Pressemitteilung Allianz Global Investors: “Tage der Entscheidung”

teaser_pm-allianz_300_200Allianz | Frankfurt, 03.06.2016.

Im Juni stehen uns Tage der Entscheidung ins Haus, die von erhöhter Relevanz für die Kapitalmärkte sind. Sie speisen sich gleichermaßen aus zwei Hauptrichtungen: der Geld- und der Geo-Politik.

Geldpolitik:
Im neuen Monat tagen sie gleich alle, die vier großen Zentralbanken. Das Hauptaugenmerk dürfte auf der Federal Reserve (Fed) liegen, die zur Monatsmitte über den nächsten Zinsschritt entscheidet. Zuletzt haben sich die Anzeichen einer weiteren Anhebung verdichtet, was hauseigenen Erwartungen entspricht. Am Ende könnte sich die Fed, so expansiv ihre Geldpolitik auch bleibt, falkenhafter erweisen, als dies die Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet. Dies auch, wenngleich die Erwartungen am Markt schon eine 40-Prozent-Wahrscheinlichkeit unterstellen. Für Volatilität ist also gesorgt.

In direkter Abfolge tagen dann die Bank of Japan (BoJ) und die Bank of England (BoE). Der Beweis, dass eine aggressive Verbindung von Geldund Fiskalpolitik wirkt, ist in Japan bisher noch nicht erbracht worden. Umso mehr dürfte die BoJ unter Druck stehen, ihre Handlungsfähigkeit zu belegen. Ihre Bilanzsumme umfasst schon jetzt 77 % des japanischen Bruttoinlandsproduktes (BIP). Damit hat sie ca. ein Drittel aller (!) ausstehenden japanischen Staatsanleihen auf ihren Büchern. Von Zinssenkungen über eine weitere Aufblähung ihrer Bilanz durch Käufe von Staatsanleihen bis hin zu vermehrten Aktienkäufen über ETFStrukturen …, die Möglichkeiten sind breit gefächert. Der Schritt zum Helikoptergeld ist nur ein kurzer.

„Je näher der März 2017 rückt, desto näher rückt die Frage, wie es bei der EZB weitergeht. Sicher ist: In der Summe bleibt die Geldpolitik global expansiv.“

Dahinter dürfte selbst die Europäische Zentralbank (EZB) verblassen. Diese tagt zwar in dem Zentralbank-Reigen zuerst, voraussichtlich jedoch weniger auffällig, da ein Wendemanöver kaum zu erwarten ist. Je näher aber der März 2017 rückt – das bisher angepeilte Ende ihrer quantitativen Maßnahmen –, desto näher rückt auch die Frage, wie es weitergeht. Sicher ist dabei: In der Summe bleibt die Geldpolitik global expansiv.

Geo-Politik:
Nach Verabschiedung des dritten Hilfspakets für Griechenland ist die Eurozone noch nicht in der Ruhephase angekommen. Am 21. Juni verkündet das deutsche Bundesverfassungsgericht sein Urteil zur EZB-Geldpolitik, nachdem der Europäische Gerichtshof diese durch-gewunken hat. Am 26. Juni kommt es zu Parlamentswahlen in Spanien. Wichtiger noch: Am 23. Juni stimmt Großbritannien über seinen Verbleib in der EU ab. Von einem Verbleib in der Europäischen Union ist tendenziell auszugehen, aber es könnte knapp werden.Es sieht nach einem volatilen Monat Juni aus, in dem viele (Investment-)Entscheidungen getroffen werden müssen.

Entscheidungsstärke wünscht Ihnen,
Hans-Jörg Naumer, Global Head of Global Capital Markets & Thematic Research

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