Managersichten SJB Surplus: Bellevue Funds – BB Adamant Digital Health (WKN A2JJBD) – April 2021

Stefan Blum, FondsManager des BB Adamant – Digital Health

Im Berichtsmonat April verzeichnete der Bellevue Funds – BB Adamant Digital Health B EUR (WKN A2JJBD, LU1811048138) eine positive Performance von +4,9 Prozent und kompensierte die Kursschwäche des Vormonats. Der Fonds lag deutlich vor dem breiten Gesundheitsmarkt (MSCI World Healthcare Net +3,8%) und konnte auch den US-Technologiesektor (Nasdaq 100 +5,9%) sowie den Russell 2000 Index der kleinkapitalisierten US-Unternehmen (+2,1%) übertreffen. Im aktuellen Monatsreport berichtet FondsManager Stefan Blum über die neuesten Markttrends in Zusammenhang mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens und analysiert die Geschäftsentwicklung ausgewählter Positionen des in der FondsStrategie SJB Surplus enthaltenen Fonds.

Marktrückblick

Im Berichtsmonat April verzeichnete der BB Adamant Digital Health (+7.5%) eine positive Performance und kompensierte die Kursschwäche des Vormonats. Der Fonds lag deutlich vor dem breiten Gesundheitsmarkt (MSCI World Healthcare Net +3.8%) und konnte auch den US-Technologiesektor (Nasdaq 100 +5.9%) sowie den Russell 2000 Index der kleinkapitalisierten US-Unternehmen (+2.1%) übertreffen. Die Investoren fokussierten sich im April wieder auf Qualitäts- und Wachstumsaktien, nachdem zu Jahresbeginn Value- und zyklische Aktien bevorzugt  wurden. Wir erwarten, dass die Investorenpräferenzen weiterhin wechselhaft bleiben und die höhere Volatilität anhält. Allerdings gehen wir davon aus, dass im Jahresverlauf Unternehmensergebnisse und strategische Massnahmen die Aktienperformance massgeblich bestimmen werden.

Viele Digital Health-Unternehmen haben ihre Erstquartalsberichte veröffentlicht und es stimmt uns besonders positiv, dass die Quartalsberichterstattung und die Geschäftsaussichten der Unternehmen ausserordentlich positiv ausgefallen sind. Gleichzeitig haben sich die Erwartungen der Investoren, die teilweise etwas zu euphorisch waren, wieder an realistische, erreichbare Ziele angenähert. Im beschriebenen Marktumfeld und in Kombination mit den guten Geschäftsergebnissen überrascht es nicht, dass im laufenden Monat 40 Portfoliounternehmen mit einer positiven Performance schlossen. Die Unternehmen Shockwave (+25.5%), Nevro (+23.9%), Health Catalyst (+23.8%), Ambu (+20.0%), Globus Medical (+16.4%), Inspire Medical (+14.4%), Insulet (+13.1%) und Penumbra (+13.1%) haben dank positiven Unternehmensnachrichten positiv zur Portfolioperformance beigetragen. Ausserdem hat unsere Portfoliobeteiligung Nuance (+21.8%) ein Übernahmeangebot von Microsoft erhalten, die ihre Kompetenz im Bereich der natürlichen Sprachverarbeitung verstärken möchte. Die Portfolioperformance wurde belastet durch TransMedics (-32.4% – restriktive Zulassung des «Organ Care Systems» erwartet), iRhythm (-43.9% – Kürzung der Kostenrückerstattung bestätigt) und Pacific Biosciences (-10.4% – Ergebnisse konnten Investorenerwartungen nicht erfüllen). Die Aktienkurse der Telemedizinunternehmen Amwell (-11.4%), Teladoc Health (-5.2%) und Ping An Healthcare Technology (-6.6%) schlossen erneut tiefer. Trotz guter Quartalsergebnisse sind viele Investoren noch nicht bereit, den Fokus weg von Nutzer- und Besucherzahlen hin zu höherwertigen Behandlungsdienstleistungen zu richten.

Im April beteiligten wir uns an zwei erfolgreichen Börsengängen. Privia Health (+57.9%) ist ein Gesundheitsdienstleister, der die administrativen Aufgaben von Arztpraxen mit Hilfe seiner cloudbasierten Technologie übernimmt und den Wechsel zu wertbasierten Gesundheitsdienstleistungen («value-based care») ermöglicht. Neuropace (+42.1%) entwickelte den ersten und einzigen responsiven Neurostimulator («Hirnschrittmacher») zur Behandlung medikamentös nicht einstellbarer epileptischer Anfälle. Dank der Möglichkeit der kontinuierlichen Messung und Speicherung elektrischer Hirnströme, kann Neuropace seine Neurostimulatoren basierend auf intelligenten Algorithmen individuell auf die Patienten anpassen. Alle Werte USD / B-Anteile.

Positionierung & Ausblick

Kurzfristige Aktienmarktschwankungen, vor allem in Abhängigkeit der Verfügbarkeit und Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe, sowie kurzfristige taktische Verschiebungen der Investitionsflüsse (Sektorrotation) schliessen wir nicht aus. Wir sind jedoch der Meinung, dass ein sehr selektiv zusammengestelltes Portfolio schnell wachsender, transformativer und disruptiver Unternehmen, welche die Gesundheitsversorgung mit digitalen Technologien verbessern und kostengünstiger machen, kurzfristige Börsentrends schnell überwinden kann. Darüber hinaus kann das Digital-Health-Portfolio, das gegenwärtig ein erwartetes mehrjähriges Umsatzwachstum von rund 30% mit guter Visibilität aufweist, sehr schnell in ein neues Bewertungsniveau wachsen. Die gestiegene Akzeptanz digitaler Lösungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise vermochte dem Digital-Health-Investment-Case einen zusätzlichen  Wachstumsschub zu verleihen. Ausserdem rechnen wir 2021 mit einer deutlichen Beschleunigung der M&A-Aktivitäten. Die hohe Wachstumsdynamik und die nichtzyklische Nachfrage verhelfen dem Digital-Health-Sektor auch in diesem Geschäftsjahr zu einer exzellenten Ausgangslage für eine erfreuliche Wertentwicklung. Dank disruptiven Technologien wie beispielsweise Sensoren, Konnektivität oder Cloud-Computing bringen Unternehmen heute neue oder verbesserte Produkte und Dienstleistungen auf den Markt. Dies mit positivem Effekt auf die Behandlungsqualität und Gesamtkosten. Digital Health ist stärker reguliert, dies schafft  Eintrittsbarrieren für potenzielle Konkurrenten, macht das Technologierisiko berechenbarer und gibt dem Fonds eine klare Charakteristik. Der Fonds strebt ein deutlich zweistelliges jährliches Umsatzwachstum an, dies aggregiert über alle Portfoliounternehmen. Risikokapitalgeber haben in den vergangenen zehn Jahren rund USD 54 Mrd. in 2900 private Digital-Health-Unternehmen investiert, daher rechnen wir über die nächsten Jahre mit zahlreichen attraktiven Börsengängen – ein weiterer Grund für ein Investment in diesen Sektor.

Siehe auch

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