banktresor zu packen. Eine gute Idee?

Nein, da gibt es mit Sicherheit bessere Anlagemöglichkeiten.

Spielen wir eine Runde Kristallkugel: Wie geht es weiter mit den Zinsen? Glauben Sie, dass die in absehbarer Zukunft steigen werden? Wenn ja wann?

Nein, ich denke die Tendenz für die nächsten Jahre bleibt vorerst negativ. Was danach kommt kann ich nur sehr schwer sagen.

 

Von: Sanja Sever-Silajdzic und Kaspar Berger

Quelle: DAS INVESTMENT.

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