Pressemitteilung Nordea Asset Management: Große Unterschiede bei Finanztiteln

Nordea | Luxembourg, 07.08.2020.

Die Gewinnberichtssaison offenbarte große Unterschiede bei den Finanzergebnissen der Banken. „US-Banken haben im Allgemeinen recht gut abgeschnitten; vor allem das Trading von BNP Paribas war eindrucksvoll. Allerdings haben Société Générale und HSBC eine schwierige Zeit durchlebt“, sagt Sébastien Galy, Senior-Makrostratege bei Nordea Asset Management. Einige Banken, darunter auch Société Générale, haben aus seiner Sicht unter der Struktur der Handelsbücher gelitten, da Unternehmen keine Dividenden auszahlten.

 

Andere Banken, wie die HSBC, waren von zunehmenden Kreditverlusten betroffen. „Ob sie nun auf Eigenkapitalderivate spezialisiert sind, wie die Société Générale, oder ob sie ein stark diversifiziertes Geschäftsfeld haben, wie JPMorgan – die unterschiedlichen Geschäftsausrichtungen der Banken führten zu einer großen Bandbreite von Ergebnissen“, erklärt Galy. „Die Banken profitierten zudem von Derivaten und klaren Trends, wobei Volatilitätsausbrüche in der Regel vorteilhaft für ihre Market-Making-Geschäfte sind. Da die Trends an den Finanzmärkten in den nächsten Monaten immer komplexer werden, verdunkeln sich die Handelsaussichten für den Sektor, worauf mehrere Banken hingewiesen haben.“

Was bedeutet das für Investoren?

„Da die Unterschiede zwischen den Finanzwerten und anderen reifen Sektoren zunehmen dürften, gewinnt die Rolle von Portfoliomanagern und ihren Analysten an Bedeutung. Sie treffen eine bewusste Entscheidung für Länder, Sektoren und bestimmte Banken auf der Basis ihrer Analyse von Produkten, Bilanzen und Richtlinien. Sie suchen zudem den Dialog mit dem Management und fordern es häufig dazu auf, ESG-Themen stärker in den Fokus zu nehmen. In einem komplexer werdenden Umfeld sind umfassende Analysen unabdingbar. Zudem müssen Anleger weiterhin Geduld beweisen, bis sich Value-Aktien durchsetzen werden“, schlussfolgert Galy.

Spannung zwischen den USA und China 

Die Spannungen zwischen den USA und China nehmen angesichts der schlechten Umfrageergebnisse des US-Präsidenten wie erwartet zu. Außenminister Pompeo könnte ähnliche Sanktionen vorschlagen, wie sie Indien gegen China verhängt hat, indem es eine breite Palette chinesischer Apps verbot. Und dies trotz der Gespräche, die Microsoft über den Kauf von TikTok in den USA, Kanada und Australien führt. „Man darf jedoch nicht vergessen, dass die chinesische Regierung die Nutzung vieler westlicher Apps, darunter Facebook, bereits unterbindet und Maßnahmen unternimmt, ausländische Inhalte aus ihrem Netzwerk und ihrer Wirtschaft auszuschließen, obwohl sie gleichzeitig ausländische Investitionen fördert“, erklärt Galy. Potenzielle chinesische Vergeltungsmaßnahmen dürften den US-Softwareherstellern schaden, wobei es schwierig werden könnte, Firmen wie Microsoft zu ersetzen. Ein Nebeneffekt dieser Spannungen sei, dass die Einhaltung des Phase-1-Abkommens wahrscheinlich nachgelassen habe. „Die Spannungen mit China werden immer wieder aufkeimen und nachlassen. Der Markt spiegelt bereits größtenteils die Erwartungen an eine von Demokraten geführte US-Regierung wider, unter denen die Spannungen zwischen den Ländern deutlich zurückgehen dürften, auch wenn der Konflikt bestehen bleibt“, so Galy.

Was bedeutet das für Investoren?

„Obwohl die Spannungen zwischen den USA und China wie erwartet zugenommen haben, halten wir an einem von China angeführten Aufschwung im asiatisch-pazifischen Raum fest, da die Binnennachfrage dort weitaus wichtiger geworden ist, als das in den vergangenen Jahrzehnten der Fall war“, sagt Galy. Der Caixin China Einkaufsmanagerindex sei im Juli besser als erwartet ausgefallen und signalisiere eine leichte Expansion. Zudem sind die hochfrequenten Daten sowie die regionalen Einkaufsmanagerindices im asiatisch-pazifischen Raum aus Sicht des Experten ermutigend. Angesichts der Spannungen mit den USA könne die Chinesische Zentralbank (PBoC) den Märkten in den nächsten Wochen wieder mehr Liquidität zuführen und die monetären Bedingungen lockern. Denn es dürfte einige Monate dauern, um die ergriffenen Maßnahmen der republikanischen US-Regierung rückgängig zu machen. „Diese Spannungen dürften sich positiv auf den Dollar und negativ auf den Euro auswirken, da Investoren in einer Zeit der Risikoaversion dazu neigen, den Dollar zurückzukaufen. Ebenso wichtig ist, dass sich unter solchen Spannungen Investments in China tendenziell reduzieren, was bedeutet, dass weniger eingehende Dollar von der chinesischen Zentralbank verkauft werden, um Euro zu kaufen“, schließt der Senior-Makrostratege.

Über Nordea Asset Management:

Nordea Asset Management (NAM) gehört mit einem verwalteten Vermögen von EUR 223 Mrd.* zur Nordea Gruppe, dem größten Finanzdienstleister in der nordischen Region (verwaltetes Vermögen EUR 311 Mrd.*). NAM bietet europäischen sowie globalen Investoren eine breite Palette von Investmentfonds an. Wir betreuen eine große Anzahl an Kunden und Vertriebspartnern wie Banken, Vermögensverwalter, unabhängige Finanzberater und Versicherungsunternehmen.

Nordea Asset Management unterhält Standorte in Bonn, Brüssel, Kopenhagen, Frankfurt, Helsinki, London, Luxemburg, Madrid, Mailand, New York, Oslo, Paris, Santiago de Chile, Singapur, Stockholm, Wien und Zürich. Nordeas Präsenz vor Ort geht Hand in Hand mit dem Ziel, ansprechbar zu sein und unseren Kunden den besten Service zu bieten.

Der Erfolg von Nordea basiert auf einem nachhaltigen und einzigartigen Multi-Boutique-Ansatz, welcher die Expertise spezialisierter interner Boutiquen mit exklusiven externen Kompetenzen verbindet. Dies erlaubt uns, zum Wohle unserer Kunden ein stabiles Alpha zu generieren. Die Lösungen von NAM erstrecken sich über alle Anlageklassen, von festverzinslichen Anlagen und Aktien bis hin zu Multi-Asset-Lösungen, und über alle Regionen hinweg, sowohl lokal, in Europa als auch in den USA, global und in den Schwellenländern.

*Quelle: Nordea Investment Funds, S.A., 30.06.2020

Ansprechpartner für weitere Informationen:

Jasmin Völlinger, Edelman, +49 (0)69 509 546 385, TeamNordea@edelman.com

Siehe auch

Pressemitteilung DNB Asset Management: Erneuerbare Energien: Rekordaufträge im Bereich der Windenergie

DNB| Luxemburg, 17.04.2024 Die Herausforderungen rund um die Energiewende sind für die Unternehmen aufgrund hoher Zinssätze, regulatorischer Änderungen und schwankender sowie schnell fallender Inputkosten nicht unerheblich. Die langfristigen Wachstumsaussichten in einem schnell wachsenden Markt sind jedoch intakt, und noch nie wurde so viel Geld in saubere Energien investiert. Die Turbulenzen der Energiewende sind somit konjunkturell …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert