Das Investment: Blackrock-Studie gibt Einblick in deutsche Finanzpsyche

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Weniger entscheidungssicher, genervt vom Niedrigzins, auf dem Weg ins Internet: Die aktuelle Investor Pulse Studie von Blackrock gibt einen Einblick in die deutsche Finanzpsyche Japan fällt als einziges Land aus dem Rahmen. In allen anderen Staaten, die an der aktuellen Investor Pulse Studie von BlackRock teilgenommen haben, ist die Entscheidungssicherheit in Sachen Geldanlage gesunken.2013 zeigten sich noch 58 Prozent der Befragten zuversichtlich, dass sie richtige Spar- und Anlageentscheidungen treffen. 2015 sank die Quote auf 51 Prozent. In der aktuellen Umfrage sind es nur noch 42 Prozent.

Erhöhte politische Unsicherheit
Als Erklärungsversuche hierfür können die erhöhten politischen Unsicherheiten, aber auch das Niedrigzinsumfeld mit all seinen Auswirkungen, Aktienmärkte auf Rekordhöhen und himmelhohe Immobilienpreise herhalten. Selbst so mancher Anlageprofi weiß nicht mehr so recht, wo er eigentlich investieren soll.

Nicht nur die Entscheidungssicherheit, auch die Stimmung hat sich in Deutschland gegenüber der letzten Umfrage etwas verschlechtert. Lediglich 51 Prozent der Befragten schätzen ihre finanzielle Zukunft als „positiv“ ein.

Beide Trends ziehen sich durch alle Altersstufen. Von den vermögenden Deutschen hingegen und ebenso von den Deutschen, die sich in Gelddingen beraten lassen, blicken deutlich mehr positiv in ihre finanzielle Zukunft.

Risikofaktor steigende Kosten
Als Risikofaktor werden vor allem steigende Kosten gesehen: seien es hohe Lebenshaltungskosten, Ausgaben für die Gesundheit, Energiepreise oder hohe Wohn- und Immobilienkosten.

Die gute wirtschaftliche Lage in Deutschland und die niedrige Arbeitslosigkeit lassen indes andere Risiken verblassen: Jobverlust und die Lage der globalen und der deutschen Wirtschaft werden deutlich seltener als Gefahren genannt und haben gegenüber 2015 weiter an Relevanz verloren.

Ein aktuelles brisantes Thema für die Geldanlage sind die niedrigen Zinsen. Die Deutschen sind nach wie vor keine großen Fans von risikoreicheren Anlagen wie Aktien, sondern halten große Teile ihres Vermögens in Barmitteln. Diese werden kaum noch oder gar nicht mehr verzinst.

Die Lebensversicherung leidet
Auch der ehemalige Altersvorsorgeliebling, die Lebensversicherung, leidet stark unter den Magerzinsen. Und Wohneigentum und damit verbundene Finanzierungen sowie andere Privatkredite, die von der Zinssituation profitieren, halten sich hierzulande in Grenzen.

Da überrascht es nicht, dass 56 Prozent der Deutschen das Niedrigzinsumfeld als negativ betrachten und nur 22 Prozent ihm etwas abgewinnen können.

In Spanien, Italien und Frankreich hingegen, aber auch in Schweden, wo der Leitzins mit minus 0,5 Prozent noch niedriger als in der Eurozone ist, wird das Zinsumfeld eher positiv als negativ für die langfristige private Finanzlage gesehen.

Hilfestellung in Gelddingen wird in Deutschland nach wie vor relativ selten gesucht. Nicht einmal jeder Fünfte (18 Prozent) nutzt zurzeit einen Anlageberater, bei den Jüngeren, den 25- bis 34-Jährigen, sind es immerhin 26 Prozent.

Anlageberater kein Must-have
Das niedrige Interesse mag unter anderem daran liegen, dass bei einigen nicht genügend Kapital oder Sparbereitschaft vorhanden ist. Aber auch bei den vermögenden Deutschen ist der Anlageberater kein Must-have. Gerade einmal 30 Prozent von ihnen lassen sich zurzeit beraten.

Am häufigsten wird von allen der Bankberater zurate gezogen. An zweiter Stelle folgt der unabhängige Finanzberater. Hier liegt die Zufriedenheit der Kunden mit 70 Prozent am höchsten.

Besonders zufrieden zeigen sich alle Beratenen mit der Qualität der Betreuung und damit, dass der Berater die Anlageziele erkennt und darauf eingeht.

Niedrige Zinsen: Wie haben Sie reagiert?

Weniger Zufriedenheit herrscht bei zu zahlenden Gebühren und der Aufklärung über die Auswirkung politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen auf die Anlage. Zu wichtigen Quellen für langfristige Anlageentscheidungen zählt neben dem Gespräch mit dem Berater, mit Freunden und Familie das Internet. 42 Prozent der Befragten suchen hier nach Informationen. Auch in anderen Bereichen rund ums Geld ist das Internet nicht mehr wegzudenken.

Sehr niedrigere Online-Quote
Laut Investor-Pulse-Umfrage nutzen 65 Prozent der Deutschen Online-Banking für ihre üblichen Bankgeschäfte. Das klingt viel, doch hat von den 18 Teilnehmerstaatender Umfrage nur Japan mit 57 Prozent eine noch niedrigere Quote. In Europa liegt sie in Großbritannien, Schweden und den Niederlanden bei über 80 Prozent.

Neben klassischem Online-Banking wird das Netz auch für das Beobachten und Managen von Investments genutzt. Auch hier hinkt Deutschland eher hinterher. 26 Prozent der Deutschen sind wöchentlich online aktiv, weitere 31 Prozent monatlich. Als Vorteile sehen diese Personen vor allem, dass sie ihre Anlagen besser unter Kontrolle haben.

Entweder-oder-Entscheidung?
Die Bereitschaft, tatsächlich online zu investieren, ist jedoch noch nicht so weit verbreitet. 46 Prozent der befragten Deutschen können es sich vorstellen, den Abschluss im Internet zu tätigen. 27 Prozent sind da eher skeptisch, und weitere 27 Prozent sagen, dass sie dies niemals machen würden.

Von den willigen 46 Prozent ist hierzu auch nur ein Viertel ohne Wenn und Aber bereit.

40 Prozent hingegen würden nur zusammen mit einem Berater oder nach vorherigem Beratungsgespräch online investieren. Das heißt: Internet und Berater müssen bei Finanzfragen also keine Entweder-oder-Entscheidung sein, sondern gehen auch gut zusammen.

Von: Sabine Groth
Quelle: Das Investment

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