Das Investment: „Anleger sollten jetzt wirklich auf der Hut sein!“

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Gold steht erneut an einem Scheidepunkt. Doch anders als 2016 sollten die Chancen für das Edelmetall nun besser stehen, meint Stephan Albrech, Vorstand der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung.Die Zeiten am Aktienmarkt werden rauer, wie die letzten drei Monate eindrucksvoll zeigen. Trotzdem rechnen wir mit einem weiteren Schub nach oben, der Dax dürfte dabei das Hoch von 13.600 Punkten überwinden. Kurz danach, so unsere Prognose seit Längerem, wird es ungemütlich, und die Indizes dürften rund 30 Prozent nach unten abtauchen. Zudem bewegen sich Gold und Aktien seit Jahrzehnten unterschiedlich.

So schlägt die Stunde für Gold oft, wenn der Aktienmarkt Verluste verbucht. Keine schlechte Zeit also, um jetzt die Aussichten für Gold zu prüfen.Werfen wir zunächst einen Blick auf die Kursentwicklung des gelben Metalls. Chart 1 zeigt den Kurs des weltgrößten Indexfonds auf Gold (US-Kürzel: GLD) über zehn Jahre, wobei jede Kerze einen Monat darstellt. Klar zu erkennen ist, dass der Fonds seit 2014 um den Bereich von 130 Dollar auf Widerstand stößt, den er 2016 nicht überwinden konnte (rote Linie). Aktuell notiert er erneut knapp unterhalb dieser Zone. Ein nachhaltiger Ausbruch über die rote Linie wäre für den Goldpreis in Dollar sehr vorteilhaft und wird wohl von vielen Goldfans erhofft.

Quelle: stockcharts.com / Stephan Albrech

Aktien oder Gold: Die Entscheidung steht kurz bevor

Ein weiterer unserer Indikatoren zeigt, dass Gold in den Portfolios bald ein stärkeres Gewicht bekommen könnte: die Ratio zwischen dem Aktienmarkt und Gold. Dazu teilen wir den Preis des Aktienmarktes durch den Goldpreis. Steigt die Ratio langfristig, sind Aktien stärker als Gold; fällt die Ratio über längere Zeit, gewinnt Gold an Stärke. Interessant wird es, wenn in dieser Ratio mehrjährige Trendlinien gebrochen werden, denn dann ist ein dauerhafter Trendwechsel wahrscheinlich.

Und genau das scheint aktuell der Fall zu sein, wie der nächste Chart zeigt.

Chart 2: Verhältnis Aktienmarkt zu Goldpreis

Quelle: stockcharts.com / Stephan Albrech

Die fallende rote Linie belegt, dass das Halten von Gold in den Jahren von 2000 bis 2012/13 eine kluge Sache gewesen wäre. In den vergangenen fünf Jahren indes zeigte sich der S&P 500 klar stärker. Doch nun beginnt der Aktienmarkt im Verhältnis zu Gold zu schwächeln: Am rechten Bildrand droht der Bruch des rot gezeichneten Aufwärtstrends. Möglich, dass dieser Ausrutscher wieder korrigiert wird!

Möglich aber auch, dass sich Gold verteuert und/oder der Aktienmarkt fällt und dass für das Edelmetall bald erneut glänzende Zeiten anbrechen. Setzt sich die Ratio klar von der roten Linie nach unten ab, werden wir Gold in den Portfolios übergewichten.

Entscheidend: Die Realzinsen stagnieren weiterhin

Um ein Asset wie Gold, das im Depot keinerlei regelmäßigen Erträge abwirft, zu bewerten, nutzen wir neben der Charttechnik auch fundamentale Größen wie die Zinsen. Die Zinsen der zehnjährigen US-Staatsanleihen haben kürzlich die Marke von drei Prozent geknackt, was breites Echo fand und als negativ für Gold gewertet wurde. Entscheidend sind jedoch nicht die nominalen Renditen, sondern die reale Verzinsung nach Abzug der Inflationsrate.

Nach Daten der Federal Reserve liegt die reale Verzinsung von zehnjährigen Staatsanleihen trotz des nominalen Anstiegs weiterhin unter ein Prozent. Sollte dieser Realzins, wie seit 2013 öfter geschehen, von dort erneut in Richtung null Prozent wandern, dürfte dies Gold den nötigen Schub für mehr Stärke und auch für einen neuen Aufwärtstrend verleihen.

Für Gold-, aber auch Aktienanleger lautet unsere aktuelle Botschaft daher: Seien Sie wachsam!

Autor Stephan Albrech ist Vorstand der Albrech & Cie. Vermögensverwaltung in Köln.

Von: Stephan Albrech
Quelle: Das Investment

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