FondsAnalyse: SJB FondsEcho. DNB Asian Small Cap A EUR (WKN 986071, ISIN LU0067059799) SJB MiFIR-Risikoklasse: 5

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Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

SJB | Korschenbroich, 18.08.2016.

SJB FondsEchoDAX und Dow Jones befinden sich Mitte August in unmittelbarer Nähe zu ihren Jahreshöchstständen und weisen damit ein äußerst ambitioniertes Bewertungsniveau auf, das fundamental nicht mehr zu rechtfertigen ist. In der Konsequenz finden sich nur noch außerhalb der großen Aktienbörsen der Industrieländer attraktive Anlagegelegenheiten; antizyklische Investoren sollten ihr Augenmerk besonders auf die asiatischen Emerging Markets sowie den Bereich der Small Cap-Titel richten. In diesem Segment bewegt sich seit über zwei Jahrzehnten erfolgreich der DNB Asian Small Cap A EUR (WKN 986071, ISIN LU0067059799), der vorzugsweise Unternehmen mit kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung aus den Schwellenländern Asiens erwirbt. Anlageuniversum ist der gesamte asiatisch-pazifische Raum (ex Japan), wobei der besondere Fokus auf den beiden Volkswirtschaften in China sowie Indien liegt. FondsManager Parameswara Krishnan, der gemeinsam mit Abhishek Thepade den Nebenwerte-Fonds verwaltet, sieht die asiatischen Emerging Markets auf einem guten Weg:

Asien habe seit den im Februar 2016 verzeichneten Tiefstständen um rund 20 Prozent zugelegt, so der Marktexperte, womit wieder ein angemessenes, aber noch keinesfalls ausgereiztes Bewertungsniveau erreicht worden sei. Angesichts der in zahlreichen Bereichen alles andere als robusten Ertragslage sei eine gute Titel- sowie Länderauswahl nach wie vor von zentraler Bedeutung. Favorisiert wird von dem DNB-Marktstrategen in erster Linie Indien, das nach den durch den Regierungswechsel angestoßenen Reformen eine gute Bottom-up-Story vorweisen kann und sich als vergleichsweise resistent gegenüber einem globalen Abschwung erweist. Für China äußert sich Krishnan zurückhaltender, da er hier fortgesetzte Probleme im Bankensektor erwartet – allerdings dürfte der Großteil der schlechten Nachricht seiner Auffassung nach bereits in den Kursen berücksichtigt sein.

Der DNB Asian Small Cap wurde am 31. Mai 1995 aufgelegt wurde, besitzt den Euro als Basiswährung und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 185,57 Millionen Euro. Als Benchmark dient der MSCI AC Asia Pacific ex Japan Net, an dessen Länder- und Branchenstruktur die FondsVerwalter im Rahmen ihres aktiven Portfoliomanagements nicht gebunden sind. Mit ihrer individuellen Titelselektion asiatischer Nebenwerte konnte das DNB-FondsManagerduo langfristig ausgezeichnete Ergebnisse erzielen: Seit FondsAuflage generierte der Asien-Fonds eine jährliche Rendite von +10,33 Prozent in Euro, über die letzten zehn Jahre wurde eine Rendite p.a. von +5,24 Prozent erreicht. Auch kurzfristig hat sich das Anlagekonzept bewährt: Im Anlagejahr 2016 wurde bislang ein Plus von +1,06 Prozent auf Eurobasis erwirtschaftet, während die MSCI-Benchmark eine negative Wertentwicklung von -3,92 Prozent zu verzeichnen hatte. Wie stellt sich die erfolgsträchtige Anlagestrategie der DNB-Asienexperten im Detail dar?

FondsStrategie. Fundamentanalyse. Präferiert.

Der DNB Asian Small Cap hat sich einen langfristigen Kapitalzuwachs zum Ziel gesetzt und investiert hierzu in Aktien von Unternehmen aus dem asiatisch-pazifischen Raum (ohne Japan), deren Marktwert unter 200 Millionen US-Dollar liegt. Die Small und Mid Cap-Titel werden vom FondsManagement im Rahmen einer ausgeprägten Bottom-up-Strategie ausgewählt. In ihren Analysen konzentrieren sich die beiden FondsManager Krishnan und Thepade besonders auf die fundamentale Bewertung der Aktien und haben so ein gut diversifiziertes Portfolio von 50 Einzeltiteln zusammengestellt. Prinzipiell werden die Anlageentscheidungen unabhängig von der Benchmark getroffen und die Aktien frei von ihrer Sektorenzugehörigkeit und Indexgewichtung ausgewählt. Schwerpunkt der Analysen sind neben dem aktuellen Bewertungsniveau die künftigen Wachstumsaussichten der Titel. Das DNB-FondsManagerduo erwartet nicht, dass der Brexit – wie anfangs befürchtet – die asiatische Region in Mitleidenschaft ziehen wird. Da die Marktstrategen in China erste Anzeichen einer konjunkturellen Stabilisierung sehen, bilden Aktien aus dem „Reich der Mitte“ neben indischen Titeln die Eckpfeiler des FondsPortfolios. In Australien werden hingegen derzeit keine Beteiligungen gehalten. Wie Krishnan und Thepade berichten, lieferten die Positionen in Indien und China zuletzt gute Beiträge zur Performance, während indonesische Aktien zurückfielen. Auf Einzeltitelebene zeigten sich die indische Yes Bank sowie die Hindustan Petroleum Corp (HPCL) besonders stark, während in China die Aktien des Automobilbauers Geely Holdings überzeugten. Wie ist das Portfolio des DNB-Fonds im Einzelnen zusammengesetzt?

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FondsPortfolio. Indien. Favorisiert.

Klar auf Platz eins der Länderallokation des DNB Asian Small Cap befindet sich Indien mit 44,67 Prozent Portfolioanteil. Knapp zwanzig Prozentpunkte weniger sind in der Volksrepublik China investiert, die es auf einen Anteil von 25,53 Prozent am FondsVermögen bringt. Den dritten Platz in der Ländergewichtung belegt Indonesien, wo 8,50 Prozent des FondsVolumens investiert sind. Dahinter folgen die Philippinen mit 5,76 Prozent, Aktien aus Thailand machen 4,72 Prozent der FondsBestände aus. In Malaysia sind 3,54 Prozent der Anlegergelder investiert, Hong Kong bringt es auf einen Anteil von 2,11 Prozent am FondsVolumen. Kleinere Positionen in Taiwan (2,02 Prozent), den USA (1,88 Prozent) sowie in Südkorea (1,26 Prozent) runden die geographische Zusammensetzung des Fonds ab.

In der Branchenallokation des DNB Asian Small Cap liegen Unternehmen aus dem Sektor der zyklischen Konsumgüter mit 21,13 Prozent Portfolioanteil vorn. Den zweiten Platz in der Branchenstruktur nehmen Industriewerte mit 18,94 Prozent des FondsVermögens ein. Kaum geringer sind Finanzdienstleister im Portfolio des Asien-Fonds gewichtet, die 18,85 Prozent vom FondsVolumen abdecken. Mit 15,83 Prozent vertreten ist in dem DNB-Produkt der Sektor nicht zyklischer Konsumgüter, während Aktien aus dem Gesundheitswesen 11,63 Prozent der FondsBestände repräsentieren. Energiewerte sind mit 4,33 Prozent des FondsVermögens nur unterdurchschnittlich vertreten, hinzu kommen Rohstoffwerte (2,71 Prozent) sowie Telekommunikationstitel (2,55 Prozent). Immobilienaktien (2,32 Prozent) sowie Technologietitel (1,66 Prozent) runden das Nebenwerte-Portfolio ab.

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FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.

Der DNB Asian Small Cap wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse dem MSCI AC Asia Pacific ex Japan Small Cap EUR NETR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt eine deutliche Übereinstimmung. Die Korrelation zwischen Fonds und Referenzindex liegt über drei Jahre bei 0,72, für ein Jahr ist sie mit 0,79 nochmals stärker ausgeprägt. Die Kursentwicklung von DNB-Fonds und gewählter Benchmark vollzieht sich damit weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,52, über ein Jahr steigt sie auf 0,63 an. Damit haben sich mittelfristig 48 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 37 Prozent. Hier zeigt sich, dass das FondsManagerduo Krishnan/Thepade mit seiner individuellen Länder- und Branchenselektion zuletzt geringer von der MSCI-Benchmark abgewichen ist. Dies bestätigt der Tracking Error von 15,16 Prozent über drei Jahre, der sich auf Sicht von zwölf Monaten auf 11,37 Prozent ermäßigt. Wie ist es um die Schwankungsanfälligkeit des Nebenwerte-Portfolios bestellt?

FondsRisiko. Volatilität. Gesteigert.

Der DNB Asian Small Cap weist für drei Jahre eine Volatilität von 23,04 Prozent auf, die merklich oberhalb des Niveaus liegt, das der MSCI AC Asia Pacific ex Japan Small Cap EUR NETR mit 19,70 Prozent zu verzeichnen hat. Über ein Jahr fällt die Schwankungsneigung des aktiv gemanagten Aktienfonds ebenfalls höher als diejenige der passiven Benchmark aus, auch wenn sich der Volatilitätsvorsprung ermäßigt: Hier beträgt die „Vola“ des Fonds 22,95 Prozent, während der Referenzindex eine Schwankungsbreite von 21,68 Prozent aufweist. In beiden Zeithorizonten hat das DNB-Produkt damit stärkere Kursschwankungen als der asiatisch-pazifische Aktienmarkt (ex Japan) für Nebenwerte zu verzeichnen – in der Folge stellt sich das Risikoprofil des Small Cap-Fonds ungünstiger dar. Kommt die Betrachtung der Beta-Werte des Fonds zum selben Ergebnis?

Der DNB Asian Small Cap verzeichnet im letzten Dreijahreszeitraum ein über Marktniveau liegendes Beta, das einen Wert von 1,04 annimmt. Über zwölf Monate stellt sich die Risikokennzahl Beta attraktiver dar und erreicht einen Wert von 0,92 – auf Jahressicht liegen die Wertschwankungen des Portfolios damit niedriger als der marktneutrale Wert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre demonstriert, dass die Phasen einer geringeren Schwankungsanfälligkeit knapp in der Minderheit waren: In 16 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume lag die Risikokennziffer unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte von zutiefst 0,77 an. Dem stehen 20 Zeitspannen gegenüber, in denen sich das DNB-Produkt volatiler präsentierte und es Beta-Werte bis 2,22 in der Spitze zu verzeichnen gab. Als Endresultat der Beta-Analyse ist damit ein im Vergleich zur MSCI-Benchmark erhöhtes Risiko des aktiv gemanagten Nebenwerte-Fonds zu konstatieren – vermag die stärkere Schwankungsfreude durch bessere Renditezahlen ausgeglichen zu werden?

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FondsRendite. Alpha. Positiv.

Erfreulicherweise ja, denn über drei Jahre hat der DNB Asian Small Cap eine kumulierte Wertentwicklung von +64,70 Prozent in Euro aufzuweisen und damit eine attraktive Rendite von +18,08 Prozent p.a. generiert (Stand 08.08.2016). Der MSCI AC Asia Pacific ex Japan Small Cap EUR NETR als von der SJB ausgewählter Vergleichsindex wird deutlich übertroffen: Dieser hat im letzten Dreijahreszeitraum eine Gesamtrendite von +30,31 Prozent in Euro erwirtschaftet, was einem Ergebnis von +9,22 Prozent p.a. entspricht. Die mehr als doppelt so hohe Rendite in der jüngsten Dreijahresperiode beeindruckt, selbst wenn der DNB-Fonds im Renditewettbewerb auf Jahressicht nur Platz zwei belegt: Über ein Jahr fällt die Wertentwicklung des Asien-Fonds mit -7,09 Prozent in Euro negativ aus, während es der MSCI-Referenzindex auf ein Plus von +1,56 Prozent bringt. Die längerfristig erzielte hohe Mehrrendite macht das DNB-Produkt zum Gesamtsieger im Performancevergleich mit der Benchmark – gerade auf Sicht mehrerer Jahre kann das nach Bottom-up-Kriterien zusammengestellte FondsPortfolio seine Stärken ausspielen.

Die erfolgreiche Titelselektion des FondsManagerduos Krishnan/Thepade findet beim Blick auf die Alpha-Werte des Fonds ihre Bestätigung. Über drei Jahre fällt die Renditekennzahl mit 0,73 klar positiv aus, auf Jahressicht befindet sich das Alpha mit -0,68 hingegen im roten Bereich. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der asiatische Aktienfonds mehrheitlich erfolgreicher als die Benchmark agierte. In 23 der letzten 36 Einzelperioden konnte ein positives Alpha bis 2,32 in der Spitze generiert und damit eine Outperformance zum Vergleichsindex geliefert werden. Hinzu kommen 13 Einjahreszeiträume, in denen die Renditekennzahl mit zutiefst -1,30 negativ ausfiel. Insgesamt liegt der DNB-Fonds in der Alpha-Analyse gegenüber der MSCI-Benchmark klar vorn. Die überzeugende Rendite-Risiko-Struktur des Investmentproduktes kommt abschließend in der positiven Information Ratio des Fonds von 0,54 über drei Jahre zum Ausdruck: Die höhere Volatilität wird durch den erzielten Renditevorsprung kompensiert.

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Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

SJB Fazit. DNB Asian Small Cap.

Nebenwerte und asiatische Schwellenländeraktien: Der DNB Asian Small Cap vereint zwei der aussichtsreichsten Sektoren, die für renditesuchende Anleger angesichts der übertriebenen Hausse-Phase an den großen Aktienmärkten noch übrig geblieben sind. Die durch eine ausgeprägte Bottom-up-Strategie erwirtschaftete Mehrrendite zum MSCI Vergleichsindex überzeugt besonders langfristig, der Fokus auf die beiden großen Emerging Markets China und Indien ist gut gewählt. Eine ausgezeichnete Depotbeimischung für antizyklische Investoren!

sjb_blog_dnb_150_80DNB Asset Management. Hintergründig.

Die DNB Asset Management ist am 11. November 2011 aus der Carlson Fund Management Company hervorgegangen, die 1989 als FondsGesellschaft der DNB Nor Gruppe gegründet wurde. Fonds in Deutschland: 28. Verwaltetes Vermögen: 60 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter weltweit: 220. Geschäftsführer: Hans Christian Gjovik. Stand: 31.12.2015. SJB-Abfrage: 11.08.2016.

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Siehe auch

FondsAnalyse: SJB FondsEcho. Columbia Threadneedle European Select (WKN A2N4WU, ISIN LU1868839181)

Auch wenn der Fokus vieler Anleger derzeit auf dem US-Aktienmarkt mit seinen boomenden Technologietiteln liegt, so ist es doch für jedes breit gestreute FondsDepot unverzichtbar, auch einen qualitativ hochwertigen Europa-Fonds im Portfolio zu haben. Hier hat sich die European Select-Strategie von Columbia Threadneedle langfristig bewährt, die mit ihrer bewussten Konzentration auf die am stärksten eingeschätzten …

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