Managersichten SJB Substanz: Pictet Eastern Europe WKN 694224

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Herr Hugo Bain ist Fondsmanager des Pictet Eastern Europe

  Dass 1. Quartal und der Start in das neue Jahr erwiesen sich als sehr schwierig für Aktien aus Osteuropa. Im Mittelpunkt standen die Ereignisse in der Ukraine und die anschliessende Annexion der Krim. Die Folge war ein aggressiver Verkauf russischer Aktien im Quartal. Auch beim Rubel kam es zu umfangreichen erkäufen.Inzwischen wird er jedoch auf höherem Niveau gehandelt als vor Ausbruch der Krim-Krise. Ungeachtet der Empörung im Ausland über dieEreignisse auf der Krim finden diese in Russland breite Unterstützung, und Putins Zustimmungswerte waren selten so hoch.

In unserem Basisszenario gehen wir von einer „zähen“ Deeskalation sowie davon aus, dass Russland auch weiter Druck auf die Ukraine ausüben wird, damit diese den Regionen mehr Autonomie zugesteht. Eine ähnlicheSituation im Osten der Ukraine wie auf der Krim ist aber wohl nicht im Interesse Russlands. In der Türkei beobachteten wir die politischen Ereignisse im letzten Quartal genau. So setzte sich der erhitzte Widerstreit zwischen den Erdogan- und Gülen-Anhängern in der AKP im Vorfeld der Kommunalwahlen fort und gab Anlegern in der Türkei weiter Anlass zur Sorge.

Aus den am Ende des Quartals abgehaltenen Kommunalwahlen ging die AKP jedoch erneut als stärkste Partei hervor. Das von den Anlegern eingepreiste politische Risiko wird deshalb unseres Erachtens nachlassen. Performanceanalyse Der Fonds blieb im Quartal hinter seiner Benchmark zurück. Hauptsächlich verantwortlich hierfür war die Krise in Russland. Aus Sicht der AssetAllokation blieben wir in Russland zu Quartalsbeginn und auch noch bei Ausbruch der Krise übergewichtet. Was die Titelauswahl in Russland angeht, so waren wir weiter im lokalen Segment des Aktienmarktes investiert, während die Benchmark auch einige an der Londoner Börse notierte GDR-Papiere enthielt. Im Quartal kam es erneut zu einer Ausweitung der Spreads zwischen den lokalen Aktienmarktsegmenten und den GDRPapieren, was zum einen mit der Abwertung des Rubel und zum anderen damit zu tun hatte, dass Anleger die in London notierten Titel für die „sichereren“ Anlagen hielten. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass sich die Spreads bis zum Jahresende und der Einführung von Euroclear wieder auf einen Stand unweit von null verengen werden. Hinzu kommt, dass sich die Zwangsverkäufe bzw. die Shorting-Aktivitäten am russischen Aktienmarkt während der Krise überproportional stark auf einige der weniger liquiden Mid Caps am Markt ausgewirkt haben. Letztere sind der Binnenwirtschaft stärker ausgesetzt als Exporteure, sodass einige Mid Caps eine sehr deutliche Korrektur erfahren haben. Globaltrans, Aeroflot und LSR sind im Fonds übergewichtet und haben sich im Quartal sehr schwach entwickelt. Bei ihnen handelt es sich aus unserer Sicht auch weiter um fundamental sehr solide Unternehmen mit inzwischen noch attraktiveren Bewertungen. Portfolio-Aktivität -Über- und Untergewichtungen. Unser Engagement in der Türkei haben wir zum Quartalsende hin verstärkt. Dank der grösseren politischen Visibilität und der Wahrscheinlichkeit eines Inflationsrückgangs in der Türkei im zweiten Halbjahr glauben wir, dass die Renditen türkischer Anleihen auch weiter fallen können. Hiermit geht in der Regel eine gute Performance türkischer Finanztitel einher.

In Russland nutzten wir die Marktschwäche, um eine neue Position in den Fonds aufzunehmen: Mail.Ru. Hierbei handelt es sich um eine der wenigen börsennotierten Internetaktien in Russland. Trotz der erheblichen Rally bei Internetaktien in anderen Schwellenländern wird Mail.Ru aktuell unterhalb seines Schlusskurses am Tag des Börsendebüts vor einigen Jahren gehandelt, obwohl es seitdem erhebliche Dividenden ausgeschüttet hat. Das Tempo der Smartphone-Durchdringung in Russland schätzen wir für die kommenden Jahre sehr positiv ein und glauben, dass Mail.Ru eine der werthaltigsten Internetaktien in den Schwellenländern ist.

Marktaussichten:

Damit Russland in nächster Zeit eine gute Performance erzielen kann, muss sich die Lage in der Ukraine weiter entspannen. Die Wahlen im Mai dürften dazu beitragen und hoffentlich helfen, die Kommunikationskanäle zwischen Kiew und Moskau zu öffnen. Ausserdem steht Russland weiter unter dem Einfluss des globalen Risikoappetits und des breiteren Risikoappetits der Anleger im Hinblick auf die Schwellenländer. Doch angesichts so vieler unterbewerteter Unternehmen sind wir nach wie vor davon überzeugt, dass das Potenzial für eine Neubewertung staatlicher Unternehmen und des Gesamtmarkts nach dem 25. Mai sehr hoch ist, wenn unser Basisszenario zutrifft. Bezüglich des türkischen Marktes sind wir zuversichtlicher gestimmt, als dies seit Monaten der Fall war. Konjunkturrisiken bleiben, aber sollte die politische Stabilität nach den Wahlen wiederhergestellt werden, werden wir möglicherweise unsere Gewichtung des Marktes weiter verstärken.

Portfoliostrategie:

Da wir als Anleger langfristig und wertorientiert vorgehen, sind wir davon überzeugt, dass der russische Markt einige der attraktivsten Chancen bietet. Deshalb bleibt Russland im Fonds übergewichtet. Der Fonds ist in der Türkei neutral und in den CEE3-Ländern (Tschechien, Ungarn und Polen) untergewichtet. In Russland sind die Konsum– und Industriesektoren übergewichtet.

 

Siehe auch

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Die globalen Aktienmärkte setzten im März ihren Anstieg ungebremst fort und notieren im laufenden Jahr bereits zweistellig im Plus. Die starke Wirtschaftsentwicklung in den USA und ein unterstützendes monetäres Umfeld liefern den entsprechenden Rückenwind. In diesem sehr positiven Marktumfeld profitierte auch der flexible Mischfonds  I-AM GreenStars Opportunities RZ (T) (WKN A2DXNJ, ISIN AT0000A1YH31) und legte im …

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