Managersichten SJB Surplus: Bellevue Funds – BB Adamant Digital Health (WKN A2JJBD) – November 2021

Stefan Blum, FondsManager des BB Adamant – Digital Health

SJB | Korschenbroich, 27.12.2021.

Im Berichtsmonat November verzeichnete der Bellevue Funds – BB Adamant Digital Health B EUR (WKN A2JJBD, LU1811048138) eine Korrektur, welche die starke Performance des Vormonats Oktober (+5.0%) deutlich übertraf. Das Minus von 11,1 Prozent ließ auch die Wertentwicklung für das Gesamtjahr ins Negative abrutschen. Das Börsenjahr 2021 erweist sich zum Jahresende damit als sehr herausfordernd. Im aktuellen Monatsreport berichtet FondsManager Stefan Blum über die derzeitige Portfoliostruktur, die neuesten Trends in Zusammenhang mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens und analysiert die Geschäftsentwicklung ausgewählter Positionen des in der FondsStrategie SJB Surplus enthaltenen Fonds.

Marktrückblick

Im Berichtsmonat November verzeichnete der Bellevue Digital Health Fonds (-13.6%) eine Korrektur, welche die starke Performance des Vormonats Oktober (+5.0%) deutlich übertraf. Der globale Aktienmarkt (MSCI World Net -2.2%), der breite Gesundheitsmarkt (MSCI World Healthcare Net -3.6%) und der Russell 2000 Index der kleinkapitalisierten US-Unternehmen (-4.2%) schlossen ebenfalls tiefer, während der US-Technologiesektor (Nasdaq 100 +1.9%) dank der vielen profitablen Mega Caps leicht zulegen konnte.

Das Börsenjahr 2021 erweist sich zum Jahresende als sehr herausfordernd. Einerseits werden die Märkte durch Corona getriebene Wachstumsängste erneut belastet, andererseits drücken das durch die US-Notenbank gestartete Tapering und die damit verbundene Straffung der US-Geldpolitik auf die Stimmung der Anleger. Erschwerend kommt hinzu, dass das nahende Jahresende diese Unsicherheiten noch verstärkt, hüten sich doch viele Anleger vor zusätzlichen Risiken oder entscheiden sich sogar, die Portfoliorisiken zu reduzieren. Zudem verkaufen US-Anleger gegen Jahresende oft Aktien mit negativer Jahresperformance aus steuerlichen Gründen. In diesem Marktumfeld leiden starke Wachstumstitel, die noch nicht profitabel sind, am stärksten.

Die Portfolioperformance litt unter diesem breiten Abgabedruck und so schlossen nur gerade zwei der 50 Portfoliounternehmen mit einer positiven Aktienkursperformance. Neben Burning Rock (+9.7%) und Vocera (+3.1%), konnten noch Ambu Medical (-0.6%), Omnicell (-0.6%) und Masimo dem Abgabedruck standhalten. Die Portfoliounternehmen Accolade (-35.5%), Teladoc Health (-32.3%), Axonics (-25.8%), Globus Medical (-18.9%), Phreesia (-18.2%), Health Catalyst (-17.6%), Inspire Medical (-17.2%), Shockwave Medical (-15.7%), Intuitive Surgical (-10.2%) und Dexcom (-9.7%) belasteten die Portfolioperformance mit insgesamt -7.2%.

Während sich die beschriebenen Jahresendeffekte bald abschwächen sollten, erwarten wir, dass sich die Investoren wieder auf die Fundamentaldaten der Unternehmen konzentrieren werden. Einige Makrofaktoren wie steigende Inputkosten, Herausforderungen in der Lieferkette und Arbeitskräftemangel können sich sogar positiv auf den Geschäftserfolg der Digital-Health-Unternehmen mit ihren effizienzsteigernden Anwendungen auswirken.

Positive Kurstendenzen erwarten wir, wenn die Anleger zum Jahreswechsel die Bewertung des Digital-Health-Sektors neu analysieren. Viele Digital-Health-Unternehmen haben 2021 ihr Geschäft schnell vorangetrieben und ihre Ziele erreicht. Das Bellevue Digital-Health-Portfolio liegt heute auf Basis des V/Umsatz-Multiples am unteren Ende der langfristigen Handelsspanne von 6-10x . So wurde unser Digital-Health-Portfolio am Jahresende 2020 auf Basis der geschätzten Umsatzzahlen 2023 mit einem EV/Umsatz von 8.4x gehandelt, während es knapp ein Jahr später auf Basis der geschätzten Umsatzzahlen 2024 zu einem EV/Umsatz von 6.1x gehandelt wird. Anleger investieren heute somit für den gleichen Geldbetrag in ein Digital-Health-Portfolio, das über 30% mehr Umsatz generiert als noch zu Jahresbeginn.

Positionierung & Ausblick

Kurzfristige Aktienmarktschwankungen, vor allem in Abhängigkeit von Impfraten und Wirksamkeit der Impfstoffe gegen verschiedene Coronavirusvarianten, sowie kurzfristige taktische Verschiebungen der Investitionsflüsse (Sektorrotation) schliessen wir nicht aus. Wir sind jedoch der Meinung, dass ein sehr selektiv zusammengestelltes Portfolio schnell wachsender, transformativer und disruptiver Unternehmen, welche die Gesundheitsversorgung mit digitalen Technologien verbessern und kostengünstiger machen, kurzfristige Börsentrends schnell überwinden kann. Darüber hinaus kann das Digital-Health-Portfolio, das gegenwärtig ein erwartetes mehrjähriges Umsatzwachstum von über 35% mit guter Visibilität aufweist, sehr schnell in ein neues Bewertungsniveau wachsen, was in diesem Jahr deutlich aufgezeigt wird.

Die gestiegene Akzeptanz digitaler Lösungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise vermochte dem Digital-Health-Investment Case einen zusätzlichen Wachstumsschub zu verleihen. Ausserdem rechnen wir mit einer deutlichen Beschleunigung der M&A-Aktivitäten. Die hohe Wachstumsdynamik und die nichtzyklische Nachfrage verhelfen dem Digital-Health-Sektor zu einer exzellenten Ausgangslage für eine erfreuliche Wertentwicklung. Dank disruptiver Technologien wie beispielsweise Sensoren, Konnektivität oder Cloud-Computing bringen Unternehmen heute neue oder verbesserte Produkte und Dienstleistungen auf den Markt. Dies mit positivem Effekt auf Behandlungsqualität und Gesamtkosten. Digital Health ist stärker reguliert, dies schafft Eintrittsbarrieren für potenzielle Konkurrenten, macht das Technologierisiko berechenbarer und gibt dem Fonds eine klare Charakteristik. Risikokapitalgeber haben seit 2011 rund USD 77 Mrd. in 3500 private Digital-Health-Unternehmen investiert, daher rechnen wir über die nächsten Jahre mit zahlreichen attraktiven Börsengängen – ein weiterer und wichtiger Grund für ein Investment in diesen Sektor.

Siehe auch

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