FondsAnalyse: SJB FondsPortrait. M&G Recovery (WKN 806092, ISIN GB0032139684). SJB-MiFID-Risikoklasse: 5.

Gerd Bennewirtz im Kundenvortrag zum SJB FondsPortrait

SJB | Korschenbroich, 31.01.2010.

teaser_fondsauswahl_150_100Ein Wachstum von 2,0 Prozent prognostizierte der Internationale Währungs fonds der britischen Wirtschaft noch Ende Januar. Doch ein Rückgang des BIPs im vierten Quartal 2010 trübt jetzt den Ausblick ein. Ein Anstieg der Inflation von 3,1 Prozent und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer zum 1. Januar um 250 Basispunkte tun ihr Übriges: Die Unternehmen des Vereinigten Königreichs stehen unter Druck. Ebenso die Regierung. Während der Finanzmarktkrise hat sich ein dramatischer Schuldenberg angehäuft. Er gipfelt 2010 auf 68,1 Prozent des BIPs. Mit 11,5 Prozent war das britische Defizit europaweit eines der höchsten – auf Augenhöhe mit Griechenland. Es herrscht Handlungsbedarf.

Bei prozyklischen Investoren läuten angesichts dieser Wirtschaftsdaten die Alarmglocken. Tom Dobell, FondsManager des am 23. Mai 1969 aufgelegten M&G Recovery, dagegen reagiert gelassen:

„Eine Menge Leute sehen das Glas als halb leer an. Ich dagegen bin recht optimistisch und glaube, dass es für britische Unternehmen viele großartige Möglichkeiten gibt.“ Konträre Meinungen sind die Leidenschaft des studierten Agrarökonoms. Schließlich konzentriert sich der M&G Recovery auf britische Unternehmen, die in Schwierigkeiten geraten sind, jedoch über ein gutes Managementteam mit Sanierungswillen und nötiger Durchsetzungskraft verfügen. Ein antizyklisches Vorgehen, das sich auszahlt.

FondsEntwicklung. Übersichtlich.

In seiner 41-jährigen Geschichte erlebte der M&G Recovery bisher nur drei FondsManager. In der schnelllebigen FondsWelt eine Seltenheit. Von 1969 bis 1988 stand David Tucker am FondsSteuer. Auf ihn folgte Richard Hughes. Und seit dem 31. März 2000 trägt Dobell die FondsVerantwortung. FondsKontinuität ganz im Sinne der Investoren. Allerdings öffnete M&G erst am 29. November 2002 mit einer Euro-Tranche des M&G Recovery die FondsSchleusen zum deutschen Markt. Seit dem liegt der Fonds mit einer Wertentwicklung von durchschnittlich +9,82 Prozent p.a. auf Kurs.

Ende 2002 hieß es: Leinen los. Endlich durchkreuzte der M&G Recovery nach mehr als 33 Jahren nach seiner Jungfernfahrt auch deutsche FondsGewässer. Dabei legte er ein solides Tempo vor. 2003 verlieh ihm seine Aktienauswahl – besonders Werte aus den Bereichen Dienstleistungen, Rohstoffe und Finanzen – Schub auf eine Rendite von 17,29 Prozent. Während Rohstoffe 2004 nach wie vor stark gewichtet waren, wendete sich FondsManager Dobell von Banken ab. Konsumgüter rückten stattdessen in seinen Fokus. So überragte GlaxomoSmithKline zum Jahresende mit 6,3 Prozent das FondsPortfolio. 12 Monate zuvor war der Produzent von Pflegeprodukten lediglich mit 4,1 Prozent gewichtet. Dank angepasstem FondsSchwerpunkt erzielte der M&G Recovery einen Wertzuwachs von 13,14 Prozent. Bis Ende 2007 hielt der Aufwärtstrend des Fonds mit durchschnittlich 18,70 Prozent p.a.

Die Finanzmarktkrise 2008 entzog der FondsIdee allerdings Grund und Boden. Grund: Ohnehin bereits angeschlagenen Unternehmen im FondsPortfolio, musste während des Börsenbebens um ihr Überleben kämpfen. Kredite zwecks Refinanzierung oder zur Finanzierung wichtiger Sanierungsvorhaben waren für sie so gut wie nicht zu bekommen. Liquiditätsklemme. Auch dem M&G Recovery gelang es nicht, sie zu lösen. In der Folge verlor er bis zum Jahresende -44,50 Prozent an Wert. Schmerzlich. Aber FondsManager Dobell antizyklische Reaktion linderte den Schmerz.

Als Aktienkurse im Keller waren, flüchtete Dobell nicht in den Geldmarkt. Er blieb mit dem M&G Recovery investiert. Schnäppchen-Käufe waren angesagt. Kontinuierlich reduzierte der FondsManager die FondsLiquidität von 11,0 Prozent im Oktober 2008 auf 5,9 Prozent Ende 2009. Besonders bei Grundstoffen griff er zu. Lohn für den Mut: Eine Rendite 2009 von +51,95 Prozent. Auch 2010 klingelte die FondsKasse mit einem Gewinn von +20,15 Prozent weiter.

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 FondsStrategie. Entschlüsselt.

Der M&G Recover engagiert sich überwiegend am britischen Aktienmarkt. FondsManager Dobell investiert ausschließlich in so genannte Recovery-Papiere. „Recovery“ bedeutet zu deutsch „Erholung, Belebung“ oder auch „Aufschwung“. FondsZiel ist es, Aktien dann günstig zu kaufen, wenn sie „von einer Säule zum Stiel“ verkümmert sind und zu verkaufen, sobald sich die Relation wieder gedreht hat. Um mit dieser Strategie erfolgreich zu sein, müssen Dobell und sein Team genau hinsehen. „Wir suchen nach unbeliebten Unternehmen mit ehrlichen, hart arbeitenden Managern, guten Strategien und Cash Flows, die das Ergebnis dieser Arbeit widerspiegeln“, so der verheiratete Vater dreier Kinder. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Firmen handeln, die aktuell Restrukturierungen durchlaufen oder in anderen Ausnahmesituationen stecken. Für Dobell „verborgene Werte“. Besuche beim Unternehmen und Gespräche mit der Geschäftsleitung spielen eine ebenso große Rolle wie fundamentale Analysen.

„Es ist sehr einfach was ich tue. Ich bin weder Ökonom noch Buchhalter, sondern ‚Bottom-Up Stock Picker’“, berichtet der FondsManager „Der Einfluss der Allokation auf das Investment ist sehr stark. Sofern die Zusammenstellung des Fonds im Zeitverlauf stimmt, können Erträge deutlich ausfallen.“ Dobell, der privat Bauerhöfe in Essex unterstützt, schätzt es, wenn die Uhren langsamer ticken: „M&G verfolgt einen langfristigen Ansatz, anstatt auf kurzfristige Börsenentwicklungen zu hören. Dieses Prinzip hat sich seit über 40 Jahren bewährt.“

Zwei der Top-10-Titel repräsentieren deutlich Leitlinien des FondsManagements: Langfristigkeit und Unbeliebtheit. Beispiel Tullow Oil. Den Ölkonzern hält der Fonds bereits seit 17 Jahren. Ende 2010 gehört der Titel mit 4,9 Prozent zu den Top-3 im 7,6 Milliarden Euro schweren FondsPortfolio. Beispiel BP, mit 5,7 Prozent größte Einzelposition. „Wir waren bereits vor der Deepwater Horizon-Katastrophe Investoren“, erklärt der FondsVerwalter. „Aber während des Massakers, das Politiker, Anwälte, Hedgefonds-Manager und Medien an dem Unternehmen angerichtet haben, haben wir unseren Anteil verdoppelt.“ Entsprechend rangieren laut aktuellem Monatsbericht vom Dezember 2010 Erdöl und Gas mit 22,1 Prozent an der Spitze der Branchenallokation, gefolgt von Grundstoffen mit einem Anteil von 16,9 Prozent. Die konsequente Antizyklik zeigt Dovell auch an anderer Stelle. So liegt der Anteil der üblicherweise in der britischen Wirtschaft dominierenden Finanzdienstleistungen im FondsPortfolio bei gerade 7,3 Prozent. Aus gutem Grund: „Ich bin erstaunt über die Art, wie britische Banken die durch den Steuerzahler besicherten Garantien ausnutzen“, stellt Dobell klar. „Sie haben sich abscheulich benommen und unserem Land eine Menge Schaden zugefügt.“

SJB Fazit. M&G Recovery.

Gerd Bennewirtz, Geschäftsführer der SJB FondsSkyline OHG

Der M&G Recovery ist kein Herdentier. Mutig und konsequent geht er seine eigenen Wege in einem der wichtigsten Kernmärkte der Welt. Sein antizyklisches Vorgehen verleiht ihm Individualität und ein dauerhaftes FondsManagement Stabilität. Seit über 40 Jahren. Das ist ganz nach dem Geschmack Ihres SJB FondsBeraters.

 

 

 

 

M+G_F1580M&G. Hintergründig.

M&G wurde 1901 als Municipal and General Securities gegründet. Heute gehört die Gesellschaft zur Prudential-Gruppe. Verwaltetes Vermögen in Deutschland: 2,6 Mrd. Euro. Publikumsfonds Deutschland: 61. Zu Umsatz und Gewinn: Keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 1.300. Geschäftsführer: Michael McLintock. Stichtag 31.01.2010.

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Siehe auch

SJB Kurzportrait.

Die SJB FondsSkyline 1989 e.K. aus Korschenbroich bietet Anlegern drei aktiv gemanagte Vermögensverwaltungsstrategien mit offenen Investmentfonds an, die allesamt nach antizyklischen Investmentprinzipien gemanagt werden: SJB Substanz, SJB Surplus und SJB Nachhaltig. Der Ansatz der Antizyklik ist dabei so einfach wie wirkungsvoll. Der Braunbär als erfahrener Jäger dient als Vorbild und zeigt das Prinzip: Er wartet …

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