SJB Substanz Z 10+, SJB Stars Z 12+: ECP Flagship – European Value A (WKN A14YQK) Quartalsbericht (November 2018) – Teil 3

Léon Kirch, FondsManager des ECP Flagship – European Value Fund

Der in den beiden Verwaltungs-Strategien SJB Substanz Z 10+ und SJB Stars Z 12+ enthaltene ECP Flagship – European Value Fund A (WKN A14YQK, ISIN LU1169207518) zeigte sich im dritten Quartal 2018 stabil und generierte eine positive Wertentwicklung von +0,02 Prozent in Euro. Marktstratege Léon Kirch verfolgt in dem europäischen Aktienfonds mit seinem wertorientierten Investmentansatz eine streng an Value-Kriterien ausgerichtete, langfristig orientierte Investmentstrategie. Erfahren Sie in Kirchs FondsManager-Bericht, wie die ECP-Strategie im Detail performte und wie sie auf die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der letzten Monate reagierte. Der jüngste Quartalsbericht (Teil 3) analysiert im Detail, was die aktuelle Marktlage für Value-Investoren bedeutet, und beschäftigt sich anhand der Themen Brexit, Italien, Handelsstreit und Ölpreis mit den wichtigsten Risikofaktoren für die europäische Ökonomie. 

Was bedeutet dies für Value-Investoren wie uns?

Erstens spiegeln höhere Zinsen die dynamischere Konjunktur und höhere Unternehmensgewinne wider, was der Ertragskraft der Unternehmen, in die wir investiert sind, zugute kommt. Zweitens üben höhere Zinsen Druck auf Wachstumsaktien aus, die in der Regel einer längerfristigen Anlagelogik folgen. Mit anderen Worten: Wenn die Zinsen steigen, sind kurzfristig erzielbare Cashflows (Value) werthaltiger als die weit in der Zukunft liegenden Cashflows (Wachstum). Wie die nachstehende Grafik zeigt, besteht eine historische Korrelation zwischen höheren Zinsen und der Überperformance von Value-Aktien im Vergleich zu Wachstumsstrategien.

Vom europäischen Standpunkt aus betrachtet stellt sich die Lage allerdings erheblich komplexer dar. Die Zinsen der größten Länder wie Deutschland haben sich noch nicht wirklich bewegt, während das politische Risiko in Italien aufgrund des neuen Haushaltsentwurfs der populistischen Regierung eine Spreaderweiterung ausgelöst hat. Und nicht zuletzt ist festzustellen, dass sich das globale Wirtschaftswachstum zwar verlangsamt hat, aber eine Desynchronisation zwischen Europa und den USA zu beobachten ist, wobei sich die US-Wirtschaft besser behauptet. Folglich fließt immer noch Kapital aus europäischen Aktien an den US-Aktienmarkt, der als „sicherer Hafen“ wahrgenommen wird.

Als Bottom-up-Investoren liegt unser Schwerpunkt auf der Analyse der Fundamentaldaten der Unternehmen, um ihre Ertragskraft zu ermitteln. Dennoch dürfen wir den Blick für das Gesamtbild, d.h. die makroökonomischen und politischen Entwicklungen, nicht verlieren, damit wir nicht durch Top-DownBewegungen in Mitleidenschaft gezogen werden, die das operative Umfeld der Unternehmen in unserem Portfolio erschweren. Entsprechend haben wir derzeit fünf Themenfelder identifiziert, die wir in den kommenden Monaten genau im Auge behalten müssen:

  • Das Comeback des Value-Stils

Wie bereits erwähnt hat die Vergangenheit gezeigt, dass ValueInvestments in Zeiten steigender Zinsen eine Überperformance erzielen. Trotz des veränderten Marktumfelds ist die Überperformance von wertorientierten Strategien in Europa bisher noch nicht greifbar. Auch wenn die Value-Indizes während der jüngsten Marktkorrektur weniger stark gesunken sind als Wachstumsindizes, sind viele Mid-Cap-Unternehmen, die in der Regel die „üblichen Verdächtigen“ für flexible ContrarianStrategien wie unsere sind, hauptsächlich aus Liquiditätsgründen übel abgestraft worden.

  • Brexit

Der Brexit ist ein schmerzhafter Prozess mit noch immer ungewissem Ergebnis. Wir glauben, dass am Ende die wirtschaftliche Vernunft vor politischer Dummheit auf beiden Seiten des Ärmelkanals siegen wird, doch bis dahin belastet die nagende Unsicherheit in Europa die Anlegerstimmung. Kurzfristig hat das britische Pfund gegenüber den US-Dollar und dem Euro zugelegt, doch verharrt es in der langfristigen Betrachtung auf einem sehr niedrigen Niveau.

  • Italien

Abgesehen vom Brexit ist Italien sicherlich die Achillessehne der europäischen Politik. Die neue italienische Regierung will die öffentlichen Ausgaben erhöhen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Die europäischen Vorgaben, die für alle Staatshaushalte bindend sind, stoßen in Italien auf taube Ohren. Der Markt kann diese Situation nicht ignorieren, denn hierdurch wurde eine Erweiterung der Spreads (siehe folgende Grafik) ausgelöst und das Misstrauen der Investoren hinsichtlich des italienischen Finanz- und Bankensektors ist gestiegen.

  • Welthandel

Die Handelsspannungen zwischen den USA und ihren wichtigsten Handelspartnern dominierten in den letzten Monaten regelmäßig die Schlagzeilen, wobei der Handelsstreit mit China die größte Sorge ist. Zuletzt rechnete der Konsens damit, dass es in Kürze zu Verhandlungen zwischen den beiden Wirtschaftsgiganten kommen wird, die zu einer Lösung des Handelsstreits führen könnten. China hat bereits signalisiert, dass es für eine Zunahme der Import offener sei. Die Erholung chinesischer Aktien in der letzten Oktoberwoche ist die wahrscheinliche Folge dieser positiveren Wahrnehmung an den Märkten.

  • Öl

Die Handelsspannungen zwischen den USA und ihren wichtigsten Handelspartnern dominierten in den letzten Monaten regelmäßig die Schlagzeilen, wobei der Handelsstreit mit China die größte Sorge ist. Zuletzt rechnete der Konsens damit, dass es in Kürze zu Verhandlungen zwischen den beiden Wirtschaftsgiganten kommen wird, die zu einer Lösung des Handelsstreits führen könnten. China hat bereits signalisiert, dass es für eine Zunahme der Import offener sei. Die Erholung chinesischer Aktien in der letzten Oktoberwoche ist die wahrscheinliche Folge dieser positiveren Wahrnehmung an den Märkten.

Siehe auch

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SJB | Korschenbroich, 20.03.2024. Im Februar blieb die Volatilität an den globalen Aktienmärkten gedämpft – der VIX-Index lag im Monatsdurchschnitt bei 14 und damit deutlich unter seinem historischen Mittelwert. In einem freundlichen Marktumfeld erwirtschaftete der DNB Technology Fund (WKN A0MWAN, ISIN LU0302296495) eine Rendite von +4,30 Prozent, entwickelte sich aber schwächer als die Benchmark (+6,2 Prozent). Zu …

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