FondsAnalyse: SJB FondsPortrait. Invesco Balanced-Risk Allocation Fund (WKN A0N9Z0, ISIN LU0432616737). SJB-MiFID-Risikoklasse: 5.

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Gerd Bennewirtz, Geschäftsführer der SJB FondsSkyline OHG

SJB | Korschenbroich, 01.04.2011. 

teaser_fondsauswahl_150_100Ein „Balanceakt“ ist eine sensible Situation, die die richtige Mischung aus Konzentration, Anspannung und Risikobereitschaft verlangt. Schließlich sollen in vielen Fällen Dinge ins Gleichgewicht gebracht und gehalten werden, die im Grundsatz voneinander abhängig sind. Zum Beispiel Rendite und Risiko. Gerade die Wirtschafts- und Finanzkrise hätte offen gelegt, dass viele Asset Allokationen das Portfoliorisiko nicht angemessen berücksichtigen. Diese Meinung vertritt die US-FondsGesellschaft Invesco. Und wie sieht die Lösung aus?

„Mit unserem Ansatz streben wir an, Verluste auf der Aktienseite durch Gewinne auf der Rentenseite zu kompensieren.“ Mit dieser prägnanten Aussage bringt das FondsManagement eine der beiden Kernideen des Invesco Balanced-Risk Allocation auf den Punkt.

Das andere Hauptmerkmal des am 1. September 2009 aufgelegten Fonds ist, dass nicht wie üblich die an Assetklassen orientierte Allokation im Vordergrund steht. Vielmehr wird der Fonds aus Risikosicht gemanagt, indem sich die Volatilität des aus Aktien, Anleihen und Rohstoffen gemischten Portfolios die Waage halten soll.

Auf SJB-Anfrage gab die FondsGesellschaft die aktuelle Verteilung der Risikokomponenten per 28. März 2011 bekannt. Aktien tragen 44,5 Prozent, Anleihen 22,1 Prozent und Rohstoffe 33,4 Prozent zum FondsRisiko bei. Ideenlieferant für die nach eigenen Worten „wegweisende Lösung“ des FondsKonzepts ist Scott E. Wolle, Leiter des Invesco Global Asset Allocation Teams. Die Idee scheint aufzugehen. Per 28. März 2011 hat der Fonds seit Auflage auf Eurobasis eine Rendite von +12,32 Prozent p.a. erzielt. Der zusammengesetzte FondsVergleichsindex aus 60,0 Prozent MSCI World und 40,0 Prozent iBoxx Overall +11,95 Prozent p.a.

FondsEntwicklung. Übersichtlich.

Als FondsManager Wolle und sein Team die Idee zur Balanced-Risk Allocation Strategie hatten, waren die Finanzmärkte besonders stark aus dem Gleichgewicht geraten. Am 17. September 2008 ging die amerikanische Investmentbank Lehman Brothers in die Insolvenz. Am 1. Oktober 2008 startete Invesco Premia Plus, die US-Version des Invesco Balanced-Risk Allocation mit gleicher Strategie.

Bis heute hatte die FondsIdee mehrere kritische Marktphasen zu überstehen, in denen sie sich bewähren konnte. Vom „Phantom-Crash“ an der Wallstreet über Griechenland- und Eurokrise bis zu den jüngsten Ereignissen in Japan. Der Invesco Balanced-Risk Allocation ließ sich nicht aus dem Tritt bringen. Entscheidender Maßstab ist die Volatilität. Seit Auflage wich der Fonds per 28. März 2011 rund 5,92 Prozent vom Kursmittelwert ab. Der aus dem Aktienindex MSCI World und dem Anleihenindex iBoxx Overall zusammengesetzte FondsVergleichsindex 7,10 Prozent. Damit konnten FondsInvestoren mit einem geringeren Risiko für ihr Kapital rechnen.

Auch renditetechnisch ist die Strategie besser als der Markt. 2010 legte der Fonds +13,30 Prozent an Wert zu. Im laufenden Jahr per 28. März +0,59 Prozent. Insgesamt reicht es seit FondsAuflage für eine Rendite von +12,32 Prozent p.a. Beim kombinierten FondsVergleichsindex für +11,95 Prozent. Eine Einschränkung gibt es bei diesem Leistungsvergleich. Die eigentliche FondsBenchmark besteht aus 60,0 Prozent MSCI World und 40,0 Prozent JPM Europe Government Bond. Diese Kombination bildet weder die Rohstoffsparte des FondsPortfolios ab, noch sind Staatsanleihen aus Japan, USA oder Kanada berücksichtigt, die fester Bestandteil der strategischen FondsAllokation sind.

Allerdings wird die Ausgewogenheit der Strategie noch einmal im Vergleich zum weltweiten Aktienmarkt deutlich. Der MSCI World All Countries hätte für Investoren im gleichen Zeitraum eine Rendite von +19,27 Prozent p.a. abgeworfen. Allerdings wäre die Volatilität mit 11,91 Prozent knapp doppelt so hoch gewesen, als bei der FondsStrategie des Invesco Balanced-Risk Allocation.

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 FondsStrategie. Entschlüsselt.

„Wir zielen auf den Ausbau eines Portfolios, das in unterschiedlichsten Marktszenarien wie konjunkturellem Aufschwung, Rezession oder Inflation standhalten soll, in dem es sich gut entwickelt und die Auswirkungen von Mindererträgen auf den Fonds begrenzt“, erklärt Wolle. „Bei der Risikoallokation wird zunächst die strategische Allokation auf Basis der Risikogleichgewichtung berechnet. Anschließend wird zusätzlich die taktische Allokation berücksichtigt.“ Dreh- und Angelpunkt des Invesco Balanced-Risk Allocation ist ein „Risiko-Balance-Modell“. Die strategische Allokation basiert auf einem gemischten Portfolio aus Aktien, Anleihen und Rohstoffen. Deren Anteil am Gesamtrisiko soll auf je ein Drittel begrenzt sein. Wertmaßstab dafür ist die Volatilität über ein Jahr.

In der taktischen Asset Allokation spiegelt sich die aktive Managementleistung wider. Für den Aktienteil nutzt FondsManager Wolle ausschließlich derivate Futureoptionen auf Hang Seng Index, Tokyo Stock Price Index, Dow Jones EuroStoxx 50 Index, FTSE 100 Index und Russell 2000 Index. Per 28. März sind rund 30,5 Prozent des FondsVolumens von 62,8 Millionen Euro im Aktienbereich investiert. Der Rohstoffbereich macht 26,0 Prozent aus. Hier besteht das Portfolio nicht aus physischen Beständen, sondern aus Anteilen an Exchange-Traded Commodities (ETC) auf Gold, Kupfer, Rohöl und Agrargüter. Im Anleihenbereich greift das FondsManagement auf Rentenpapiere zurück. Emittenten sind deutsche, britische, kanadische, amerikanische, australische und japanische staatliche Stellen. Zusammen haben Anleihen einen Anteil von 97,0 Prozent am FondsKapital. Die Gesamtallokation aller Assetklassen macht 153,5 Prozent des FondsKapitals aus. D.h. für mehr als die Hälfte des FondsPortfolios nutzt das FondsManagement die Möglichkeit, den Bestand durch Derivate gegen negative Marktentwicklung abzusichern. Diese Maßnahme ist fester Bestandteil der FondsStrategie.

Angesichts des aktuell hohen Anteils an japanischen Anleihen und Aktien im Portfolio von zusammen 35,4 Prozent ist diese strategische Komponente eine Entscheidung mit Weitblick gewesen. „In Bezug auf Japan haben wir im Portfolio keine Änderungen vorgenommen“, bestätigt das FondsManagement auf SJB Anfrage. „Gleichwohl gibt es jedoch Überlegungen, japanische Anleihen in Zukunft komplett aus dem Fonds zu entfernen.“ Diese Überlegungen hätten schon vor der Katastrophe in Japan stattgefunden und würden vor allem mit der hohen Staatsverschuldung zusammen hängen.

SJB Fazit. Invesco Balanced-Risk Allocation Fund.

Gerd Bennewirtz im Kundenvortrag zum SJB FondsPortrait

Die Invesco-Innovation, ein gemischtes Portfolio unter Risikoaspekten zu allokieren, wirkt stabilisierend. Der „Balanceakt“ ist erfolgreich. Im Vergleich zum reinen Aktienengagement kostet dies Rendite, halbiert aber die Volatilität. Der Invesco Balanced-Risk Allocation ist als Beimischung für das Kerninvestment des Privatdepots überdurchschnittlich interessant.

 

 

 

Invesco. Hintergründig.

invescoInvesco Ltd. wurde 1978 in den USA gegründet. Fonds in Deutschland: 112. Verwaltetes Vermögen in Deutschland: 6,0 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn macht die FondsGesellschaft keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 5.500. Geschäftsführer in Deutschland: Karl Georg Bayer, Bernhard Langer, Dr. Jens Langewand, Alexander Lehmann und Christian Puschmann. Stand: 28.02.2011. SJB Abfrage: 29.03.2011.

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Siehe auch

FondsAnalyse: SJB FondsEcho. Magna New Frontiers Fund G EUR (WKN A1W8A6, ISIN IE00BFTW8Z27).

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