Das Investment: Stabilitas-Chef über Konsequenzen der Franken-Aufwertung: „Goldpreis steigt auf 1.800 Dollar“

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 SJB | Korschenbroich, 02.02.2015. Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer bei Stabilitas, über die Auswirkungen der Franken-Freigabe durch die SNB auf den Goldpreis.

DAS INVESTMENT.com: Viele Experten bringen die SNB-Entscheidung, die 2011 eingeführte Bindung des Franken an den Euro aufzugeben, mit der anstehenden EZB-Ratssitzung in Verbindung. Sie auch?

Martin Siegel: Ja. Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EUGH), den Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB zu legitimieren, ist wie ein Todesstoß für die SNB. Denn nach dieser Entscheidung zweifelt wohl niemand mehr daran, dass die EZB am kommenden Donnerstag eine weitere Quantitative-Easing-Runde verkünden wird. Um ihre 2011 festgesetzte Kursuntergrenze beizubehalten, hätte die Schweizer Zentralbank die europäische Gemeinschaftswährung im großen Stil aufkaufen – und nebenbei indirekt die Staatsschulden der Euro-Peripherieländer finanzieren – müssen.

Was bedeutet das für Gold?

Anleger werden sich in Sachwerte wie Aktien oder Immobilien, aber auch in Gold flüchten. Allein am gestrigen Donnerstag ist der Goldpreis bereits um 30 US-Dollar gestiegen. Betrachtet man den Goldpreis auf Euro-Basis, beträgt die Erhöhung sogar 5 Prozent. Ähnliches gilt für Goldminen-Aktien, die seit Jahresanfang bereits um rund 20 Prozent an Wert zunahmen. Mit dem gestrigen Preisanstieg sind das schon 25 Prozent – und das in gerade einmal zwei Wochen.

Allerdings könnte es sich bei diesem Preisanstieg auch um die üblichen Börsenschwankungen nach einem Ereignis handeln. Hat der jüngste Anstieg denn eine langfristige Aussagekraft?

Aber selbstverständlich. Der Goldpreis ist jahrelang gefallen. Nun wird es Zeit, dass das Edelmetall langsam zu seinem fairen Wert findet.

Und dieser wäre?

Derzeit kostet eine Unze Gold 1.200 US-Dollar. Das Potenzial nach oben liegt meiner Meinung nach bei 50 Prozent. Der faire Preis wäre folglich 1.800 Dollar. Es ist wahrscheinlich, dass wir diesen Preis bereits Ende 2015 erreichen.

Von: Svetlana Kerschner

Quelle: DAS INVESTMENT.

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