FondsAnalyse: SJB FondsPortrait. green benefit Global Impact Fund (WKN A12EXH, ISIN LU1136260384). SRRI-Risikoklasse: 6

Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

 

Wasserstoff, Solarenergie und Elektromobilität – drei große Trends, an denen sich zukunftsorientierte und an Nachhaltigkeitskriterien interessierte Investoren aktuell sehr gerne beteiligen. Umso besser, wenn man alle drei dieser höchst aussichtsreichen Sektoren mit dem Investment in einen einzigen Fonds abdecken kann. Genau dies ist Anlegern mit dem green benefit Global Impact Fund möglich, der im Gesamtjahr 2020 zu den absoluten Top-Performern gehörte und seine Aufwärtsbewegung auch aktuell fortsetzt. FondsManager Manfred Wiegel ist zugleich Gründer der in Fürth ansässigen FondsBoutique green benefit AG und einer der ersten, die massiv in den Wasserstoffsektor investiert haben.

Aktuell ist der mit hohem Medieninteresse aufwartende Bereich ein klarer Schwerpunkt im FondsPortfolio: Rund ein Drittel der Unternehmen im Fonds sind Wasserstoff- und Brennstoffzellenspezialisten. Der verstärkte politische Rückenwind für die Wasserstofftechnologie, die sich zu einem weltweiten Trend entwickelt hat, sorgt für immenses Aufwertungspotenzial in diesem auch unter Nachhaltigkeitsaspekten zentralen Sektor. Die Bundesrepublik Deutschland beabsichtigt, Wasserstoff mit Investitionen von rund neun Milliarden Euro zum Energieträger der Zukunft zu machen. Auch der neue US-Präsident Joe Biden plant die Unterstützung des Wasserstoffsektors und hat einen “Green-Deal” mit Milliardenhilfen angekündigt. Werden die heute geplanten Projekte umgesetzt, wird am Ende mehr als das 30-fache der bisherigen Energieproduktion aus Wasserstoff geleistet werden können. Doch die Wasserstoffherstellung ist nur dann ökologisch, wenn für sie erneuerbare Energien eingesetzt werden, wie Nachhaltigkeitsexperte Wiegel zu Recht betont. Und so kommt man schnell zum zweiten Standbein des an ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien orientierten Fonds, den Unternehmen der Solarbranche. Auch Produzenten von Solarmodulen und Betreiber von Solarparks haben ihren festen Platz im Portfolio des Nachhaltigkeitsfonds, hinzu kommen die Profiteure des verstärkten Trends zur Elektromobilität.

Nach klassischen Bewertungskennzahlen betrachtet, sind die Aktien im Fonds mittlerweile recht teuer, doch auch Umsätze und Gewinne der Unternehmen weisen ein starkes Wachstum auf. Anleger, die überzeugt sind, dass wir erst am Anfang eines längerfristigen Investitionszyklus bei der Wasserstoff-Technologie stehen, investieren auch auf dem bereits ambitionierten Kursniveau in den green benefit Global Impact Fund – P (WKN A12EXH, ISIN LU1136260384). Der am 25. Februar 2015 aufgelegte, weltweit im Bereich “grüner Technologien” anlegende Fonds besitzt keine Benchmark und verwendet den Euro als FondsWährung. Nach einem mehrjährigen “Dornröschenschlaf”, in dem der an Nachhaltigkeitskriterien ausgerichtete Fonds performancemäßig nicht besonders überzeugte, setzte 2020 mit Beginn des Wasserstoff-Hypes eine steile Aufwärtsbewegung ein. Das FondsVolumen ist mittlerweile auf 215,69 Millionen Euro angewachsen, die Fokussierung auf Small und Mid Caps mit besonderen Wachstumschancen zahlt sich aus: Im Gesamtjahr 2020 hat der green benefit Global Impact eine beeindruckende Performance von +176 Prozent in Euro generiert, auch im gerade angelaufenen Handelsjahr 2021 weist der bekennende ESG-Fonds eine attraktive Wertentwicklung von +33,9 Prozent auf. Wie sehen die weiteren Renditeergebnisse des globalen Aktienfonds aus?

FondsEntwicklung. Übersichtlich.

In den rund sechs Jahren seit seiner Auflegung hat der green benefit Global Impact Fund eine Rendite von +23,78 Prozent p.a. in Euro erzielt (Stand: 10. Februar 2021). Eine herausragende Performance, die jährlich über 15 Prozentpunkte besser als diejenige des MSCI World EUR NETR ausfällt, den die SJB für ihre FondsAnalyse als Benchmark ausgewählt hat. Der weltweit diversifizierte Aktienindex kommt im selben Zeitraum auf eine Euro-Rendite von +8,80 Prozent p.a. Mittelfristig liegen der Nachhaltigkeits-Fonds und der MSCI World im Performancevergleich noch weiter auseinander, da sich hier der steile Kursanstieg seit dem Frühjahr 2020 vermehrt auswirkt: Über drei Jahre hat das aktiv gemanagte FondsProdukt eine Rendite von +67,09 Prozent p.a. in Euro zu verzeichnen, während der MSCI World einen Kurszuwachs von +13,67 Prozent jährlich erwirtschaften konnte. Im letzten Einjahreszeitraum schlägt dann die Kursrally der Wasserstoffaktien voll durch: Mit einem Plus von sage und schreibe +216,28 Prozent beträgt die Euro-Rendite des green benefit Global Impact Fund nahezu das Dreißigfache der +7,50 Prozent, mit der der weltweite MSCI-Vergleichsindex aufwarten kann. Auch wenn eine solch hohe Outperformance kaum zu wiederholen sein dürfte, spricht im direkten Performancevergleich alles für den an ESG-Kriterien orientierten Investmentfonds. Kurzfristig ist die erzielte Mehrrendite “jenseits von Gut und Böse”, doch auch mittel- und langfristig ist das nach nachhaltigen Investmentkriterien zusammengestellte Portfolio klar im Vorteil und wartet mit einem zweistelligen Renditevorsprung auf. Der Fokus auf die wachstumsstärksten Titel aus dem Bereich der grünen Technologie macht den aktiv gemanagten Fonds zum Gesamtsieger im Performancevergleich – mit welchen Volatilitätswerten wird diese ausgezeichnete Renditeleistung erzielt?

Der green benefit Global Impact Fund generiert seine hervorragenden Renditeergebnisse mit einer merklich höheren Schwankungsneigung als der breite weltweite Aktienmarkt – eine Feststellung, die nicht sehr überrascht. Seit Auflage im Februar 2015 fielen die Kursschwankungen des Nachhaltigkeits-Fonds mit 29,76 Prozent durchweg ambitionierter aus als diejenigen des MSCI World EUR NETR, der mit einer annualisierten Volatilität von 13,86 Prozent aufwartet. Auch über drei Jahre liegt die „Vola“ des Fonds mit 35,90 Prozent klar oberhalb der Schwankungsintensität der MSCI-Benchmark von 14,14 Prozent. Für zwölf Monate sind die Schwankungen des ESG-Fonds gleichsam ausgeprägter: Hier wartet das Investmentprodukt mit einer Volatilität von 46,58 Prozent versus 19,59 Prozent beim MSCI-Referenzindex auf. Eine gut doppelt so hohe Volatilität bei einer um das Vielfache höheren Rendite – risikobewusste FondsInvestoren dürften wissen, wem sie hier den Vorzug geben würden. Klar ist, dass aufgrund der Fokussierung auf stark spezialisierte, relativ marktenge Nachhaltigkeitsaktien eine stärkere Schwankungsneigung in Kauf genommen werden muss, die sich auch einmal in kräftigeren Kursrücksetzern äußern kann. Insgesamt ist die spürbar erhöhte Volatilität die hohe Outperformance allemal wert, weshalb das Rendite-Risiko-Profil des green benefit-Fonds als attraktiv zu gelten hat. Wie sieht die Strategie von FondsManager Wiegel im Detail aus?

FondsStrategie. Entschlüsselt.

Der green benefit Global Impact Fund hat sich die Erwirtschaftung eines möglichst überdurchschnittlichen Wertzuwachses durch die Investition auf den globalen Aktienmärkten zum Anlageziel gesetzt. Bei der Auswahl der Investments werden ökologische, soziale und ethische Gesichtspunkte besonders berücksichtigt. Das Anlageuniversum von FondsManager Manfred Wiegel setzt sich grundsätzlich aus zehn verschiedenen Sektoren zusammen. Besondere Berücksichtigung im Zuge der Portfoliokonstruktion erhalten die Bereiche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie, Erneuerbare Energien (Solar, Wind) sowie Elektromobilität und Batterien. Ebenfalls im Fokus des Nachhaltigkeits-Fonds stehen Unternehmen aus den Sektoren Energieeffizienz, Trinkwasseraufbereitung und Bionahrungsmittel. Weitere wichtige Sektoren sind für Marktstratege Wiegel Gesundheit und Bildung, Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft sowie Umweltfreundliche Produkte. Positionen im Bereich Green Building bzw. Smart Cities runden die Portfoliozusammensetzung ab. Die Titelselektion von FondsManager Wiegel erfolgt auf Basis eines festgelegten Investmentprozesses, der die in Frage kommenden Unternehmen aktiv identifiziert und Aktien nach eigenem Ermessen auswählt. Am Beginn der Portfoliokonstruktion steht die Identifikation von Nachhaltigkeitssektoren, die einen positiven Impact nach Maßgabe der ESG-Kriterien erzielen. Beispiele hierfür sind Klimaschutz, CO2-Reduktion oder Ressourcenschonung. Gleichzeitig wird durch das parallele Screening nach negativen Kriterien eine Vermeidung von negativem Impact angestrebt. Auf Basis der Ergebnisse dieser Untersuchung erfolgt die Zusammensetzung des Portfolios, das auf eine mittel- bis langfristige Haltedauer ausgerichtet ist und seine Schwerpunkte im Bereich der Small und Mid Caps besitzt. Im Rahmen seines Growth-Ansatzes favorisiert FondsManager Wiegel Wachstumswerte und führt ein auf fundamentalen Kennzahlen basiertes Bottom-up-Stockpicking durch. Am Ende des Analyseprozesses steht ein konzentriertes Portfolio aus 25 bis 35 Unternehmen, die sich im Nachhaltigkeits-Ranking durchgesetzt haben. Wie ist das FondsPortfolio im Detail zusammengesetzt?

In der Länderallokation des green benefit Global Impact Fund liegen die USA mit einem Anteil von 28,0 Prozent am FondsVermögen auf Platz eins. Dahinter ist Deutschland platziert, wo 17,0 Prozent des FondsVolumens investiert sind. Auf Platz drei der Ländergewichtung befindet sich China mit einem Anteil von 16,0 Prozent. In Kanada sind 14,0 Prozent des FondsVermögens angelegt, nachhaltige Aktien aus Norwegen besitzen einen Anteil von 8,0 Prozent am Portfolio. Schweden steuert 3,0 Prozent der FondsBestände bei, weitere Positionen in Israel (2,0 Prozent), der Schweiz und Großbritannien (jeweils 1,0 Prozent) runden das FondsPortfolio ab. In der Sektorenaufteilung finden sich Aktien aus dem Bereich Wasserstoff und Brennstoffzellen mit 33,0 Prozent des FondsVermögens auf Platz eins, Platz zwei nehmen Titel für Erneuerbare Energien mit 26,4 Prozent ein. Den dritten Platz in der Branchengewichtung des ESG-Fonds belegen Unternehmen für Elektromobilität und Batterien mit 12,2 Prozent. Energieeffizienz ist das zentrale Thema bei 4,6 Prozent der ausgewählten Aktien, Firmen der Trinkwasseraufbereitung nehmen 1,5 Prozent des FondsPortfolios ein. Komplettiert wird die Portfoliostruktur durch Produzenten von Bio-Lebensmitteln mit 0,70 Prozent. Relativ hoch fällt per Anfang Februar die Cashquote des green benefit-Fonds mit 21,6 Prozent aus.

Auf Einzeltitelebene sind für FondsManager Wiegel vor allem Brennstoffzellenproduzenten wie Fuelcell Energy und Ballard Power Systems interessant. Beide Werte finden sich unter den Top 5-Positionen, wobei Fuelcell Energy mit 7,7 Prozent Portfolioanteil derzeit die größte Einzelposition darstellt. Ein Neuzugang unter den Wasserstoff-Werten ist die dänische Everfuel A/S. Nachhaltigkeitsstratege Wiegel hält die Aktie für überaus interessant, da die starke Vernetzung in der nordeuropäischen Region dem Unternehmen hilft, mit seiner breiten Wertschöpfungskette im Wasserstoff-Sektor Infrastruktur-Projekte massiv nach vorne zu bringen. Everfuel sieht er in einer Pole-Position für das erwartete Wachstum und die Expansion von Wasserstoff als Hauptenergieträger in Dänemark. Weitere wichtige Einzeltitel im Depot sind die norwegische Nel (Wasserstoffherstellung und Tankstellenausrüstung) sowie Hexagon Composites, die Hochdruckbehälter als Wasserstoffspeicher herstellen und zuletzt ihre Tochter Hexagon Purus per Börsengang abgespalten haben. Aus dem Solarsektor, für den 2021 mit Rekordneuinstallationen weltweit gerechnet wird, hat FondsManager Wiegel mit der US-amerikanischen Sunpower Corp und der chinesischen JinkoSolar gleich zwei Titel unter den Top 5, die neben der Produktion von Solarzellen auch den Betrieb von Solarparks abdecken. An deutschen Aktien befinden sich als Profiteure der zunehmenden Elektromobilität die beiden Batteriehersteller Akasol und Voltabox im FondsPortfolio.

Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

SJB Fazit. green benefit Global Impact Fund.

Wer ein auf die drei Megatrends Wasserstoffaktien, Solarenergie und Elektromobilität fokussiertes, zugleich an ESG-Kriterien ausgerichtetes FondsProdukt mit attraktiver Wertentwicklung sucht, kommt an dem green benefit Global Impact Fund nicht vorbei. Nachhaltigkeitsexperte Manfred Wiegel hat auf Basis seiner Bottom-up-Analysen ein aussichtsreiches Portfolio an Wachstumswerten zusammengestellt, die zugleich besonderen ökologischen, ethischen und sozialen Ansprüchen genügen. Auch wenn eine Fortsetzung des steilen Kursanstiegs des Vorjahres nicht erwartet werden kann, finden risikobewusste Investoren, die sich dem neuen Trend des Impact Investing verschreiben wollen, hier ein “grünes” Produkt mit nachhaltigem Aufwärtspotenzial.

 

Siehe auch

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